Trump kehrt mit Elon Musk nach Butler zurück: Widerstandskraft und Gedenken nach Attentatsversuch
Nach dem Attentat auf Donald Trump am 13. Juli in Butler, Pennsylvania, gelobte der ehemalige Präsident dorthin zurückzukehren. Das war kurz nachdem er nur knapp einem Kopfschuss entgangen war. Die Kugel durchschlug „nur“ sein rechtes Ohr, weil er seinen Kopf im richtigen Moment leicht gedreht hatte.
Am Samstag löste er sein Versprechen ein. Unter erhöhten Sicherheitsvorkehrungen kehrte er auf die Bühne in Butler zurück. Dutzende Ehrengäste gaben sich ein Stelldichein, darunter der Milliardär Elon Musk.
Nach einer Rede von etwa 45 Minuten bat Trump Musk auf die Bühne. Dieser forderte die Menge auf, sich für die Wahl registrieren zu lassen. Er warnte, dass dieses Jahr „die letzte Wahl“ sein werde, wenn die Menschen nicht den Schritt wagten.
„Nichts ist wichtiger“, sagte Musk.
Gedenken an die Opfer
Trump bedankte sich bei den Ordnungskräften und Ersthelfern, die ihn schützten und von der Bühne in ein Krankenhaus brachten, nachdem ein Attentäter ihm vor fast drei Monaten an der gleichen Stelle eine Kugel ins Ohr gejagt hatte.
Er widmete auch einige Minuten dem Gedenken an Corey Comperatore, der bei der Schießerei unter Zuschauern getötet wurde. Der ehemalige Präsident unterbrach die Kundgebung für eine Schweigeminute zum Gedenken an Comperatore. Dieses Gedenken wurde auf 18:11 Uhr festgelegt, den Zeitpunkt des Beginns der Schießerei im Juli. Ein Sänger sang das „Ave Maria“.
„Die Liebe, die er an diesem Tag und sein ganzes Leben lang gezeigt hat, ist die Liebe, die die gesamte Bewegung trägt, die Liebe, die unsere Familien haben, und es ist die Liebe zu unseren Gemeinschaften und die Liebe zu unserem Land“, sagte Trump über Comperatore, der sich schützend vor seine Familie warf, als die Schüsse fielen.
Anders als bei traditionellen Kundgebungen blieb Trump nach der Rede auf der Bühne, während der Opernsänger Christopher Macchio auftrat.
Bei der Kundgebung am 13. Juli warteten schätzungsweise 15.000 Menschen stundenlang in sengender Hitze. Trump hatte nur wenige Minuten gesprochen, bevor die Schüsse fielen und die Kundgebung ein abruptes Ende fand.
Der US-Geheimdienst steht in der Kritik: zum einen wegen Sicherheitsmängeln im Zusammenhang mit der Schießerei, zum anderen wegen des vereitelten Plans eines anderen Schützen. Dieser wollte Trump während seines Golfspiels in West Palm Beach, Florida, am 15. September töten. Die meisten Kritikpunkte bezogen sich auf Planungsfehler vor Ort. Trump und andere lobten aber die Agenten für ihr schnelles Handeln, nachdem die Bedrohungen in beiden Fällen offensichtlich wurden.
Im Vorfeld der Kundgebung am 5. Oktober äußerten sich lokale und Bundesbeamte zuversichtlich, dass die notwendigen Anpassungen zum Schutz von Trump und der Öffentlichkeit vorgenommen wurden.
Vance: Gott hat Trumps Leben gerettet
Der republikanische US-Vizepräsidentschaftskandidat J.D. Vance ließ als Vorredner Trumps das Attentat Revue passieren und sprach von einem „wahren Wunder“, dass Trump nichts Schlimmeres passiert sei. „Ich bin fest davon überzeugt, dass Gott an jenem Tag das Leben von Präsident Trump gerettet hat“, sagte der 40 Jahre alte Senator. „Genau hier, vor fast drei Monaten, dachten wir, Präsident Trump würde sein Leben verlieren. Doch Gott hat weiterhin einen Plan für ihn – so wie er auch immer noch einen Plan für die Vereinigten Staaten von Amerika hat.“
Der Attentäter habe versucht, die Herzen der Menschen mit Angst zu erfüllen. „Aber heute stehen wir hier, um klarzumachen: Wir lassen uns nicht einschüchtern. Wir lassen uns nicht stoppen. Wir lassen uns nicht zum Schweigen bringen. Wir werden Amerika wieder großartig machen – und das gemeinsam.“
Erhöhte Sicherheitsvorkehrungen
James Ott, Sheriff in Pennsylvanias Blair County, etwa 100 Meilen (ca. 161 km) südöstlich von Butler, sagte zu The Epoch Times: „Nachdem ich gesehen habe, was beim letzten Mal passiert ist“, gehe er davon aus, dass sie dieses Mal „eine Menge Vorkehrungen getroffen haben“, dass sich so etwas nicht wiederholt.
Ott ist einer von etwa einem Dutzend Sheriffs aus Pennsylvania, die am Samstag zu der Kundgebung auf der Butler Farm Show erwartet werden. Er wies darauf hin, dass er und seine Sheriff-Kollegen öffentlich die Position vertreten, dass, „egal, wo man bei dieser Wahl steht […], niemand zu Gewalt greifen sollte.“
Anthony Guglielmi, Sprecher des Secret Service, sagte, dass Trump „erhöhten Schutz durch den U.S. Secret Service erhält“. In einer Erklärung, die den Nachrichtenagenturen zur Verfügung gestellt wurde, sagte er: „Unsere oberste Priorität ist es, die Risiken zu minimieren, um seine Sicherheit jederzeit zu gewährleisten.“
Seit der Kundgebung vom 13. Juli wurden zusätzliche Sicherheitsvorkehrungen getroffen, darunter die Errichtung von Glasbarrieren bei Trump-Veranstaltungen im Freien und strengere Kontrollen, wenn Teilnehmer und ihre Sachen die Sicherheitskontrollpunkte passieren.
Billy Ray Hunter, ein ehemaliger SWAT-Offizier, der seit mehr als 20 Jahren mit Sicherheitsaufgaben betraut ist, freute sich gegenüber The Epoch Times über eine Verbesserung der Sicherheitsmaßnahmen. Berichten zufolge würden Beamte „dieses Mal nur einen zentralen Kommandoposten in Butler besetzen. Am 13. Juli gab es mehrere Kommandoposten, was zu Kommunikationsproblemen führte“, sagte er. Er könne sich „einen Einsatz dieser Größenordnung ohne eine zentrale Einsatzleitung nicht vorstellen.“ Das sei nur gesunder Menschenverstand.
Er sagte voraus, dass die Beamten mehr Luftüberwachung, Gegenüberwachungsteams und strengere Sicherheitsmaßnahmen an den Grenzen einsetzen würden. Hunter erwartet, dass Beamte in Zivil ein wachsames Auge hätten, während sie sich unter die Menge mischten. Außerdem, so Hunter, würden hochkarätige Gäste von Leibwächtern oder privaten Sicherheitsbeamten begleitet.
Viele „besondere Gäste“
Zu den bekanntesten Namen auf der Liste der besonderen Gäste der Trump-Kampagne für die Kundgebung am 5. Oktober gehören der CEO von Tesla und Gründer von SpaceX, Elon Musk, Trumps Vizepräsident, Senator J.D. Vance, Trumps Sohn Eric Trump und Eric Trumps Frau Lara Trump, die als Co-Vorsitzende des Republikanischen Nationalkomitees fungiert.
Auf der Liste stehen auch ein halbes Dutzend Angehörige des am 13. Juli getöteten Kundgebungsteilnehmers Corey Comperatore, darunter seine Witwe Helen Comperatore, der am 13. Juli verwundete David Dutch sowie medizinisches Personal.
Die Trump-Kampagne hat erklärt, dass ein Hauptzweck der Veranstaltung darin bestehe, diejenigen zu ehren, die erschossen oder verletzt wurden oder die Hilfe geleistet haben.
Die Pressemitteilung der Kampagne deutet aber auch auf die wahrscheinliche Teilnahme einiger Künstler hin, die die Menge unterhalten werden. So stehen das Frog-X-Fallschirmteam, der Speed-Painting-Künstler Scott LoBaido und der Musiker Lee Greenwood auf der Liste, dessen patriotisches Lied „God Bless the U.S.A.“ lange Zeit als Trumps Eingangshymne diente.
Sheriff freut sich auf Teilnahme
Sheriff Ott sagte, dass er wegen eines Terminkonflikts nicht an der Kundgebung am 13. Juli teilnehmen konnte. Er ging aber zu Trumps Kundgebung am 30. August in Johnstown, Pennsylvania, wo er den ehemaligen Präsidenten kurz treffen konnte. Für ihn war es einfach fantastisch, „ihm die Hand zu schütteln, ein paar Worte mit ihm zu wechseln und einen so aufrichtigen Menschen zu sehen“.
Er freue sich auf die Veranstaltung am 5. Oktober, um seine Unterstützung für „jemanden zu zeigen, der meiner Meinung nach hervorragende Arbeit für unser Land geleistet hat“.
Frühere Kundgebungen seien „elektrisierend“ gewesen, sagte er.
„Ich kann nicht genug betonen, dass jeder, der noch nie bei einer dieser Kundgebungen war, es tun sollte: Wenn Sie die Zeit finden, dorthin zu kommen, ist das absolut großartig“, so der Sheriff.
Die neu angesetzte Butler-Kundgebung findet einen Monat vor den Präsidentschaftswahlen am 5. November statt. Bisher deuten die Meinungsumfragen auf ein enges Rennen hin. Vor der Veranstaltung in Butler lag die demokratische Kandidatin, Vizepräsidentin Kamala Harris, im RealClearPolitics-Durchschnitt der Meinungsumfragen etwa 2 Prozentpunkte vor Trump.
Harris und Trump sind abwechselnd durch Pennsylvania gereist, das als einer der wichtigsten umkämpften Staaten gilt, die über den Sieg des Kandidaten bei der Präsidentschaftswahl entscheiden könnten.
Dieser Artikel erschien im Original auf theepochtimes.com unter dem Titel „Trump Takes Stage in Butler, where He Survived Assassination Attempt“. (deutsche Bearbeitung jw, mit Material von Agentur)
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