Trump im Gespräch mit Elon Musk: „Globale Erwärmung durch Atomkrieg“ ist die reale Gefahr

Ein DDoS-Angriff auf den Server des Kurznachrichtendienstes X überschattete das Gespräch zwischen dessen Eigentümer Elon Musk und Präsidentschaftskandidat Donald Trump. Dennoch konnten am Ende Millionen Zuhörer das Gespräch – teilweise zeitverzögert – mitverfolgen.
Donald Trump (r) hat sich auf der Plattform X von Tech-Milliardär Elon Musk geäußert – im Gespräch mit Musk.
Donald Trump (r.) hat sich auf der Plattform X von Tech-Milliardär Elon Musk geäußert – im Gespräch mit Musk.Foto: Maja Hitij, Michael B. Thomas/Getty Images
Von 13. August 2024

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Mit halbstündiger Verspätung infolge eines Cyberangriffs auf die Server von X hat am Montag, 12.8., das mehrstündige Gespräch zwischen CEO Elon Musk und US-Präsidentschaftskandidat Donald Trump begonnen. Musk sprach von einer „massiven DDoS“-Attacke mit dem Ziel, die Server zu überlasten.

Das Gespräch wurde zuerst für eine begrenzte Anzahl an Zuhörern zugänglich gemacht. Später stellte X einen vollständigen Mitschnitt der Unterhaltung online.

Trump: „Göttliches Eingreifen“ beim Attentat hat „meinen Glauben gestärkt“

Gleich zu Beginn der Konversation, wie Elon Musk das Gespräch in Abgrenzung zu üblichen, kontrovers geführten Interviews nannte, war das Attentat auf Trump vom 13. Juli ein Thema. Musk würdigte die Reaktion des 45. Präsidenten, der unmittelbar nach den Schüssen aus der Deckung durch den Secret Service aufstand und die Menge mit erhobener Faust zum „Kämpfen“ aufforderte.

Amerika sei dafür bekannt, „unter Beschuss Stärke zu zeigen“, betonte Musk, und Trump habe genau dies praktiziert. Der Präsidentschaftskandidat schilderte seine Eindrücke während des Ereignisses und machte deutlich, dass das „göttliche Eingreifen“, das er hinter dem Scheitern des Attentats sah, seinen Glauben gestärkt habe.

Die Gesprächspartner erörterten auch, wie es dem Attentäter überhaupt gelingen konnte, in eine so gefährliche Schussposition zu gelangen. Musk verwies darauf, dass Zuschauer den späteren Schützen früh erkannt hatten. Diese hätten auch gesehen, dass er eine Waffe hatte.

Ausbleiben von Panik unter den Besuchern: „Die Menschen wollten bei mir bleiben“

Trump gab seiner Einschätzung Ausdruck, wonach ein Kommunikationsproblem zwischen lokalen Behörden und jenen des Bundes bestanden hätte. Gleichzeitig sei der Schütze am Ende wohl in Stress geraten, weil ein Polizeibeamter ihn bemerkt hätte.

Dieser sei zwar bei dem Versuch, den Attentäter zu verfolgen, abgestürzt und habe sich ein Bein gebrochen. Sein Handeln habe jedoch augenscheinlich bewirkt, dass der Schütze überhastet schießen musste – und so sein Ziel verfehlt habe.

Trump bezeichnete es als ein „Wunder“, dass trotz der Schüsse auf dem Gelände keine Panik ausgebrochen sei. Diese hätte noch für unzählige weitere Tote und Verletzte sorgen können. Der Präsidentschaftskandidat äußerte:

„Es war, als wollten diese Menschen in dieser Situation bei mir bleiben.“

Im Oktober will Trump eigenen Angaben zufolge eine weitere Veranstaltung in Butler, Pennsylvania, abhalten. Dort war am 13.7. der Anschlag auf ihn verübt worden.

Konsens mit Musk bezüglich stärker kontrollierter Migration

Ein weiterer Themenschwerpunkt im Gespräch vom 12.8. war die Grenzsicherung. Trump befand sich im Konsens mit Musk darüber, dass es „keine ungeprüfte, illegale Immigration“ geben dürfe. Der republikanische Kandidat bestätigte:

„Ich bin für legale Einwanderung, es muss eine Überprüfung stattfinden.“

Ebenso wie Musk deutete er an, dass selbst unter den irregulär in die USA kommenden Einwanderern „die meisten gute Leute“ seien. Allerdings seien es nicht alle. Tatsächlich kämen gefährliche Menschen aus aller Welt über die Grenzen – manche aus Gefängnissen oder psychiatrischen Kliniken.

Seine demokratische Gegenkandidatin Kamala Harris schwenke nun vollständig auf seine Linie ein, so Trump. Die Biden-Administration behaupte, das Problem im Griff zu haben.

Trump: „Venezuela schickt uns seine Kriminellen“

Der 45. Präsident äußerte zudem, dass andere Länder gezielt kriminelle und unproduktive Personen auf den Weg in die USA schickten. Sie drohten ihnen für den Fall einer Rückkehr die Hinrichtung an. So sei aus diesem Grund in Venezuela die Kriminalität um 72 Prozent zurückgegangen.

Auf welche Zahlen sich Trump exakt bezog, äußerte er nicht. Es trifft jedoch zumindest mit Blick auf Tötungsdelikte zu, dass die Mordrate pro 100.000 Menschen von Höchstständen in den Jahren 2015 und 2017 deutlich gesunken ist. Damals hatte sie bei 90 und 89 gelegen, 2023 betrug sie nur noch 26,8.

Ob ein Zusammenhang mit der massiven Auswanderung aus dem sozialistisch regierten Land besteht, ist ungewiss. Im internationalen Vergleich gehört die Verbrechensrate in Venezuela immer noch zu den höchsten.

Erfahrungswerte in den USA bestätigen zudem keinen zwingenden Zusammenhang zwischen irregulärer Migration und einer Zunahme von Kriminalität. Im Zweifel sei die Delinquenz unter nicht offiziell gemeldeten Einwanderern sogar geringer, so der Migrationsforscher Hein de Haas.

Grund dafür sei das Bestreben der Betroffenen, nicht in den Fokus der Behörden zu geraten, da andernfalls die Abschiebung drohe. Schwere Kriminalität gehe jedoch regelmäßig von bereits bestehenden Banden oder anderen organisierten Zusammenschlüssen aus, die es schafften, Einwanderer an sich zu binden.

Keine exakten Daten über irreguläre Grenzübertritte

Trump erklärte im Gespräch mit Musk, es seien vielfach „harte Leute“, die sich auf den Weg in die USA machten – und solche, die man „nicht im Land haben“ wolle. Sollten die Demokraten die Wahl gewinnen, wäre mit „mindestens 15 Millionen“ weiteren irregulären Einwanderern zu rechnen.

Die tatsächliche Höhe der Anzahl nicht dokumentierter Grenzübertritte in die USA ist schwer abschätzbar. Anhaltspunkte bieten die Statistiken über legale Einwanderer und aufgegriffene Irreguläre. Nach einem Höchststand Ende der 1980er-Jahre hat sich die legale Green-Card-Einwanderung in einem recht stabilen Rahmen zwischen 700.000 und 1,2 Millionen pro Jahr gehalten.

Hingegen ist die Anzahl der aufgegriffenen Einwanderer, die illegal die Grenze überschritten hatten, seit Ende der 2010er-Jahre sprunghaft angestiegen – mit einer coronabedingten Delle. Dies lässt mehrere mögliche Deutungsvarianten zu. So könnte die Anzahl der Migrationswilligen tatsächlich sehr stark angestiegen sein. Allerdings ist es auch denkbar, dass diese zuvor schon wesentlich höher war, die Grenzsicherung als solche jedoch effektiver geworden ist.

Außenpolitik: Verhindern, dass „dumme Menschen schlimme Entscheidungen treffen“

Trump ging auch auf die Außenpolitik ein. Er nahm für sich in Anspruch, dass er nicht nur den Einmarsch russischer Truppen in der Ukraine verhindert hätte. Er betonte auch, dass das Massaker der Hamas in israelischen Grenzgebieten am 7. Oktober 2023 mit ihm im Weißen Haus nie stattgefunden hätte.

Grund dafür sei, dass es seiner Regierung gelungen sei, den Iran an den Rand des Ruins zu bringen. Er habe an das KP-Regime in China die Ansage gemacht, dass Peking keine Geschäfte mit den USA mehr machen könne, sollte die Führung Öl aus Teheran kaufen.

Unter seiner Führung, so Trump, seien die USA in der Welt respektiert worden. Die Administrationen Obama und Biden hätten es jedoch geschafft, nicht nur Russland und China, sondern auch den Iran und Nordkorea zusammenzuschweißen. Dies schaffe eine gefährliche Lage, und man müsse verhindern, dass „dumme Menschen schlimme Entscheidungen treffen“. Der Präsidentschaftskandidat warnt:

„Nicht die Erderwärmung ist die Gefahr, sondern eine globale Erwärmung durch einen möglichen Atomkrieg.“



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