Trump im Atomstreit mit dem Iran

In einem Telefoninterview mit „NBC News“ sagte Trump am 30. März, dass amerikanische und iranische Delegierte Gespräche führen. Details nannte er nicht.
„Wenn sie keine Einigung erzielen, wird es Bombenangriffe geben“, sagte Trump. „Es besteht die Möglichkeit, dass ich, falls sie sich nicht einigen, sekundäre Zölle gegen sie erheben werde, wie ich es vor vier Jahren getan habe.“
Sekundäre Zölle würden Länder treffen, die dem Iran etwa Öl abkaufen.
Das Weiße Haus veröffentlichte den NBC-Bericht über das Gespräch. Epoch Times hat eine Abschrift angefordert.
Offen bleibt der Zeitpunkt, ab dem die Maßnahmen erfolgen könnten. Auf eine Frage der Epoch Times danach sagte Trump an Bord der Air Force One: „Wir werden wahrscheinlich ein paar Wochen warten. Und wenn wir keine Fortschritte sehen, werden wir sie umsetzen. Im Moment werden wir sie nicht einsetzen.“
Iran lehnt direkte Gespräche ab
Die Äußerungen folgten auf eine Erklärung des iranischen Präsidenten Masoud Pezeshkian, der am 30. März sagte, dass das islamische Regime direkte Verhandlungen mit den USA über sein Atomprogramm ablehne. Damit reagierte er auf einen Brief, den Trump Anfang März an den iranischen Obersten Führer Ayatollah Seyed Ali Khamene’i geschickt hatte.
Pezeshkian übermittelte die Antwort über das Sultanat Oman und ließ die Möglichkeit für indirekte Verhandlungen offen. Diese stagnieren seit 2018, als Trump die USA aus dem Atomabkommen mit dem Iran zurückzog.
Während Amerika seine Luftangriffe gegen die vom Iran unterstützten Huthi-Terroristen im Jemen fortsetzt, bleibt die Option militärischer Maßnahmen gegen das iranische Atomprogramm bestehen.
„Wir gehen Gesprächen nicht aus dem Weg; es ist der Bruch von Versprechen, der uns bisher Probleme bereitet hat“, sagte Pezeshkian während einer im Fernsehen übertragenen Kabinettssitzung. „Sie müssen beweisen, dass sie Vertrauen aufbauen können.“
Khamene’i droht mit Vergeltung
Khamene’i, das geistliche Oberhaupt des Iran, warnte vor einer entschiedenen Reaktion auf einen möglichen US-Angriff.
„Sie drohen, Unheil anzurichten“, sagte Khamene’i am 31. März. Sollten die USA ihre Drohungen wahr machen, werde es „definitiv einen starken Gegenangriff“ geben.
Obwohl Khamene’i Trump nicht ausdrücklich erwähnte, bezog er sich offenbar auf dessen jüngste Äußerungen.
„Tod den USA“-Rufe verstummen
Seit Trumps Wiederwahl und seiner „Maximaldruck“-Kampagne gegen Teheran hat der iranische Rial stark an Wert verloren.
Pezeshkian hat die Möglichkeit von Gesprächen offen gelassen, bis Khamene’i Trump im Februar kritisierte und warnte, Gespräche mit Washington seien „weder intelligent, weise noch ehrenhaft“. Daraufhin verschärfte der iranische Präsident seine Äußerungen gegenüber den USA.
Die Botschaften aus dem Iran sind seit Wochen widersprüchlich: Auf Videos von Demonstrationen zum Quds-Tag am 28. März ist zu sehen, wie Menschen die Menge anweisen, nur „Tod für Israel“ zu rufen – statt wie üblich auch „Tod für Amerika“.
In einem anderen Video der iranischen Hardliner, den Islamischen Revolutionsgarden, sieht man, wie Truppen auf eine israelische Flagge treten, die auf den Boden einer unterirdischen Raketenbasis gemalt ist. Eine US-Flagge, die typischerweise in ähnlichen Propagandavideos zu sehen ist, war nicht im Bild.
Mögliche Angriffsziele des Iran: US-Stützpunkte
Der englischsprachige Zweig des iranischen Staatsfernsehens „Press TV“ nannte am 22. März US-Militärstützpunkte im Nahen Osten als mögliche Angriffsziele.
Dazu zählt auch Camp Thunder Cove auf der Insel Diego Garcia im Indischen Ozean, wo das US-Militär Tarnkappenbomber B-2 stationiert hat. Diese werden offenbar bei Luftangriffen im Jemen eingesetzt.
„Die Amerikaner wissen selbst, wie verwundbar sie sind“, sagte der iranische Parlamentspräsident Mohammed Bagher Ghalibaf am 28. März. „Wenn sie die Souveränität des Irans verletzen, ist das wie ein Funke in einem Pulverfass, der die ganze Region in Brand setzt. In einem solchen Szenario wären ihre Stützpunkte und ihre Verbündeten nicht sicher.“
Die jüngsten iranischen direkten Angriffe auf Israel mit ballistischen Raketen und Drohnen richteten nur geringe Schäden an. Israel reagierte mit der Zerstörung iranischer Luftabwehrsysteme.
Trump wandte sich mit Brief an Khamene’i
Trump beschrieb seinen Brief an Khamene’i, der am 12. März eintraf, in einem Fernsehinterview, machte aber kaum Angaben zum Inhalt.
„Ich habe ihnen einen Brief geschrieben, in dem ich sage: ‚Ich hoffe, Sie werden verhandeln, denn wenn wir militärisch eingreifen müssen, wird das eine schreckliche Sache sein’“, sagte Trump in dem Interview.
Bereits 2019 hatte Trump versucht, über den japanischen Premierminister Shinzo Abe einen Brief an Khamene’i zu senden. Damals spottete der islamische Führer über den Versuch.
(Mit Material der Nachrichtenagenturen)
Der Artikel erschien zuerst bei theepochtimes.com unter dem Titel „Trump Threatens Iran With Bombing, Secondary Tariffs If It Fails to Make Nuclear Deal“. (Deutsche Bearbeitung ks)
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