Trump hält die Nato für „nicht mehr obsolet“

US-Präsident Donald Trump hat sich in deutlichen Worten zur Nato bekannt. Er wolle mit den anderen Ländern zusammenarbeiten, um das Bündnis zu stärken, sagte Trump bei einer gemeinsamen Pressekonferenz mit Nato-Generalsekretär Jens Stoltenberg.
Titelbild
US-Präsident Donald Trump (r) und Nato-Generalsekretär Jens StoltenbergFoto: Getty Images
Epoch Times13. April 2017

US-Präsident Donald Trump hat seine Kritik revidiert, dass die Nato „obsolet“ sei. Die Militärallianz sei „nicht mehr obsolet“, sagte Trump am Mittwoch bei einem Treffen mit Nato-Generalsekretär Jens Stoltenberg in Washington. Er würdigte die Rolle der Allianz im Kampf gegen den „Terrorismus“. Stoltenberg wiederum lobte das „sehr starke Bekenntnis“ der US-Regierung zur Sicherheit Europas.

Trump hatte kurz vor seinem Amtsantritt die Nato als „obsolet“ bezeichnet, was große Sorgen im Kreis der Verbündeten ausgelöst hatte. Seit seinem Amtsantritt hat er sich aber bereits wiederholt zu der Allianz bekannt. Bei seiner gemeinsamen Pressekonferenz mit Stoltenberg lobte er jetzt die Nato dafür, dass sie seit sieben Jahrzehnten ein „Bollwerk des internationalen Friedens und der Sicherheit“ sei.

Der US-Präsident erneuerte allerdings seine Forderungen an die Verbündeten, ihre Verteidigungsausgaben aufzustocken. Sie müssten „ihre finanziellen Verpflichtungen erfüllen und zahlen, was sie schulden“.

Trump bezog sich damit auf die von den Nato-Partnern im Jahr 2014 vereinbarte Zielsetzung, dass die Wehrausgaben der Mitgliedstaaten binnen eines Jahrzehnts zwei Prozent des jeweiligen Bruttoinlandsprodukts (BIP) erreichen sollen. Die deutschen Verteidigungsausgaben liegen seit Jahren aber nur bei rund 1,2 Prozent des BIP.

Trump hatte Deutschland deshalb nach einem Treffen mit Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) Mitte März vorgeworfen, den USA und der Nato „riesige Summen“ zu schulden. Um Schulden im eigentlichen Sinne handelt es sich aber nicht.

Die Kanzlerin hatte Trump bei ihrem Besuch in Washington zugesagt, den deutschen Wehretat gemäß der Vereinbarung von 2014 steigern zu wollen. Innerhalb ihrer Regierungskoalition ist diese Zielsetzung allerdings umstritten. (afp)



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