Trump erteilt endgültige Genehmigung für Ölpipeline Keystone XL
US-Präsident Donald Trump hat den Bau der umstrittenen Ölpipeline Keystone XL endgültig genehmigt. Das US-Außenministerium erteilte dem kanadischen Unternehmen TransCanada im Auftrag des Präsidenten die Genehmigung für das Projekt, wie das Ministerium am Freitag mitteilte. Trump hatte bereits Ende Januar als eine seiner ersten Amtshandlungen nach seinem Einzug ins Weiße Haus das von seinem Vorgänger Barack Obama gestoppte Projekt provisorisch neu aufgelegt.
In der von Staatsekretär Thomas Shannon ausgestellten Lizenz heißt es, die erneute Prüfung des Projekts habe ergeben, dass es im „nationalen Interesse“ liege. Obama hatte hingegen nach mehr als siebenjähriger Prüfung im November 2015 entschieden, dass das Vorhaben wegen Risiken für die Umwelt nicht dem nationalen Interesse der USA diene.
42 000 neue Jobs in der Bauphase
Trump sprach von einem „großen Tag“ für die Schaffung neuer Arbeitsplätze in den USA. Vor zwei Jahren hatte das Außenministerium geschätzt, dass durch Keystone XL in der Bauphase direkt und indirekt 42 000 Jobs entstehen würden. Dauerhaft werden demnach durch die Pipeline allerdings lediglich 50 Arbeitsplätze geschaffen.
Die 1 900 Kilometer lange Pipeline soll Öl aus den Teersandvorkommen in der kanadischen Provinz Alberta zu Raffinerien im US-Bundesstaat Texas befördern. Bei der technisch sehr aufwändigen Förderung von Öl aus den sandigen Teer-Böden entstehen riesige Seen mit verschmutztem Wasser. Zudem hat der in dieser Art von Öl enthaltene Stoff Bitumen nach Angaben von Umweltschützern eine zersetzende Wirkung auf die Ölleitungen, was das Risiko von Lecks erhöht.
Grünes Licht für Dakota-Access-Pipeline
Trump hatte im Januar per Dekret zudem grünes Licht für eine weitere umstrittene Ölleitung gegeben, die Dakota-Access-Pipeline. Sie soll im Bundesstaat North Dakota durch ein Gebiet verlaufen, in dem der Stamm der Standing Rock Sioux heilige Stätten hat. Die Ureinwohner sind nicht nur über die Entweihung dieses Landes empört, sondern befürchten zudem, dass ihr Trinkwasser durch Lecks aus der Leitung verseucht werden könnte. (afp)
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