Trump erneuert Interesse am Kauf Grönlands – „Eine absolute Notwendigkeit“

Donald Trump erneuert seinen Wunsch, Grönland zu kaufen, und sorgt damit für Aufsehen. Die Inselgruppe mit ihren reichen Ressourcen und geopolitischen Potenzialen rückt in den Fokus globaler Interessen – von den USA bis China. Doch die grönländische Regierung zeigt sich weiterhin skeptisch.
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Grönland.Foto: iStock
Von 24. Dezember 2024

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Am Sonntag, 22.12., hat der designierte US-Präsident Donald Trump seine bereits 2019 zum Ausdruck gebrachten Ambitionen unterstrichen, die Inselgruppe Grönland zu erwerben. Das berichtete die englischsprachige Epoch Times. Es sei „eine absolute Notwendigkeit“ für die „nationale Sicherheit und die Freiheit in der Welt“, so Trump, dass die USA Besitz und Kontrolle über diese hätten.

Das mehr als 2,16 Millionen Quadratkilometer große Territorium mit nur etwa 57.000 Einwohnern gehört seit 1814 zum Königreich Dänemark. Einen autonomen Status erhielt das Gebiet 1979, dieser wurde 2009 ausgeweitet.

Trump ist nicht der erste US-Präsident mit Kaufinteresse an Grönland

Der designierte Präsident äußerte sein Interesse anlässlich der Vorstellung von Ken Howery als seinen künftigen Kandidaten für den Posten des Botschafters in Dänemark. Der PayPal-Mitgründer war während der ersten Amtszeit Trumps Botschafter in Schweden. Der designierte US-Präsident würdigte Howerys Rolle bei der Intensivierung der bilateralen Zusammenarbeit in den Bereichen Verteidigung, Sicherheit und Wirtschaft. Er werde auch in Dänemark die Interessen der Vereinigten Staaten optimal vertreten.

Die USA hatten bereits 1867 und 1946 Kaufangebote für Grönland vorgelegt. Das Land ist reich an Rohstoffen. Neben Gold, Platin, Kupfer, Zink, Nickel, Molybdän und Eisen geht man auch davon aus, dass sich Rubine und Diamanten fördern ließen. Allerdings gibt es wenig Infrastruktur für den Abbau, die Kosten sind hoch und politisch sind viele Bergbauprojekte umstritten.

Am Berg Kuannersuit werden auch bedeutende Vorkommen von Uran und Seltenen Erden vermutet. Allerdings gibt es unter den politischen Kräften der Insel erhebliche Konflikte darüber, ob der Abbau radioaktiven Materials gestattet sein soll.

Premierminister weist Angebot zurück – „Wir sind jedoch für Handel offen“

Trump stellt mit dem Kaufangebot Investitionen in Aussicht. Bereits 2019 wies er darauf hin, dass Dänemark pro Jahr fast 700 Millionen US-Dollar einbüße. Das Land habe hohe Kosten, um die grundlegende zivile Infrastruktur zu erhalten. Gleichzeitig entgingen dem Land potenzielle Erträge aus dem Abbau. Die USA würden zudem den militärischen Schutz Grönlands übernehmen.

In Grönland selbst will man dem Angebot bis auf Weiteres nicht nähertreten. Wie BBC berichtet, hat Premierminister Mute Egede zu der Offerte erklärt:

„Wir sind nicht käuflich und wir werden nicht käuflich sein.“

Grönland gehöre dem grönländischen Volk. Dieses dürfe seinen langen Kampf um die Freiheit nicht verlieren. Egede fügte hinzu:

„Wir müssen jedoch weiterhin für die Zusammenarbeit und den Handel mit der ganzen Welt, insbesondere mit unseren Nachbarn, offen sein.“

Unabhängigkeit bleibt auf Grönland ein Thema

Die erneute Absage könnte jedoch nicht das letzte Wort sein, das in dieser Angelegenheit gesprochen wurde. Es gibt auf Grönland eine republikanische Bewegung, die eine Unabhängigkeit und Loslösung von der dänischen Krone anstrebt. Im Vorjahr legten Befürworter der Loslösung sogar einen Verfassungsentwurf vor.

Allerdings ist die Inselgruppe auch stark von Dänemark abhängig, das mehr als die Hälfte ihrer öffentlichen Haushalte finanziert. Sollte es tatsächlich nach einem Referendum und einem Ja des Parlaments, das im April 2025 gewählt wird, zu einer Loslösung kommen, drohen neue Abhängigkeiten.

Dabei hat vor allem die Kommunistische Partei Chinas ein Auge auf die Inselgruppe geworfen. Das Regime hat Notiz genommen von den Bestrebungen Grönlands zur Diversifizierung seiner bislang vorwiegend von der Fischerei geprägten Wirtschaft. Mineralienabbau sowie die Exploration von Öl und Gas gehören auch zu den Interessengebieten möglicher chinesischer Investoren.

Trump will Chinas KP nicht den Vortritt lassen

Im Jahr 2019 stellte Chinas KP der Öffentlichkeit ihre Ambitionen für eine „Polare Seidenstraße“ vor, die eine Erweiterung ihrer „Belt and Road Initiative“ darstellen soll. Das Regime will mehr Schifffahrtswege durch die Arktis entwickeln und chinesische Unternehmen zum Aufbau von Infrastruktur in der Region ermutigen.

Ähnlich wie in Katalonien spekuliert Peking darauf, sich als großzügiger Partner zu inszenieren, sollte es tatsächlich zu einer Loslösung von der bisherigen Zugehörigkeit kommen. Donald Trump scheint diese mögliche Entwicklung zu antizipieren und will ein Gegenmodell bieten.



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