Trump: „Die Taliban halten Paraden mit unseren Waffen ab“

Donald Trump zufolge mache Joe Biden „einen Fehler nach dem anderen“. So werde der US-Truppenabzug aus Afghanistan unter Biden nicht vorschriftsmäßig ausgeführt – den Taliban würden Militärausrüstung und anderes US-Material überlassen.
Titelbild
Afghanische Taliban-Kämpfer.Foto: NOORULLAH SHIRZADA/AFP via Getty Images
Epoch Times14. Juli 2021

Auf der CPAC-Konferenz, einem Treffen der Konservativen in Dallas, hat der vormalige US-Präsident Donald Trump die Vorgehensweise seines Nachfolgers Joe Biden im Bezug auf den Abzug der US-Truppen aus Afghanistan scharf kritisiert. Ihm zufolge mache Biden „einen Fehler nach dem anderen“, handele verschwenderisch und unverantwortlich.

Während Trump jegliches militärisches Equipment, sowie US-Eigentum im Wert von insgesamt rund einer Milliarde Dollar aus Afghanistan mitnehmen wollte, überlasse Biden dies alles den vorstoßenden Taliban. Das US-Eigentum werde jetzt auf afghanischen Märkten gehandelt, so Trump.

Er sagte:

Ich habe mit unserem Militär darüber gesprochen, alles aus Afghanistan zurückzuholen, und zwar jeden Nagel. Sehen Sie sich an, was jetzt passiert. Die Taliban halten Paraden mit unseren Waffen ab. Das ist inakzeptabel.“

Plünderer bedienten sich nun an der zurückgelassenen Ausstattung der US-Armee.

Aktuell rücken die Taliban dort schnell vor, wo sich die US- und restlichen NATO-Truppen zurückziehen und stoßen bei ihrem Vormarsch teilweise kaum auf Gegenwehr der afghanischen Streitkräfte. Etwa 1.000 afghanische Truppen flohen über die Grenze nach Tadschikistan.

Seit dem Beginn des Abzugs aller NATO-Truppen Ende April haben die Taliban nach eigenen Angaben bereits 85 Prozent des Landes erobert. Sie kontrollieren demnach rund 250 der knapp 400 Bezirke in Afghanistan. Diese Behauptung kann allerdings nicht unabhängig überprüft werden und wird von der Regierung in Kabul bestritten.

Armeegeneral Austin Scott Miller, der den Abzug der Truppen aus Afghanistan überwacht, bezeichnete das Vordringen der Taliban als einen Grund zur Sorge. In einem Interview mit „ABC News“ sagte er:

Wir sollten besorgt sein. Der Verlust von Terrain und die Schnelligkeit dieses Verlustes müssen besorgniserregend sein. Zum einen unter territorialem Gesichtspunkt in einem Krieg, aber es gibt auch eine psychologische oder moralische Komponente. Hoffnung spielt hier eine Rolle. Und Moral spielt auch eine Rolle. Denn wenn man sieht, wie sich die Taliban durch das Land bewegen, will man nicht, dass die Menschen die Hoffnung verlieren und glauben, dass nun alles vergebens sei.“

Trotz des Vormarsches der Taliban hatte US-Präsident Joe Biden am 8. Juli seine Entscheidung für einen raschen Truppenabzug aus Afghanistan verteidigt. Biden hat angekündigt, bis spätestens Ende August alle US-Soldaten aus Afghanistan abzuziehen. Die deutsche Bundeswehr zog ihre letzten Soldaten bereits Ende Juni aus dem Land ab. (aa)



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