Trump: „Niemand hat mehr Respekt vor Frauen, als ich!“ – Scharfe Attacke auf Bill Clinton

Vier mutmaßliche Missbrauchs-Opfer der Clintons saßen im Publikum beim TV-Duell, als US-Präsidentschaftskandidat Donald Trump sagte: "Niemand hat mehr Respekt vor Frauen, als ich!" Nachdem er sich wegen sexistischer Äußerungen von 2005 Stellung entschuldigt hatte, ging Trump direkt zum Angriff auf Ex-Präsident Bill Clinton über.
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Trump hatte vier Missbrauchs-Opfer der Clintons zum TV-Duell mitgebracht. Die Stimmung war eisig.Foto: Saul Loeb / AFP / Getty Images
Epoch Times10. Oktober 2016

US-Präsidentschaftskandidat Donald Trump hat sich im zweiten TV-Duell mit Hillary Clinton für vulgäre Äußerungen entschuldigt und eine frontale Attacke auf Bill Clinton eingeleitet.

„Das war ein Umkleidekabinen-Gespräch. Ich bin nicht stolz darauf“, sagte Trump in der Debatte in der Nacht zum Montag. Zugleich antwortete er auf mehrfache Nachfrage des Moderators, dass er Dinge wie im Video von 2005 beschrieben nicht tatsächlich getan habe.

„Haben Sie diese Dinge getan?“, fragte der Moderator Anderson Cooper. Der Republikaner erwiderte darauf: „Nein, habe ich nicht.“

In der heimlich mitgeschnittenen Aufnahme aus dem Jahr 2005 hatte sich der Immobilienmogul und frühere Reality-TV-Star damit gebrüstet, sich als Prominenter gegenüber Frauen vieles erlauben zu können. Er sagte, dass er schöne Frauen ohne Umschweife küsse, und forderte seinen Gesprächspartner auf, Frauen zwischen die Beine zu fassen.

Bereits am Wochenende hatte sich Trump für diese Äußerungen entschuldigt. Im TV-Duell tat er dies nun erneut, ohne aber einen zerknirschten Eindruck zu machen. Er sei „nicht stolz“ auf diese Äußerungen, sage der Republikaner. Er entschuldige sich dafür bei seiner Familie und beim amerikanischen Volk.

Vier Clinton-Anklägerinnen saßen im Publikum

Trump ging dann aber direkt zum Angriff auf den Ehemann seiner Kontrahentin über. Bill Clinton habe sich „viel schlimmer“ verhalten als er selber: „Bei mir waren es Worte, seines waren Taten.“. Der Ex-Präsident habe „Frauen missbraucht“. Und Hillary Clinton habe dieselben Frauen dann „bösartig angegriffen“.

Unmittelbar vor dem TV-Duell in St. Louis im Bundesstaat Missouri hatte der Immobilienmogul mit drei Frauen eine Pressekonferenz abgehalten, die Bill Clinton vorwerfen, sie vergewaltigt oder missbraucht zu haben. Juanita Broaddrick erneuerte während des live auf Facebook übertragenen Auftritts ihren Vorwurf, Bill Clinton, habe sie 1978 in einem Hotelzimmer vergewaltigt, als er Generalstaatsanwalt des Bundesstaates Arkansas war.

Trumps mediales Sprachrohr „Breitbart“ hatte gestern dazu heute ein exklusives und aktuelles Video veröffentlicht, in dem Broaddrick detailliert erzählt, wie sie von Clinton überfallen wurde. Sie schildert einen Mann, der eiskalt, brutal und ganz offensichtlich mit Routine handelte – und brach dabei in Tränen aus. Informationen, die so nicht in deutschen Medien auftauchen.

Auch Kathy Shelton sprach kurz auf der Pressekonferenz. Sie war im Alter von zwölf Jahren von zwei Männern in Arkansas vergewaltigt und ins Koma geprügelt worden. Die 27-jährige Hillary Clinton sorgte als Anwältin des Vergewaltigers dafür, dass dieser statt der ihm drohenden 30 Jahre nur ein Jahr Gefängnis bekam – obwohl die Beweislage klar zeigte, dass er schuldig war. Shelton sagt, Clinton tue nichts für Frauen und Kinder. Sie sprach vor Kurzem ausführlich in der „Daily Mail“.

Auch Bill Clinton war anwesend

Die vier Frauen sowie auch Bill Clinton saßen dann während des TV-Duells im Publikum. Die 90-minütige Debatte vier Wochen vor der Wahl verlief in frostiger und aufgeladener Atmosphäre. Im Unterschied zum ersten Mal begrüßten sich die Kontrahenten nicht mit einem Händedruck.

Clinton bewertete Trumps Entschuldigungen als fadenscheinig. Das Video zeige „genau, wer er ist“, sagte die Demokratin. Ihr Kontrahent habe sich nicht nur abfällig über Frauen geäußert, sondern auch über Einwanderer, Afroamerikaner, Latinos und Behinderte. Für alle diese Beleidigungen habe er sich „nie entschuldigt“.

CNN-Reporter kommentierten, dass Hillary Clinton ihren Ehemann Bill nach Trumps scharfen Angriffen mit keinem Wort verteidigte.

Trump attackierte  seine Rivalin auch wegen ihrer E-Mail-Affäre, also ihrer regelwidrigen Nutzung privater Server für ihre dienstliche Kommunikation während ihrer Zeit als Außenministerin. Wenn er die Wahl gewinne, werde er einen Sonderermittler einsetzen, der Licht in die Affäre bringen solle.

Als die Demokratin an einer Stelle sagte, zum Glück sei nicht Trump für die Überwachung der Gesetze im Land zuständig, warf ihr Rivale bissig ein: „Weil Sie dann im Gefängnis wären.“

afp / rf

 

 



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