Trump-Attentat: Neuer Direktor des Secret Service bestätigt „Versagen auf mehreren Ebenen“

„Was ich gesehen habe, hat mich beschämt“, sagte Ronald Rowe Jr. vor zwei Ausschüssen des US-Senats am Dienstag, 30. Juli. „Als Sicherheitsbeamter und 25-jähriger Veteran des Secret Service kann ich nicht verstehen, warum das Dach nicht besser gesichert war.“

Der kommissarische Leiter der Behörde sprach über den Ort, an dem der ehemalige Präsident Donald Trump von einem Mann angeschossen wurde, der vom Dach eines nahe gelegenen Gebäudes aus geschossen hatte. Er sagte, er sei selbst an den Ort der Kundgebung vom 13. Juli in Butler, Pennsylvania, gereist, um sich ein Bild von der Lage zu machen.

Bei seiner Anhörung fügte er hinzu: „Um ähnliche Versäumnisse in Zukunft zu vermeiden, habe ich unsere Mitarbeiter angewiesen, dafür zu sorgen, dass jeder Sicherheitsplan für einen Veranstaltungsort von mehreren erfahrenen Vorgesetzten gründlich geprüft wird, bevor er umgesetzt wird“.  

„Versagen auf mehreren Ebenen“

Rowe sagte, dass die Agenten genügend Zeit gehabt hatten, die Kundgebung zu planen, und bezeichnete das Geschehene als „Versagen auf mehreren Ebenen“.

Neben dem ehemaligen Präsidenten wurden drei weitere Personen von Kugeln getroffen. Corey Comperatore, ein ehemaliger Feuerwehrmann, wurde getötet, als er versuchte, seine Frau und seine Tochter zu schützen. Die beiden anderen Opfer wurden ins Krankenhaus eingeliefert, konnten aber inzwischen wieder entlassen werden.

Rowe hatte das Amt des Direktors kommissarisch übernommen, nachdem seine Vorgängerin Kimberly Cheatle am 23. Juli zurückgetreten war. Cheatle hatte vor ihrem Rücktritt vor dem Kongress erklärt, das Attentat sei der „schwerste operative Fehler des Secret Service seit Jahrzehnten“ gewesen.

Politiker beider Parteien machten deutlich, dass der Secret Service das Dach des nahe gelegenen Gebäudes hätte sichern müssen.

Scharfschützen hatten den mutmaßlichen Attentäter Thomas Crooks eine Stunde und 45 Minuten vor den Schüssen entdeckt. Das belegen SMS-Nachrichten, die diese Woche veröffentlicht wurden. Trotzdem nahm nach offiziellen Angaben keiner der Einsatzkräfte den Verdächtigen fest. Nachdem Crooks die Schüsse abgefeuert hatte, wurde er nach Behördenangaben von einem Scharfschützen des Secret Service getötet.

Schutz nun auch für Vance, Kennedy Jr.

Rowe sagte, dass der Secret Service seit dem Anschlag auf die Kundgebung die Schutzmaßnahmen verstärkt habe, einschließlich der Ausweitung des Einsatzes von Drohnen vor Ort, „um die Sicherheit der Personen und Orte, die wir schützen, zu gewährleisten“.

Die Behörde habe den Schutz für alle Personen, die sie schütze, verstärkt, führe Bedrohungsanalysen für alle Personen durch und habe mit dem Schutz von sechs neuen Personen begonnen.

Darunter seien Senator J.D. Vance, den Trump kürzlich als Vizepräsidentschaftskandidaten nominiert hat, und der unabhängige Präsidentschaftskandidat Robert F. Kennedy Jr., dem die Behörde zuvor Schutz verweigert hatte.

Rowe sagte auch, dass die Beamten daran arbeiteten, den Schutz des Nominierungsparteitags der Demokraten „robust und effektiv“ zu gestalten.

Mehrere Untersuchungen

„Ich bin sehr stolz auf den selbstlosen Einsatz unserer Mitarbeiter“, sagte er. „Jeden Tag, rund um den Globus, folgen die Männer und Frauen [des Secret Service] dem Ruf, die Führungskräfte unserer Nation zu schützen“.

Der neue Direktor sagte, dass abhängig von den Ergebnissen einer internen Untersuchung einige Mitarbeiter disziplinarisch belangt werden könnten. Dies könne bis zur Entlassung führen.

Der Secret Service führt derzeit eine Untersuchung durch. Das US-Repräsentantenhaus ermittelt ebenso wie der Generalinspekteur des US-Heimatschutzministeriums.

Dieser Artikel erschien im Original auf theepochtimes.com unter dem Titel „New Secret Service Director Announces Changes in Wake of Trump Assassination Attempt“. (deutsche Bearbeitung jw)