Trump-Attentat: Neue Aufnahmen zeigen Augenblick kurz vor den Schüssen

Ein Polizist hat möglicherweise dazu beigetragen, dass der mutmaßliche Schütze Thomas Matthew Crooks in Handlungsnot geriet – und den ehemaligen Präsidenten nicht genau traf.
Titelbild
Neue Aufnahmen mit Körperkamera: Der abgebildete Polizist hilft seinem Kollegen, sich per „Räuberleiter“ an der Außenmauer des Gebäudes hochzuziehen und einen Blick auf das Dach zu werfen, auf dem ein Mann mit Schusswaffe gesichtet worden war.Foto: Butler County Police Department
Von 10. August 2024

Bei der Aufklärung des versuchten Mordanschlags auf den ehemaligen US-Präsidenten Donald Trump am 13. Juli 2024 in der Kleinstadt Butler kommen weitere Details ans Licht. Am 8. August wurden Körperkamera-Aufnahmen eines Polizisten aus Pennsylvania veröffentlicht.

Die Aufnahmen zeigen, wie der Beamte der Polizeidienststelle der Gemeinde Butler unter Mithilfe eines Kollegen versucht hat, auf das Dach des Gebäudes zu gelangen, auf dem sich der mutmaßliche Schütze Thomas Matthew Crooks aufhielt. Der Polizist schaut kurz auf das Dach und lässt sich dann sofort zurück auf den Boden fallen. Daraufhin läuft er vom Gebäude weg, um – wie es scheint – mit Abstand einen besseren Blick auf das Dach zu bekommen. Kurze Zeit später läuft er zu einem Wagen, um sich sein Gewehr zu nehmen. Erst zu diesem Zeitpunkt setzt der Ton ein.

Interessant ist der Zeitstempel der Aufnahmen. Der Blick des Polizisten auf das Dach passiert um 18:10:54 Uhr – das sind genau 38 Sekunden, bevor um 18:11:32 Uhr die Schüsse auf Trump abgegeben wurden.

In dem Clip ist Crooks augenscheinlich nicht auszumachen. Allerdings unterscheidet sich die Perspektive des Polizisten etwas von der der Körperkamera, die auf Brusthöhe angebracht ist und damit rund zwanzig Zentimeter tiefer als die Augen liegt.

Nur kurze Zeit später zeigt seine Körperkamera Polizisten, die über übereinander gestapelte Paletten auf das Dach gelangen (18:14:35 Uhr) und andere, die an der Stelle die Wand hochklettern, an der er zuvor versucht hatte, aufs Dach zu gelangen (18:16:36 Uhr). Das ist kurz nachdem ein Scharfschütze den mutmaßlichen Täter erschossen hatte.

Das Leben Trumps gerettet?

Der Sheriff von Butler County, Michael Slupe, sagte der „New York Post“, dass der Attentäter den Polizisten bemerkt und sich dieser weggeduckt habe, weil Crooks sein halbautomatisches Sturmgewehr auf ihn gerichtet habe. Genau dieser Zwischenfall könnte Trump das Leben gerettet haben, glaubt er.

„Wenn ich unterbrochen werde und meine Waffe bewege, muss man die ganze Situation neu bewerten, und ja, man kann behaupten, dass diese beiden Beamten das Leben des Präsidenten gerettet haben“, sagte Slupe der Zeitung.

Matthew Pearson, Lieutenant der Polizeibehörde von Butler Township, hatte im Juli gegenüber einem lokalen Nachrichtensender in Pennsylvania erklärt, dass der Beamte nicht in der Lage gewesen sei, seine Waffe zu ziehen, weil er sich am Gebäude festhielt.

Bisher veröffentlichtes Filmmaterial

Früher veröffentlichte Aufnahmen zeigen Beamte auf dem Dach in der Nähe des Leichnams des mutmaßlichen Schützen, von dem eine lange Blutspur ausgeht. Der Attentäter war zuvor von einem Scharfschützen des Secret Service getötet worden.

Darunter waren Körperkamera-Aufnahmen eines Beamten des Notdienstes von Beaver County, die Ende Juli vom Büro von Senator Chuck Grassley veröffentlicht worden waren. Nach Angaben des Büros handelt es sich bei einem dunkel gekleideten Mann offenbar um einen Secret-Service-Agenten. Mindestens drei weitere Beamte der Strafverfolgungsbehörden sind in dem Clip zu sehen. Unklar ist, wie viele Personen genau auf dem Dach anwesend waren, als das Material aufgenommen wurde.

Der Beamte aus Beaver County und der Geheimdienstmitarbeiter diskutieren über den zeitlichen Ablauf der Ereignisse vor dem Attentat, einschließlich der Frage, ob der Mann, der neben ihnen auf dem Dach liegt, derselbe ist wie der, der auf einem Foto zu sehen ist, das von dem Scharfschützenteam von Beaver County verschickt worden war.

„Das ist also der Mann, den der Scharfschütze gesehen hat“, sagt der Agent.

„Ja, ein Scharfschütze aus Beaver County hat ihn gesehen und die Bilder verschickt, das ist er“, antwortet der Beamte.

Der Secret-Service-Agent fragt dann, ob ein herrenloses Fahrrad, das in der Gegend gefunden wurde, dem Schützen gehört oder nicht.

„Das wissen wir nicht“, antwortet der Beamte.

Daraufhin zeigt der Beamte aus Beaver County dem Agenten Fotos auf seinem Handy.

„Ich weiß nicht, ob Sie die gleichen haben wie ich“, fragt der Beamte den Agenten und zeigt auf die Fotos.

„Ich glaube schon, ja, er [der Schütze] hat eine Brille auf“, antwortet der Beamte.

Zwei Tage später hatte Grassley zusätzliches Körperkamera-Material veröffentlichen lassen, das „in der Stunde nach dem versuchten Attentat gefilmt wurde“ und das ebenfalls vom Notdienst von Beaver County stammt. Diese Aufnahmen zeigen laut seinem Büro, wie die Strafverfolgungsbehörden über die Notwendigkeit sprechen, eine Drohne einzusetzen, um vor Ort einen Wasserturm zu inspizieren und zu sichern.

Am 13. Juli wurde ein Teilnehmer bei der Wahlkampfkundgebung Trumps getötet und zwei weitere Personen verletzt; Trump selbst wurde mit einem Streifschuss am rechten Ohr getroffen.

Teilnehmer der Kundgebung hatten die Polizei alarmiert, dass sich eine Person auf dem Dach eines Gebäudes ganz in der Nähe des Podiums befand, auf der Trump sprechen sollte.

Mehr als drei Wochen nach dem Attentat haben die Bundesbehörden das Motiv des mutmaßlichen Täters noch nicht bekannt gegeben. Bislang sind nur wenige Details über den Verdächtigen bekannt geworden, auch seine Familie hat sich nicht öffentlich zu dem Vorfall geäußert.

Dieser Artikel erschien zuerst auf theepochtimes.com unter dem Titel: „Police Release New Bodycam Footage From Trump Shooting, Showing Rooftop Incident“. (redaktionelle Bearbeitung mk)

 



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