Trump-Attentäter wurde bereits über 100 Minuten vor Schussabgabe durch Scharfschützen bemerkt

Mehrere SMS-Textnachrichten zeigen, dass die Sicherheitsbeamten am Kundgebungsort den mutmaßlichen Trump-Attentäter Thomas Matthew Crooks frühzeitig durch sein verdächtiges Verhalten bemerkt haben.
Umringt von Sicherheitsbeamten ist Donald GTrump nach einem Attentatsversuch.
Donald Trump umringt von Sicherheitsbeamten nach einem Attentatsversuch am 13. Juli 2024 in Butler, Pennsylvania.Foto: Gene J. Puskar/AP/dpa
Von 30. Juli 2024

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Aus SMS-Textnachrichten geht hervor, dass Scharfschützen der Polizei den mutmaßlichen Attentäter Thomas Matthew Crooks am Ort der Kundgebung am 13. Juli in Butler, Pennsylvania, bereits über 100 Minuten vor den Schüssen auf Donald Trump bemerkten.

Das Attentat, bei dem der ehemalige US-Präsident von einer Kugel am rechten Ohr gestreift wurde, ist Gegenstand mehrerer Untersuchungen durch den US-Kongress und die US-Regierung.

Am 29. Juli veröffentlichte der republikanische Senator Chuck Grassley mehrere SMS-Nachrichten eines Scharfschützen des Büros des Sheriffs von Beaver County. Aus ihnen geht hervor, dass Crooks bereits um 16.26 Uhr in der Nähe des Kundgebungsgeländes aufgrund seines verdächtiges Verhalten auffiel.

Hundertundfünf Minuten später – um 18:11 Uhr – fielen dann mehrere Schüsse auf Trump.

„Jemand ist uns gefolgt, hat sich reingeschlichen und bei unseren Autos geparkt, nur damit ihr es wisst“, schrieb der ungenannte Beamte, der als Scharfschütze bei der Kundgebung im Einsatz war, in einer SMS an eine Gruppe von anderen diensthabenden Scharfschützen der örtlichen Polizei.

„Er weiß, dass ihr da oben seid“, so der Beamte im Gruppenchat weiter. Zudem fügte er Einzelheiten über den Aufenthaltsort von Crooks in einem Gebäudekomplex neben dem Kundgebungsort hinzu.

Crooks soll Entfernungsmesser benutzt haben

Um 17:38 Uhr schrieb ein anderer Scharfschütze der Polizei, Gregory Nicol, im selben Gruppenchat, dass Crooks einen Entfernungsmesser benutze, um den Kundgebungsort zu untersuchen.

„Ich habe gesehen, wie er mit einem Entfernungsmesser in Richtung Bühne geschaut hat. […] Fall Sie die SS-Scharfschützen benachrichtigen wollen, dass sie aufpassen sollen“, schrieb Nicol. Er bezog sich dabei auf die Scharfschützen des Secret Service (SS), die in der Nähe von Trump postiert waren. Dann bat er die anderen Mitglieder des Gruppenchats, „es dem Kommando zu melden, damit ein uniformierter Beamter es überprüft“.

„Ich ging davon aus, dass jemand kommen würde, um mit dieser Person zu sprechen oder herauszufinden, was los ist“, sagte Nicol in einem Interview mit dem TV-Sender „ABC News“.

Um 17:45 Uhr teilte ein Polizeibeamter im Gruppenchat Bilder von Crooks, der um das Gebäude der AGR-Verpackungsfirma herumging, auf das er schließlich kletterte.

Mit Fahrrad zum Attentat?

Der Beamte teilte auch Fotos von Crooks Fahrrad, das um 17:52 Uhr von der Stelle auf dem Foto weggefahren wurde.

Die Beamten geben an, zu diesem Zeitpunkt ihre Kommandozentrale über Crooks benachrichtigt zu haben. Auf eine von einem Gruppenchat-Mitglied weitergeleitete Frage der Zentrale nach der „Bewegungsrichtung“ von Crooks antwortet ein Beamter um 18:00 Uhr: „Bin mir nicht sicher. Er war gegen das Gebäude gerichtet. Wenn ich raten müsste, in Richtung der Rückseite. Weg von der Veranstaltung.“

In Wirklichkeit war es Crooks gelungen, auf das Gebäude der Verpackungsfirma zu klettern und einen Aussichtspunkt zu erreichen, der etwa 120 Meter vom Rednerpult des ehemaligen US-Präsidenten entfernt war.

Crooks wurde von Teilnehmern der Kundgebung dabei beobachtet, wie er mit einem Gewehr auf dem Dach herumkroch, und sie alarmierten die Polizei, die seine Bewegungen verfolgte.

Um 18:11 Uhr gab Crooks den Ermittlungen zufolge acht Schüsse auf Trump ab, bevor er von einem Scharfschützen des Secret Service erschossen wurde.

Es ist unklar, wann die Kommandozentrale begann, auf die von den Scharfschützen übermittelten Informationen zu reagieren.

„Wir müssen davon ausgehen, […] dass die Kommandozentrale etwas damit gemacht hat. Wir wissen nicht, ob sie es getan haben“, sagte Mike Priolo, ein weiterer Scharfschütze der Polizei, gegenüber „ABC News“.

„Wir hatten keine Kommunikation mit dem Secret Service“, sagte der leitende Polizeischarfschütze Jason Woods gegenüber dem Sender.

Illustration Trump-Attentat in Butler am 14.07.2024

Lageplan der Trump-Kundgebung in Butler und die Positionierung des angeblichen Schützen. Foto: Google Earth/Rebecc Droke/AFP via Getty Images//Glen Van Tryfle/TMX, Illustration: Epoch Times

Unstimmigkeiten bei Zeitangabe

Das Büro von Senator Grassley veröffentlichte auch eine minutengenaue Zeitleiste, die vom Büro des Sheriffs von Beaver County erstellt wurde und in der detailliert beschrieben wird, was dessen Mitarbeiter gesehen haben.

Diese Zeitleiste deutet jedoch darauf hin, dass Crooks um 17:10 Uhr „zuerst beobachtet“ wurde und nicht um 16:26 Uhr, wie es in der SMS-Textnachricht des namentlich nicht genannten Beamten heißt.

„Lokale Strafverfolgungsbeamte hatten Crooks Anwesenheit ihren Kollegen auf Bundesebene vor Trumps Auftritt auf der Bühne mitgeteilt“, fügte er hinzu.

Der Secret Service wurde kritisiert, dass er Crooks nicht bemerkte, als er auf das Dach des Gebäudes kletterte. Kurz nach dem Attentat sagte die Direktorin des Secret Service, Kimberly Cheatle, dass das schräge Dach des Gebäudekomplexes Sicherheitsbedenken hervorgerufen habe, die sie davon abhielten, Agenten dort zu platzieren.

Cheatle trat am 23. Juli von ihrem Amt zurück, nachdem sie parteiübergreifend für ihre Führungsqualitäten kritisiert worden war.

Eine der Abgeordneten der Republikaner warf Cheatle vor, unter Eid nicht die Wahrheit gesagt zu haben.

US-Abgeordnete warfen der Direktorin des Secret Service, Kimberly Cheatle vor, unter Eid nicht die Wahrheit gesagt zu haben. Foto: Rod Lamkey/FR172078/AP/dpa

FBI: Crooks kaufte Materialien für Bombenbau

Auch über den Attentäter Crooks gibt es neue Erkenntnisse. So berichtete das „Wall Street Journal“, dass sich der junge Mann schon vor mehr als einem Jahr mit den notwendigen Teilen zum Bombenbau eingedeckt habe.

Das FBI stellte laut dem Bericht sechs entsprechende Käufe fest. Zudem soll er seit dem Frühjahr im vergangenen Jahr 25 Mal im Internet Waffenausrüstung gekauft haben.

Seine Eltern, bei denen er wohnte, schöpften keinen Verdacht, weil sich ihr Sohn schon lange für Wissenschaft und Experimente interessiert hatte, sagte der zuständige FBI-Sonderagent Kevin Rojek.

Dieser Artikel erschien im Original auf theepochtimes.com unter dem Titel „Texts Reveal Police Snipers Noticed Trump Shooter Nearly 2 Hours Before Assassination Attempt“. (deutsche Bearbeitung er) 



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