Trump: Die Welt zahlt einen „sehr hohen Preis“ für Chinas mangelnde Transparenz
US-Präsident Donald Trump hat China wegen der Coronavirus-Krise erneut angegriffen. Die Welt zahle derzeit einen „sehr hohen Preis“ für mangelnde Transparenz der chinesischen Regierung zu Beginn des Ausbruchs, sagte Trump am Donnerstag bei einer Pressekonferenz im Weißen Haus.
Es wäre viel besser gewesen, wenn wir einige Monate vorher Bescheid gewusst hätten. Dann hätte es (das Virus) auf die Region in China begrenzt werden können, in der es begann.“
China wird vorgeworfen, das Auftreten des Virus in der chinesischen Großstadt Wuhan am Anfang vertuscht zu haben. Inzwischen hat sich die Coronavirus-Krise zu einer weltweiten Pandemie ausgeweitet. In den USA gibt es bereits mehr als 10.000 Infektionen und mehr als 150 Todesfälle.
Trump spricht inzwischen regelmäßig vom „chinesischen Virus“, was die Regierung in Peking als rassistisch und stigmatisierend verwirft.
Bei der Pressekonferenz im Weißen Haus kritisierte der Präsident am Donnerstag erneut auch US-Medien scharf. Er bezeichnete diese als „unehrlich“ und „korrupt“.
USA prüfen Einsatz von Malaria-Mittel gegen Coronavirus
Die USA prüfen den Einsatz eines häufig genutzten Malaria-Mittels zur Behandlung von Coronavirus-Patienten. US-Präsident Donald Trump sagte am Donnerstag, die Medikamentenbehörde FDA habe das Medikament Chloroquin bereits zugelassen.
Es könne deswegen „fast sofort“ in der Coronavirus-Pandemie eingesetzt werden. FDA-Chef Stephen Hahn schlug einen vorsichtigeren Ton an und sprach lediglich von beschleunigten Tests.
Trump hatte schon am Mittwoch „sehr wichtige Neuigkeiten“ mit Blick auf mögliche Coronavirus-Medikamente angekündigt. Am Donnerstag sagte er dann bei einer Pressekonferenz im Weißen Haus, die FDA habe Chloroquin in einem beschleunigten Prozess zugelassen. „Sie haben es von vielen, vielen Monaten auf sofort verkürzt. Deswegen werden wir das Medikament über Rezept verfügbar machen.“
Der bei der Pressekonferenz anwesende FDA-Chef Hahn betonte dagegen, Chloroquin sei bislang lediglich als Malaria-Mittel und gegen Arthritis zugelassen.
Trump habe die Arzneimittelbehörde angewiesen, sich das Medikament mit Blick auf das Coronavirus „genauer anzuschauen“. Dies solle in einem „großen pragmatischen klinischen Versuch“ geschehen, um mehr Daten zu sammeln.
Trump bezeichnete die Möglichkeiten von Chloroquin dennoch als „aufregend“. „Das könnte bahnbrechend sein. Oder vielleicht nicht. Aber nach dem, was ich sehe, könnte es bahnbrechend sein.“
Der Vorteil sei, dass das Arzneimittel bereits seit langer Zeit auf dem Markt sei, sagte der Präsident. Selbst wenn es beim Coronavirus letztlich nicht helfen sollte, würde es niemanden „töten“.
Inzwischen ist auch in Europa das Interesse an den Arzneimitteln gewachsen. Ein französischer Forscher testete Hydroxychloroquin, das vom Pharmakonzern Sanofi unter dem Namen Planquenil vertrieben wird, an mehreren Patienten. Sanfoi sprach von „vielversprechend“ Studien.
Erst am Mittwoch sagte Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU), die Regierung habe beim Pharmakonzern Bayer bereits „größere Mengen“ Chloroquin reserviert.
Deutsche Behörden würden „alle Studien dazu mit Hochdruck“ begleiten, sagte Spahn den Zeitungen des Redaktionsnetzwerks Deutschland. „Wir wollen schnell wissen, ob dieses Medikament bei Corona hilft.“ Forscher mahnen allerdings zur Vorsicht. Die derzeitige Datenlage ist sehr dünn. (afp/nh)
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