Flugverkehr in London wegen Prozession mit Sarg der Queen eingeschränkt

Die britische Königin Elizabeth II. ist im Alter von 96 Jahren gestorben. Mehr Informationen im Live-Ticker:
Mitglieder der Queen's Colour Squadron legen den Sarg von Königin Elizabeth II. in den königlichen Leichenwagen.
Mitglieder der Queen's Colour Squadron legen den Sarg von Königin Elizabeth II. in den königlichen Leichenwagen.Foto: Ben Stansall/AFP/dpa
Epoch Times14. September 2022

14. September

13:53 Uhr: Flugverkehr in London wegen Prozession mit Sarg der Queen eingeschränkt

Für die Prozession mit dem Sarg der britischen Königin Elizabeth II. ist am Mittwoch der Flugverkehr in London eingeschränkt worden. Von 13:50 bis 15:40 Uhr Ortszeit (14:50 bis 16:40 Uhr MESZ) dürften bestimmte Flüge über London nicht stattfinden, teilte Londons internationaler Flughafen Heathrow mit. Dies solle „die Ruhe während der Prozession“ sicherstellen, in der die sterblichen Überreste der Queen vom Buckingham-Palast zur Aufbahrung nach Westminister Hall gebracht werden.

„Die Passagiere werden direkt von ihrer Fluggesellschaft über Flugänderungen informiert“, hieß es in der Erklärung des Flughafens weiter. Eine Heathrow-Sprecherin führte aus, das Flugverbot für das Zentrum von London werde für Verspätungen im Flugverkehr sorgen. Die Fluggesellschaften könnten nicht starten und müssten ihre Landungen verschieben oder eine neue Anflugroute dafür finden.

Die Trauerfeier für die Queen mit zahlreichen Staatsgästen findet am Montag in der Westminister Abbey statt. Auch an diesem Tag werde der Flugverkehr eingeschränkt, kündigte der Flughafen Heathrow an. Details würden in den nächsten Tagen bekannt gegeben.

11:30 Uhr: Trauermarsch für die Queen: Prozession von Palast zum Parlament

Es ist der erste Höhepunkt der Trauerfeiern nach dem Tod von Queen Elizabeth II.: Ein Trauerzug um König Charles III. und seine Söhne Prinz William und Prinz Harry geleitet den Sarg der Königin am Mittwochnachmittag in London vom Buckingham-Palast zum britischen Parlament. Schon Stunden vorher strömten Tausende Trauernde und Schaulustige ins Zentrum der britischen Hauptstadt.

In der Innenstadt waren zahlreiche Sicherheitskräfte im Einsatz. Trotz Regens harrten bereits in der Nacht viele Leute aus, um einen Platz in der Warteschlange für die Totenwache zu erhaschen.

Der Geleitzug, in dem auch Elizabeths übrige Kinder Prinzessin Anne, Prinz Andrew und Prinz Edward schreiten werden, soll um 15:22 Uhr MESZ (14:22 Uhr Ortszeit) den Palast verlassen und gut eine halbe Stunde später die Westminster Hall erreichen. In dem ältesten Teil des Parlaments wird der geschlossene und mit der royalen Standarte bedeckte Sarg der Queen aufgebahrt.

Weiterhin gehören Annes Sohn Peter Philips und ihr Ehemann Tim Laurence sowie der Herzog von Gloucester, ein Cousin der Queen, und der Earl von Snowdon, ihr Neffe, zum Trauerzug. Charles‘ Gattin Königin Camilla sowie die Ehefrauen von William, Harry und Edward – Prinzessin Kate, Herzogin Meghan und Gräfin Sophie – fahren in Autos dem Sarg hinterher. Auch deutsche TV-Sender wollten die Prozession live übertragen.

Hunderttausende Menschen erwartet

Nach einem kurzen Gottesdienst öffnen dann die Türen, und die Öffentlichkeit darf Abschied nehmen von der Königin. Bis zum frühen Montagmorgen, dem Tag des Staatsbegräbnisses, werden dazu rund um die Uhr Hunderttausende Menschen erwartet. Sie müssen jedoch mit Wartezeiten von bis zu 30 Stunden rechnen. In der Nacht zum Mittwoch harrten bereits viele Menschen am Parlament aus. Hilfsorganisationen versorgten Wartende mit heißen Getränken und Snacks, wie die BBC berichtete.

Queen Elizabeth II. war am Donnerstag im Alter von 96 Jahren auf ihrem schottischen Landsitz Schloss Balmoral gestorben. Am Sonntag wurde ihr Sarg in die schottische Hauptstadt Edinburgh überführt und am Montag mit einem Trauermarsch, an dem auch König Charles III. und seine Geschwister zu Fuß teilnahmen, in eine Kathedrale gebracht.

Der Sarg mit den sterblichen Überresten der Queen kam dann am Dienstagabend mit einer Transportmaschine der britischen Luftwaffe von Edinburgh nach London. Er wurde vor dem Buckingham-Palast von Tausenden Menschen mit lautem Beifall begrüßt und dann von König Charles, seinen Geschwistern sowie den Enkeln der Queen empfangen. Über Nacht war der Sarg im sogenannten Bow Room aufgestellt.

König Charles III. war zuvor von einem historischen Besuch in Nordirland zurückgekehrt. In der früheren Bürgerkriegsregion hatte er sich auch mit Politikern der Partei Sinn Fein getroffen, die für eine Wiedervereinigung mit dem EU-Staat Republik Irland eintritt und früher als politischer Arm der Terrororganisation IRA galt.

Nachdem der neue König zu Beginn seiner Amtszeit für seine Reden und Gesten gelobt wurde, gibt es mittlerweile auch Kritik. Die Londoner Zeitung „Guardian“ berichtete am Mittwoch, dass Dutzende langjährige Mitarbeiter von Charles um ihre Jobs fürchteten. Sie sollen demnach in dieser Woche, während sie Überstunden und Sonderschichten schoben, per Brief darüber verständigt worden sein, dass mit Charles‘ Thronbesteigung etliche bisherige Posten wegfallen.

Eher belustigt wurde ein Videoclip in sozialen Netzwerken geteilt, in dem zu sehen ist, wie der Monarch über einen offenbar auslaufenden Füllfederhalter schimpft. „Ich kann dieses blöde Ding nicht ertragen (…) jedes verdammte Mal“, murmelte der Regent. Bereits bei seiner Proklamation am Samstag hatte Charles mit einer herrischen Geste gegen Bedienstete für Unmut im Netz gesorgt.

Staatsbegräbnis am Montag

Das Staatsbegräbnis für die Queen findet am kommenden Montag statt. Dazu werden Hunderte Staats- und Regierungschefs, Angehörige von Königshäusern und andere Würdenträger in London erwartet. Als große Ehre gilt, dass Japans Kaiser Naruhito und seine Frau, Kaiserin Masako, anreisen werden. Japanische Monarchen nehmen traditionell eigentlich nicht an Bestattungen teil, weder im eigenen Land noch im Ausland. Dass Kaiser Naruhito dennoch kommt, sei Ausdruck der tiefen Verbundenheit zwischen der königlichen und der kaiserlichen Familie, berichtete die japanische Nachrichtenagentur Kyodo.

Erwartet werden zudem Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier, US-Präsident Joe Biden, der französische Präsident Emmanuel Macron und EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen. Vertreter aus Russland und Belarus sind nach Informationen der britischen Nachrichtenagentur PA unerwünscht.

13. September

17:30 Uhr: König Charles III. auf historischem Besuch in Nordirland

39 Mal war Charles bereits in Nordirland, am Dienstag reiste er erstmals in seiner neuen Funktion als König in die britische Provinz. Vor dem Schloss Hillsborough in Belfast, der offiziellen Residenz des Monarchen in Nordirland, winkten der 73-Jährige und seine Frau Camilla der Menge zu, die gekommen war, um einen Blick auf das Königspaar zu erhaschen.

Der Besuch von König Charles III. fand vor dem Hintergrund großer politischer Spannungen in Nordirland statt, wo seit 1998 ein fragiler Frieden herrscht. Die pro-britischen Unionisten sehen Nordirlands Einbindung in das Vereinigte Königreich zunehmend bedroht, während die Nationalisten nach dem Tod der Königin auf bessere Chancen für eine Wiedervereinigung Nordirlands mit der Republik Irland hoffen.

Treffen mit politischen Vertretern Nordirlands

Vertreter der nationalistischen Parteien hatten die offizielle Ausrufung des neuen Königs boykottiert, an dem persönlichen Treffen wollten sie aber teilnehmen. Auf Schloss Hillsborough schien Charles bei einem Treffen mit politischen Vertretern Nordirlands ein Signal der Geschlossenheit zu senden. „Ich übernehme meine neuen Pflichten, entschlossen, mich um das Wohlergehen aller Einwohner Nordirlands zu bemühen“, sagte er.

Der König besucht derzeit alle vier Landesteile des Vereinigten Königreichs – England, Wales, Schottland und Nordirland. Zu Ehren des hohen Besuchs wurden in Belfast Salutschüsse abgefeuert und die königliche Standarte über dem Schloss gehisst. Besucher legten Blumen, Kuscheltiere und kleine Briefe zum Gedenken an die verstorbene Königin an den Toren des Schlosses ab.

Charles werde ein „sehr guter“ König sein, sagte die 47-jährige Rhonda Irvine. Seine Mutter sei ihm eine „Inspiration“ gewesen. Die 61 Jahre alte Ann Sudlow war früh am Morgen eigens von Dromore nach Belfast angereist, „um dem König zu zeigen, dass wir als Land hinter ihm stehen und Nordirland ihn unterstützt.“

Angespannte politische Lage

Die politische Lage in Nordirland ist sehr angespannt: Die vergangenen Regionalwahlen hatte erstmals in der Geschichte der Provinz die irisch-nationalistische Sinn Fein gewonnen. Die Regionalregierung ist wegen Konflikten mit der pro-britischen DUP jedoch seit Monaten gelähmt. Sie boykottiert das Parlament, da sie die nach dem Brexit beschlossenen Zollregelungen für Nordirland ablehnen. Die Unionisten befürchten dadurch eine zunehmende Abspaltung der Provinz vom restlichen Vereinigten Königreich.

Die Regierung in Belfast muss gemäß dem Friedensabkommen von 1998 von katholischen Nationalisten und protestantischen Unionisten gemeinsam geführt werden.

Charles war von Edinburgh aus nach Belfast gereist. In der schottischen Hauptstadt hatten am Montag tausende Trauernde von der am Donnerstag im Alter von 96 Jahren gestorbenen Queen Elizabeth II. Abschied genommen. Am Dienstagabend sollten die sterblichen Überreste der Queen nach London geflogen werden. Ab Mittwoch wird ihr Sarg dann in der Westminster Hall vier Tage lang aufgebahrt.

Die Öffentlichkeit kann bis zum 19. September 23 Stunden täglich Abschied von der verstorbenen Regentin nehmen. Laut „The Times“ werden rund 750.000 Besucher erwartet. Zur Beerdigung der Queen am kommenden Montag werden rund 500 Staatsoberhäupter aus aller Welt erwartet, darunter auch US-Präsident Joe Biden.

Der britische König Charles III. und seine Frau Camilla betrachten die Blumen vor dem Hillsborough Castle.

Der britische König Charles III. und seine Frau Camilla betrachten die Blumen vor dem Hillsborough Castle. Foto: Niall Carson/PA Pool/dpa

12. September

19:00 Uhr: König Charles III. führt Trauerzug in Edinburgh an

Bevor die gestorbene Queen an diesem Dienstag von Edinburgh nach London übergeführt werden soll, haben Tausende Schotten bei einem Trauerzug Abschied von der gestorbenen Elizabeth II. genommen. König Charles III. führte am Montag in der Altstadt der schottischen Hauptstadt zu Fuß eine Prozession mit dem Sarg an.

Während es Sonntagabend noch heftig regnete in Edinburgh, schien am Montag die Sonne. Tausende Schottinnen und Schotten säumten den Weg, als neben Charles (73) hinter dem Wagen mit dem in die royale Standarte eingehüllten Sarg auch seine Geschwister Prinzessin Anne (72), Prinz Edward (58) und der umstrittene Prinz Andrew (62) liefen.

Während des Trauerzugs wurde ein 22-Jähriger festgenommen, wie die Polizei mitteilte. Ihm wird Landfriedensbruch vorgeworfen. In sozialen Netzwerken wurde ein kurzer Clip geteilt, der zeigt, wie ein Mann die Prozession anbrüllt, bevor er weggezogen wird.

Die Prozession führte von der königlichen Residenz, Palace of Holyroodhouse, zur gut einen Kilometer entfernten St.-Giles-Kathedrale, in der ein Gottesdienst stattfand. Der geschlossene Sarg sollte dort für rund 24 Stunden aufgebahrt bleiben, damit die Bevölkerung weiter Abschied nehmen kann.

Charles und seine Frau, Königin Camilla, wurden mit Beifall empfangen, als sie Montagnachmittag mit ihrem Wagen in der Innenstadt von Edinburgh eintrafen. Tausende Menschen hatten sich schon seit den Morgenstunden entlang der zentralen Straße Royal Mile eingefunden.

13:00 Uhr: Der neue König Charles III. in Schottland gelandet

Der neue König Charles III. ist in Schottland angekommen. Fernsehbilder zeigten, wie eine Maschine mit dem britischen Monarchen und seiner Ehefrau Königin Camilla auf dem Flughafen der schottischen Hauptstadt Edinburgh landete. Der Jet war knapp eine Stunde zuvor auf Luftwaffenbasis Northolt im Nordwesten von London gestartet.

In Edinburgh will der König am Nachmittag gemeinsam mit anderen Mitgliedern des Königshauses in einem Leichenzug den Sarg seiner Mutter Queen Elizabeth II. von der königlichen Residenz, dem Palace of Holyroodhouse, in die St.-Giles-Kathedrale geleiten. Dort ist anschließend ein Gottesdienst geplant sowie abends eine Totenwache.

Am Montagmorgen haben König Charles III. (73) und seine Frau Camilla (75) in einer feierlichen Zeremonie in London die Beileidsbekundungen des britischen Parlaments entgegengenommen. Die beiden wurden von den Parlamentariern des Unter- und des Oberhauses in der Westminster Hall empfangen, wo von Mittwoch an der Sarg der gestorbenen Queen Elizabeth II. aufgebahrt werden soll.

Die Ankunft des Königspaars wurde mit Fanfaren begleitet, bevor Charles und Camilla jeweils auf einem Thron Platz nahmen. Nach Reden der beiden Parlamentspräsidenten, den Sprechern der beiden Kammern, wandte sich der sichtlich gerührte Charles an die Parlamentarier.

„Das Parlament ist das lebende und atmende Instrument unserer Demokratie“, sagte Charles, der die Queen als „my darling late mother“ (meine geliebte gestorbene Mutter), bezeichnete. Er wolle dem Vorbild seiner Mutter folgen, „die kostbaren Prinzipien der konstitutionellen Regierung, die unserer Nation zugrunde liegen“ zu erhalten, sagte Charles weiter. Zum Abschluss wurde die Nationalhymne „God save the King“ gesungen.

06:00 Uhr: Schotten nehmen Abschied von der Queen

Nach dem Tod von Queen Elizabeth II. können die Schottinnen und Schotten zu Beginn der Woche Abschied von Ihrer Majestät nehmen. Nach der Überführung ihres Sarges vom schottischen Landsitz Balmoral nach Edinburgh soll der Leichnam heute in einer Trauerprozession durch die Stadt gefahren werden.

König Charles III. wird die Prozession anführen. Er werde gleich hinter dem Sarg laufen, wenn dieser zur St.-Giles-Kathedrale gefahren und dort aufgebahrt werde, berichtete die britische Nachrichtenagentur PA. Zahlreiche Mitglieder der königlichen Familie sollen bei der Prozession dabei sein.

Ob sich dabei erneut die zerstrittenen Brüder William und Harry und ihre Frauen Kate und Meghan Seite an Seite zeigen, ist noch unklar. Die beiden Paare hatten sich am Samstag erstmals wieder öffentlich zusammen gezeigt und mit Trauernden gesprochen, die sich am Schloss Windsor versammelt hatten.

Der König wird in Edinburgh auch die schottische Regierungschefin Nicola Sturgeon empfangen. Außerdem wollen er und seine Frau Camilla im schottischen Parlament Beileidsbekundungen entgegennehmen, nachdem sie das bereits am Morgen zunächst in London im Parlament machen wollten. Seine Reise nach Schottland ist Teil der sogenannten „Operation Spring Tide“, die Besuche von Charles als neuem König in allen vier britischen Landesteilen vorsieht.

Am Sonntag brachte ein Leichenwagen den Sarg mit der Monarchin von ihrem Landsitz Schloss Balmoral in den Highlands, wo die 96-Jährige am Donnerstag gestorben war, in die schottische Hauptstadt Edinburgh. Dort wurde der Konvoi von Menschenmengen und einer Ehrengarde empfangen. Von einer „letzten großen Reise“ seiner Mutter hatte Charles zuvor gesprochen.

In Dörfern und Städten säumten zahlreiche Menschen schweigend die Straßen. Manche weinten, einige warfen Blumen auf die Straße, als die Kolonne in langsamem Tempo vorbeirollte. In Edinburgh brach auf der Royal Mile auch spontaner Applaus und Jubel aus. Am Nachmittag erreichte der Konvoi die königliche Residenz Palace of Holyroodhouse. Ihre Tochter Prinzessin Anne hatte den Sarg in einem anderen Wagen begleitet, zudem waren die Queen-Söhne Prinz Andrew und Prinz Edward bei der Ankunft vor Ort.

11. September

20:00 Uhr: Steinmeier fährt zu Staatsbegräbnis der Queen

Wenn Queen Elisabeth II. am Montag den 19.September beigesetzt wird, wird Deutschland von Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier und First Lady Elke Büdenbender vertreten. Das berichtet die „Bild“ in ihrer Montagausgabe unter Berufung auf eine Sprecherin des Bundespräsidenten. Die Zeitung schreibt, dass Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) vermutlich nicht nach London fliege, weil „rein protokollarisch“ der Bundespräsident „Vorrang“ habe.

Nur wenn Steinmeier doch verhindert sein sollte, würde der Kanzler reisen, heißt es in dem Bericht. Aufgrund der Größe der Veranstaltung sei auch nicht davon auszugehen, dass noch weitere Mitglieder des Kabinetts an dem Begräbnis teilnehmen, schreibt die „Bild“ weiter unter Berufung auf „Regierungskreise“.

17:00 Uhr Ankunft in Edinburgh

Bei der Ankunft in Edinburgh am späten Nachmittagm empfing eine große Menschenmenge den Konvoi und verfolgte dessen Fahrt bis zur königlichen Residenz Holyroodhouse, wo der Sarg die Nacht über im Thronsaal aufgebahrt werden sollte. Am Montag wird der Sarg in einer Prozession über die Royal Mile zur St. Giles-Kathedrale gebracht, wo ein Trauergottesdienst  stattfindet. Am Abend kommen Mitglieder der königlichen Familie dann zu einer Nachtwache zusammen.

Der Sohn der Queen, König Charles III., wird dafür in die schottische Hauptstadt reisen. Er war am Samstag mit Trompetenfanfaren und Kanonensalut offiziell zum neuen britischen König ausgerufen worden. Der bisherige Thronfolger sei fortan „unser einziger rechtmäßiger König“, verkündete der ranghöchste Herold nach einer Sitzung des Accession Council vom Balkon des St. James’s-Palasts in London.

Erstmals wurde die nach jahrhundertealter Tradition abgehaltene Zeremonie zur Proklamation des Monarchen live im Fernsehen übertragen. Vor dem Accession Council, dem unter anderen Premierministerin Liz Truss und ihre Amtsvorgänger Boris Johnson, Theresa May und Tony Blair angehörten, versprach der 73-jährige Charles, er wolle dem „inspirierenden Vorbild“ seiner Mutter folgen und dem Vereinigten Königreich für den Rest seines Lebens dienen.

Die Trauer um die Großmutter ließ die Menschen zusammenrücken und brachte offenbar auch die zerstrittenen Queen-Enkel Prinz William und Prinz Harry einander wieder näher: Überraschend traten die beiden gemeinsam mit ihren Frauen Kate und Meghan am Samstag vor Schloss Windsor, um das dort abgelegte Blumenmeer zum Gedenken an ihre Großmutter zu betrachten, schüttelten Hände und unterhielten sich mit Trauernden.

Zuvor hatte der neue Thronfolger Prinz William der Queen in einer sehr persönlich gehaltenen Erklärung seine Reverenz erwiesen. Er werde noch einige Zeit brauchen, „bevor die Realität eines Lebens ohne Omi sich wirklich real anfühlen wird“, schrieb er. „Sie war an meiner Seite in meinen glücklichsten Augenblicken. Und sie war an meiner Seite während der traurigsten Tage meines Lebens.“

Am Dienstag wird der Sarg dann per Flugzeug nach London überführt, wo er ab Mittwoch vier Tage lang in Westminster Hall öffentlich aufgebahrt wird. Die staatliche Trauerfeier findet am 19. September in der Londoner Westminster Abbey statt. Erwartet werden Staats- und Regierungschefs sowie Vertreter von Königshäusern aus aller Welt. Anschließend wird die Queen auf Schloss Windsor im engsten Familienkreis beigesetzt.

10:30 Uhr: Erster öffentlicher Blick auf Sarg

Tausende Menschen haben sich am Sonntag in Schottland an den Straßen versammelt, um einen ersten Blick auf den Sarg der gestorbenen Königin Elizabeth II. zu werfen. Er sollte um 10.00 Uhr Ortszeit (11.00 Uhr MESZ) aus dem Ballsaal von Schloss Balmoral getragen und dann in einem Wagen langsam in die schottische Hauptstadt Edinburgh gefahren werden.

Die ersten Menschen kamen bereits am frühen Morgen mit Picknick-Stühlen zu der Strecke. Elizabeth II. war am Donnerstag im Alter von 96 Jahren auf Schloss Balmoral in den schottischen Highlands gestorben.

Der Sarg soll teils im Schritttempo gefahren werden. Für die Strecke sind sechs Stunden Fahrzeit vorgesehen. Am Nachmittag wird er in der offiziellen Residenz der Königin in Edinburgh, in Holyroodhouse, erwartet. König Charles III. und andere Mitglieder der königlichen Familie wollen den Sarg am Montag zur St.-Giles‘-Kathedrale begleiten, wo er für 24 Stunden stehen soll, ehe die Reise per Flugzeug weiter nach London geht. In der Kathedrale bekommt die Öffentlichkeit erstmals Gelegenheit, der Queen noch einmal Respekt zu zollen und Abschied zu nehmen.

Bürger erweisen der verstorbenen Königin Elisabeth II. am 11. September 2022 in Ballater die Ehre. Foto: PAUL ELLIS/AFP via Getty Images

08:24 Uhr: Was sich nach dem Tod der Queen für die Briten ändert

„God Save the King“ – an diese neuen Worte ihrer Nationalhymne müssen sich viele Briten wohl erst noch gewöhnen. Doch das ist bei Weitem nicht die einzige Veränderung, auf die sich die Untertanen Ihrer Majestät einstellen müssen. Eine Übersicht:

Münzen

In Großbritannien sind nach Angaben der BBC schätzungsweise 29 Milliarden Münzen im Umlauf. Sie tragen allesamt das Konterfei der Königin. Während ihrer 70 Jahre dauernden Regentschaft wurden dafür fünf verschiedene Porträts angefertigt, das jüngste Design stammt aus dem Jahr 2015. Die Geldstücke werden auch weiterhin gültig bleiben.

Wann mit der Prägung neuer Münzen mit dem Profil von Charles begonnen werden soll, teilte die königliche Münzprägeanstalt Royal Mint bislang nicht mit. Eines steht aber schon jetzt wohl bereits fest: Der Tradition zufolge werden die Profile immer von abwechselnden Seiten dargestellt. Schaute die Queen bisher von sich aus nach rechts, wird Charles künftig nach links blicken.

Banknoten

Auch auf allen Geldscheinen der Bank of England ist die Queen porträtiert, anders als in Schottland und Nordirland, die ihre eigenen Scheine haben. Laut BBC sind derzeit 4,5 Milliarden Banknoten im Wert von 80 Milliarden Pfund (rund 91,4 Milliarden Euro) im Umlauf. Noch gibt es keine konkreten Pläne für eine Neugestaltung der Scheine, es wird aber damit gerechnet, dass diese kommen wird.

Briefmarken und Briefkästen

Auch alle Briefmarken mit dem Konterfei der Queen bleiben weiterhin gültig, bestätigt die Royal Mail kurz nach dem Tod der Monarchin. Es werden aber keine neuen Briefmarken mit den Umrissen der gestorbenen Königin mehr hergestellt. Die Post will sich erst nach dem Begräbnis mit dem Buckingham-Palast beraten und dann zu „passender Zeit“ über die neuen Briefmarken informieren. Auch die Briefkästen, die die Initialen ER II tragen (das steht für den lateinischen Königstitel: Elizabeth Regina II.) sollen stehen bleiben. Erwartet wird aber, dass neue Briefkästen die Initialen für Charles., CR III (Charles Rex III.), tragen werden.

Ministerien und Behörden

Die britischen Ministerien und Behörden tragen das Attribut „Her Majesty’s“, zum Beispiel wird das Finanzamt als „Her Majesty’s Revenue and Customs“ bezeichnet. Da im Englischen hier die dritte Person verwendet wird, muss das Personalpronomen auf Webseiten, Schildern und Briefköpfen in „His“ geändert werden, sofern es nicht ohnehin nur als Abkürzung H.M. verwendet wurde. Wann und in welchem Umfang diese Umstellungen erfolgen werden, konnte die Regierung auf Anfrage der Deutschen Presse-Agentur aber noch nicht beantworten.

Justiz

Anwälte in Großbritannien, sogenannte Barrister, nennen sich seit dem Tod Elizabeth’s II. nicht mehr Queen’s Counsel (QC) sondern King’s Counsel (KC). Die Änderung trat umgehend mit dem Ableben der Queen in Kraft, wie eine Sprecherin des Anwaltsverbands laut der Nachrichtenagentur PA sagte. Auch die einzelnen Gerichte müssen teils umbenannt werden. So wird aus der Queen’s Bench Division des Londoner High Courts nun die King’s Bench Division.

Siegel für Hoflieferanten

Der Monarch oder die Monarchin, dessen oder deren Partner und der Thronfolger vergeben Herstellern bestimmter Produkte das Recht, ein Siegel mit dem jeweiligen Wappen als Hoflieferant zu tragen. Dieses Recht verlischt zwei Jahre nach dem Tod eines Royals. Nach Angaben der BBC dürfen die von Charles als Prince of Wales vergebenen Siegel weiterverwendet werden, zusätzlich erhält jedoch Prinz William als neuer Träger dieses Titels ebenfalls das Recht, Hoflieferanten zu benennen.

06:22 Uhr:  Leichnam der Queen wird nach Edinburgh überführt

Drei Tage nach dem Tod von Queen Elizabeth II. soll ihr Leichnam an diesem Sonntag nach Edinburgh überführt werden. Die britische Königin war am Donnerstag im Alter von 96 Jahren auf Schloss Balmoral in den schottischen Highlands gestorben. Von dort aus soll der Leichnam nun per Auto in die rund 120 Kilometer entfernt liegende schottische Hauptstadt gebracht werden – zunächst in den Holyrood-Palast, die offizielle Residenz der Queen in Schottland.

Am Montag wird der Sarg dann in einer feierlichen Prozession unter Teilnahme des neuen Königs Charles III. und anderer Royals zur St.-Giles‘-Kathedrale gebracht. Bis Dienstag wird der Sarg dort aufgebahrt sein. Auch die Öffentlichkeit bekommt dann die Gelegenheit, der Queen noch einem Respekt zu zollen und einen letzten Abschied zu nehmen.

Öffentliche Prozession in London

Am Dienstag wird der Sarg nach London überführt. Tags darauf wird er in einer öffentlichen Prozession durch die Straßen der Londoner Innenstadt gefahren. Wie der Palast mitteilte, soll der Sarg auf einem als Lafette bezeichneten, von Pferden gezogenen Fuhrwerk vom Buckingham-Palast ins Parlament gebracht werden.

Der Leichenzug soll die Prachtstraße „The Mall“ hinabführen und über den Exerzierplatz Horse Guards Parade und die Straßen White Hall und Parliament Street zum als Palace of Westminster bezeichneten Parlament führen. Dort soll die Queen vier Tage lang aufgebahrt werden. Auch dort sollen die Menschen noch einmal die Gelegenheit haben, von der Queen Abschied zu nehmen. Viele Tausende werden erwartet.

Staatsbegräbnis am 19. September

Das Staatsbegräbnis findet schließlich am 19. September statt. Um 12 Uhr (MESZ) ist in der Westminster Abbey in London ein Gottesdienst geplant. Die Menschen in Großbritannien erhalten einen zusätzlichen arbeitsfreien Tag. Charles III. hatte anlässlich seiner Proklamation diesen Feiertag genehmigt.

Ihre letzte Ruhestätte findet die Queen dann in der St.-George-Kapelle auf dem Gelände von Schloss Windsor, wo auch ihr Ehemann Prinz Philip ruht, der am 9. April 2021 starb. Dort wurden auch ihre engsten Angehörigen, ihr Vater George VI., ihre „Queen Mum“ genannte Mutter und ihre Schwester, Prinzessin Margaret, beigesetzt.

Zu dem Staatsbegräbnis werden zahlreiche Staats- und Regierungschefs aus aller Welt erwartet, darunter mehrere Königinnen und Könige europäischer Staaten.

Die Regentschaft des neuen Monarchen Charles III. begann am Samstag auch offiziell, obwohl er schon mit dem Tod seiner Mutter automatisch König geworden war. In einer feierlichen Zeremonie im St.-James’s-Palast in London wurde der 73-Jährige als britischer König ausgerufen.

„Ich bin mir des großen Erbes und der Pflichten und schweren Verantwortung des Monarchen, die mir nun übertragen wurden, zutiefst bewusst“, sagte Charles III. Die Regentschaft seiner Mutter sei unübertroffen gewesen in Länge, Hingabe und Ergebenheit. Er werde sich bemühen, „dem inspirierenden Vorbild, das mir gegeben wurde, zu folgen, indem ich die Verfassung hochhalte und Frieden, Harmonie und Wohlstand der Völker dieser Inseln, der Commonwealth-Gebiete und Territorien auf der ganzen Welt anstrebe“.

10. September

11:30 Uhr: Charles III. ist britischer König

Charles III. ist am Samstag in einer historischen Zeremonie förmlich zum neuen britischen König und Nachfolger der am Donnerstag verstorbenen Königin Elizabeth II. ausgerufen worden. „Prinz Charles Philip Arthur George“ sei nun zu  „König Charles III.“ geworden, „Gott schütze den König!“, hieß es in der Erklärung des speziell zu diesem Anlass zusammengetretenen Accession Council. An der live im Fernsehen übertragenen Zeremonie nahmen unter anderem Königsgemahlin Camilla und Charles‘ Sohn und Thronfolger William teil.

In einer kurzen Ansprache nach der Proklamation sagte Charles, er sei sich der „Verpflichtungen und schwerwiegenden Verantwortungen“ als Souverän des Vereinigten Königreichs „zutiefst bewusst“.

Der Accession Council war im Londoner St. James-Palast zur Ausrufung des neuen Königs zusammengetreten. Nach Verlesung der Proklamation durch den ranghöchsten Herold, den Garter King of Arms, fährt ein halbes Dutzend Herolde per Kutsche zum Trafalgar Square und anschließend zur Börse, um die Nachricht der Ausrufung jeweils zu verlesen.

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10:30 Uhr Erneut Tausende Trauernde am Buckingham-Palast

Auch zwei Tage nach dem Tod von Queen Elizabeth II. reißt der Strom an Trauernden am Londoner Buckingham-Palast nicht ab. Schon am frühen Samstagmorgen fanden sich Tausende Menschen ein, um Blumen oder Karten niederzulegen, eine Kerze anzuzünden oder innezuhalten.

Trotz der Menschenmassen war die Atmosphäre ruhig und respektvoll, wie die britische Nachrichtenagentur PA meldete. Etliche Trauende reisten auch von weiter entfernt an.

Damit das Anwesen im Londoner Regierungsviertel Westminster nicht unter dem Blumenmeer versinkt, dürfen alle Sträuße zwölf Stunden lang davor liegen, bevor sie in den angrenzenden Green Park gebracht werden. Darauf weist auch ein Schild am Zaun des Palastes hin.

9. September

21:00 Uhr Rede von Charles III.

King Charles III. hat nach dem Tod der Queen seine erste Rede als neuer Monarch an die Nation gehalten. Unter anderem wendet er sich direkt an seine verstorbene Mutter. Und zu Harry schlägt er eine Brücke.

Der neue König Charles III. hat das Versprechen seiner Mutter zum lebenslangen Dienst an seinem Volk erneuert. Das sagte der 73-Jährige am Freitag in seiner ersten Rede an die Nation als neuer Monarch.

Seine Mutter habe einst versprochen, „ihr ganzes Leben, möge es kurz oder lang sein“, dem Dienst an ihren Untertanen zu widmen. Dieses Versprechen habe sie gehalten und er wolle es nun erneuern, sagte Charles.

Charles III.: „Danke für deine Liebe und Hingabe“

Charles III. wandte sich auch direkt an seine verstorbene Mutter Queen Elizabeth II.. „Liebste Mama, während du deine letzte große Reise zu meinem lieben verstorbenen Papa beginnst, will ich nur eines sagen: Danke“, sagte Charles in der vorab aufgezeichneten Rede. „Danke für deine Liebe und Hingabe für unsere Familie und für all die Nationen, denen du so fleißig gedient hast in all den Jahren.“

Mit dem Tod von Queen Elizabeth II. am Donnerstag auf ihrem schottischen Landsitz Schloss Balmoral wurde der 73 Jahre alte Charles zum britischen König. Er wisse, dass der Tod seiner Mutter in seinem Land und aller Welt große Trauer auslöse und teile diese, sagte er. „Zuneigung, Bewunderung und Respekt“ seien zum „Markenzeichen“ ihrer Regentschaft geworden. Jedes Mitglied seiner Familie könne bezeugen, dass die Queen dies mit „Wärme, Humor und einer unbestechlichen Fähigkeit, das Beste im Menschen zu sehen“ verbunden habe, so der Monarch.

Sohn William wird Prinz von Wales

Seinen Sohn und Thronfolger William ernannte Charlies III. zum neuen Prinzen von Wales. Es sei ein Privileg gewesen, diesen Titel zu tragen, so Charles. Er sei sich sicher, dass William (40) und dessen Frau Kate (40) als Prinz und Prinzessin von Wales weiterhin die britische Gesellschaft inspirieren und nationale Debatten anführen würden. Bislang hatte Charles selbst den Titel Prinz von Wales getragen. Seine Frau Camilla – nun „Queen Consort“ – trug den Titel Herzogin von Wales.

Versöhnliche Worte fand Charles für seinen jüngeren Sohn Harry (37) und dessen Frau Meghan (41). „Ich will auch meine Liebe zu Harry und Meghan zum Ausdruck bringen, die sich weiterhin ein Leben in Übersee aufbauen“, sagte der 73-Jährige. Harry und Meghan hatten sich vor mehr als zwei Jahren vom engeren Kreis des Königshauses losgesagt und leben inzwischen mit ihren Kindern Archie (3) und Lilibet (1) im US-Bundesstaat Kalifornien. Mit seinem Vater Charles und seinem älteren Bruder William hatte sich Harry überworfen.

19:00 Uhr: Biden kündigt Reise zu Beerdigung der Queen an

US-Präsident Joe Biden will zum Begräbnis von Queen Elizabeth II. nach Großbritannien reisen. „Ich kenne die Details noch nicht, aber ich werde dorthin reisen“, sagte Biden am Freitag vor Journalisten nach einer Rede in Columbus im US-Bundesstaat Ohio. Das Datum der Beerdigung wurde noch nicht bekanntgegeben. Beobachter rechnen damit, dass sie am 19. September in der Westminster Abbey in London stattfinden wird.

Biden sagte, er habe mit Elizabeths Nachfolger, König Charles III., noch nicht gesprochen. „Ich kenne ihn, habe aber noch nicht mit ihm telefoniert“, sagte der US-Präsident.

18:10 Uhr: Erste Audienz von Premierministerin Truss bei König Charles III.

König Charles III. hat die britische Premierministerin Liz Truss zu einer ersten Audienz  empfangen. Eine Palast-Sprecherin sagte am Freitag, das Treffen habe nach der Rückkehr des Königs nach London im im Buckingham-Palast stattgefunden.

17:50 Uhr: Steinmeier trägt sich in Kondolenzbuch

Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier und seine Frau Elke Büdenbender haben sich am Freitagnachmittag in das Kondolenzbuch für die verstorbene britische Königin Elizabeth II. in der britischen Botschaft in Berlin eingetragen. „Ihre Majestät hat meinem Land die Hand zur Versöhnung gereicht und Deutschland bleibt ihrem Vorbild von Freundschaft und Humanität verpflichtet. Wir behalten sie in ehrender Erinnerung“, schrieb Steinmeier laut Präsidialamt.

„Mit tiefer Trauer habe ich die Nachricht vom Tod Ihrer Majestät Königin Elizabeth II vernommen. Ich übermittle Ihnen, auch im Namen meiner Landsleute, mein tief empfundenes Mitgefühl“, lautete der Eintrag demnach weiter. Millionen Deutsche fühlten sich „in Trauer und herzlicher Anteilnahme mit den Menschen im Vereinigten Königreich vereint“.

„Königin Elizabeth hat ein Jahrhundert geprägt: Ihre natürliche Autorität, ihre immense Erfahrung, ihre vorbildliche Pflichterfüllung werden uns in lebendiger Erinnerung bleiben“, schrieb Steinmeier. Mit ähnlichen Worten hatte sich der Bundespräsident zuvor bereits mit einem Kondolenzschreiben direkt an das britische Königshaus gewandt.

17:45 Uhr: „God Save the King“

Der neue britische König Charles III. ist bei seiner Ankunft in London von tausenden jubelnden Landsleuten empfangen worden. Vor dem Buckingham-Palast schüttelte Charles am Freitagnachmittag die Hände von Menschen, die sich dort versammelt hatten, um ihre Trauer über den Tod von Queen Elizabeth II. zu bekunden und ihren Nachfolger zu begrüßen.

„God Save the King“ – als der neue König Charles III. am Buckingham-Palast in London ankam, haben ihm dort Tausende Menschen zugerufen: Gott schütze den König.

Charles stieg vor den Toren des Palastes aus, um die Menschenmenge zu begrüßen. Er schüttelte unzählige Hände und nahm Trauerbekundungen entgegen. Er bedankte sich bei den Menschen für ihre Anteilnahme. Hunderte in der ersten Reihe versuchten, den neuen König mit ihren Handykameras aufzunehmen. Eine Frau gab dem Monarchen einen Kuss auf die Wange – eigentlich ein Bruch des königlichen Protokolls, aber Charles schien es nicht zu ärgern; er lächelte.

Auch Camilla (Queen Consort) schüttelte zahlreiche Hände. Sie trug ein schwarzes Kleid und eine Perlenkette. Zusammen sahen die beiden sich anschließend die zahlreichen Blumensträuße und Botschaften an, die Menschen seit Donnerstagabend vor dem Palast abgelegt hatten. Die beiden gingen anschließend zu Fuß in ihre neue offizielle Residenz. Bislang lebte Charles in Clarence House einige Hundert Meter entfernt.

König Charles und Camilla waren aus Schottland zurückgekehrt, wo seine Mutter, Königin Elizabeth II., am Donnerstag gestorben war. Die beiden landeten am Nachmittag auf dem Militärflughafen Northolt gut 20 Kilometer nordwestlich von London und fuhren anschließend direkt zum Buckingham-Palast. Nach Regen am Vortag und trübem Wetter am Morgen war dort die Sonne herausgekommen.

Großbritanniens König Charles III. und Camilla, die britische Königingemahlin, betrachten Blumen bei ihrer Ankunft im Buckingham Palace in London am 9. September 2022. Foto: YUI MOK/POOL/AFP via Getty Images

 

Großbritanniens König Charles III. begrüßt die Menge bei seiner Ankunft im Buckingham Palace in London am 9. September 2022. Foto: BEN STANSALL/AFP via Getty Images

13:30 Uhr: Trauerfeier ohne Putin

Der russische Präsident Wladimir Putin zieht die Möglichkeit einer Reise nach London zum Begräbnis der Queen nach Kreml-Angaben „nicht in Betracht“. „Die Option wird nicht erwogen“, teilte Kreml-Sprecher Dmitri Peskow am Freitag bei seiner täglichen Pressekonferenz in Moskau mit. Auch wisse er noch nicht, ob überhaupt ein russischer Regierungsvertreter an dem Begräbnis teilnehmen werde, da Einzelheiten zur Zeremonie vom Büro des neuen Königs Charles III. noch nicht mitgeteilt worden seien, sagte Peskow. All dies müsse noch „auf die eine oder andere Weise vom Büro des Königs, den britischen Behörden bekanntgegeben werden“, sagte der Kreml-Sprecher.

Am Tag zuvor hatte Putin das Andenken an die britische Königin Elizabeth II. gewürdigt. Kreml-Sprecher Peskow lobte die „Weisheit“ und weltweite „Autorität“ der Queen als „Qualitäten, die auf der internationalen Bühne heute selten“ seien. Gleichzeitig sagte er aber auch, dass die verstorbene britische Königin keinen „besonderen Platz in den Herzen der Russen“ einnehme.

12:30 Uhr: Scholz würdigt verstorbene britische Königin

Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) hat die verstorbene britische Königin Elisabeth II. als weltweit bedeutsame „Jahrhundertfigur“ gewürdigt. Ihr Tod „bewegt und berührt uns alle“, sagte Scholz am Freitag in einer Ansprache in Berlin. Die Kerzen und Blumen auch vor der britischen Botschaft in Berlin belegten, „welchen Platz Elisabeth II. im Herzen so vieler Bürgerinnen und Bürger inne hatte, auch hier in Deutschland“.

„Großbritannien hat seine Königin verloren, die Welt eine Jahrhundertfigur“, sagte der Kanzler. Die Queen verkörperte das beste unseres gemeinsamen politischen Erbes – Demokratie und Rechtsstaatlichkeit. Elisabeth II. habe ihr Leben ganz ihrem Land und ihrem Volk gewidmet. „Ihr Pflichtbewusstsein war ebenso unerschütterlich wie legendär.“

Die Queen habe unter anderem dafür gestanden, „dass sich die einstigen Kriegsgegner Deutschland und Großbritannien wieder aussöhnen konnten“, sagte der Kanzler weiter.

Er habe der britischen Premierministerin Liz Truss Anteilnahme übermittelt, sagte Scholz weiter. Auch Deutschland trauere um die Queen Elizabeth. Dem Nachfolger König Charles III. wünschte Scholz Kraft, Geschick und das nötige Glück für sein neues Amt.

12:00 Uhr: Tag der Trauer in Großbritannien

Nach dem Tod von Königin Elizabeth II. wartet Großbritannien gespannt auf die erste Ansprache des neuen Königs Charles III. In seiner Rolle als Monarch ist es an ihm, auf die großen Emotionen zu antworten, die der Tod der Queen im Vereinigten Königreich und weltweit ausgelöst hat. In Großbritannien begann eine Staatstrauer; am Freitag geplante kulturelle und Sportveranstaltungen wurden abgesagt, Kaufhäuser blieben geschlossen, selbst die Mitarbeiter von Bahn und Post sagten ihre Streiks ab.

Am Abend wird sich König Charles III. in einer aufgezeichneten Fernsehansprache an seine Untertanen wenden. Zuvor ist eine erste Audienz mit Premierministerin Liz Truss geplant. Charles hatte angesichts des sich verschlechternden Gesundheitszustands seiner Mutter in den vergangenen Monaten bereits mehr und mehr ihrer Pflichten übernommen. Am Freitagmittag sollen in London und weiteren Orten des Königreiches 96 Salutschüsse zu Ehren der Queen abgefeuert werden, an der St. Paul’s-Kathedrale, der Westminster Abbey und Schloss Windsor werden die Glocken läuten. Am Samstag wird Charles dann vom Thronrat formell zum König ausgerufen.

Wie der Buckingham-Palast mitteilte, gilt für den König und die königliche Familie eine ausgedehnte Trauerzeit, die erst eine Woche nach der Beisetzung der Queen endet. Das Datum für die Bestattung wurde zunächst noch nicht bekannt gegeben, Beobachter gehen jedoch davon aus, dass diese am 19. September stattfindet. Zu der staatlichen Trauerfeier in der Westminster Abbey werden Staats- und Regierungschefs sowie Vertreter von Königshäusern aus der ganzen Welt erwartet. Anschließend wird die Queen in der King George VI.-Kapelle auf Schloss Windsor beigesetzt, wo bereits ihr im vergangenen Jahr verstorbener Mann Prinz Philip bestattet ist.

11:58 Uhr: Schweigeminute im Bundestag

Nachdem bereits kurz nach Bekanntwerden der Todesnachricht am Donnerstagabend Würdigungen und Beileidsbekundungen aus der ganzen Welt eingegangen waren, dauerten die Reaktionen am Freitag an. Der Bundestag gedachte der Queen mit einer Schweigeminute. Bundestagspräsidentin Bärbel Bas (SPD) betonte, Elizabeth II. habe sich immer für eine „vollständige Aussöhnung“, von Deutschland und Großbritannien nach dem Zweiten Weltkrieg eingesetzt. „Sie war eine Ausnahmepersönlichkeit und ein Vorbild – weit über die Grenzen des Vereinigten Königreichs hinaus.“

10:00 Uhr: Kenia erinnert an besonders enge Verbindung zu verstorbener Queen

Kenia hat nach dem Tod von Königin Elizabeth II. an die besonders enge Verbindung zwischen dem ostafrikanischen Land und der britischen Queen erinnert: Er habe die „traurige Nachricht mit großer Trauer und einem tiefen Gefühl des Verlusts“ aufgenommen, erklärte der scheidende Präsident Uhuru Kenyatta am Freitag in Nairobi.

Noch als Prinzessin hatte Elizabeth im Februar 1952 anstelle ihres erkrankten Vaters George VI. eine Reise durch das Commonwealth angetreten und als erstes Kenia besucht. Dort erhielt sie die Nachricht vom Tod ihres Vaters, als sie mit ihrem Ehemann Philip eine Nacht im Treetops-Hotel verbrachte. Der plötzliche Tod ihres Vaters machte sie über Nacht zur Königin.

Der royale Besuch und dessen historische Bedeutung machten aus dem Treetops eines der berühmtesten Hotels der Welt. In der beliebten Fernsehserie „The Crown“ wurden die damaligen Ereignisse verewigt.

Kenyatta würdigte die Queen als „überragende Ikone eines selbstlosen Dienstes für die Menschheit und als Galionsfigur nicht nur des Vereinigten Königreiches und des Commonwealth, in dem Kenia ein bedeutendes Mitglied ist, sondern der ganzen Welt“.

Der künftige kenianische Präsident William Ruto würdigte die Queen für ihre „bewundernswerte“ Führung des Commonwealth. Sie habe den Staatenbund zu einem „Forum für effektives multilaterales Engagement“ gemacht, erklärte Ruto auf Twitter. Elizabeth II. war das Oberhaupt des  Staatenbundes, dem vorwiegend ehemalige britische Kolonien angehören.

08:30 Uhr: Die Thronfolge

Der Tod der britischen Königin Elizabeth II. ist ein einschneidendes Ereignis. Das lässt sich auch an den Namen und Titeln der Royals ablesen. Der älteste Sohn der Queen, der jahrzehntelang Thronfolger war, ist nun König Charles III. Seine Erklärung zum Tod seiner Mutter war mit „Seine Majestät der König“ unterzeichnet.

Charles‘ Frau Camilla trägt nun den Titel „Queen Consort“, also „Königsgemahlin“. Das hatte Elizabeth II. dieses Jahr noch geregelt. Dies sei ihr „aufrichtiger Wunsch“, ließ Elizabeth II. am 6. Februar, einen Tag vor ihrem 70. Thronjubiläum, verkünden. Zuvor war damit gerechnet worden, dass Charles‘ Frau nur als „Prinzgemahlin“ tituliert würde – sie also nicht die Bezeichnung „Queen“ tragen würde wie ihre Vorgängerinnen.

Charles‘ ältester Sohn Prinz William rückt mit dem Tod der Queen zum Thronfolger auf. Die Titel des 40-Jährigen und seiner Frau Kate wurden erweitert: Statt Herzog und Herzogin von Cambridge sind sie nun Herzog und Herzogin von Cambridge und Cornwall.

Die Plätze zwei bis vier der Thronfolge belegen nun Williams Kinder, der neunjährige Prinz George, die siebenjährige Prinzessin Charlotte und der vierjährige Prinz Louis. Hinter ihnen folgt Williams jüngerer Bruder Prinz Harry, obwohl er sich mit seiner Frau Meghan aus der ersten Reihe der Royals verabschiedet hat und mit ihr in Kalifornien lebt. Ihre beiden Kinder, der dreijährige Archie Mountbatten-Windsor, und die einjährige Lilibet Mountbatten-Windsor, folgen als nächste in der Thronfolge.

Erst wenn William und Harry und deren Nachkommen alle nicht für die Thronfolge in Frage kämen, wären Charles jüngerer Bruder Prinz Andrew, dessen Töchter und Enkel, dann Charles‘ und Andrews Bruder Prinz Edward und seine Nachkommen und dann die Queen-Tochter Prinzessin Anne und ihre Nachkommen an der Reihe.

8. September

21:25 Uhr: Scholz: Elizabeth II. war „Inspiration für Millionen“

Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) hat seine Trauer über den Tod der britischen Königin Elizabeth II. ausgedrückt. „Sie war Vorbild und Inspiration für Millionen, auch hier in Deutschland“, schrieb er am Donnerstagabend auf Twitter. „Ihr Einsatz für die deutsch-britische Aussöhnung nach den Schrecken des Zweiten Weltkrieges bleibt unvergessen“, fügte Scholz hinzu. „Sie wird fehlen, nicht zuletzt ihr wundervoller Humor.“

Bundesfinanzminister und FDP-Chef Christian Lindner schrieb auf Twitter, Elizabeth II. sei für ihn „die Königin aller liberalen Demokratien“ gewesen. Ihr Tod sei „ein Verlust nicht nur für das Vereinigte Königreich, sondern für uns alle“.

20:44 Uhr: Truss: Tod der Queen ein „Schock für die Nation“

Die neue britische Premierministerin Liz Truss hat den Tod der Queen als „Schock für die Nation“ bezeichnet. Elizabeth II. sei „weltweit geliebt und bewundert“ worden, erklärte Truss am Donnerstagabend in einem kurzen Statement vor ihrem Londoner Amtssitz Downing Street. „Der Tod Ihrer Majestät der Königin ist ein großer Schock für die Nation und die Welt“, sagte Truss.

20:35 Uhr: Steinmeier: Elizabeth II. hat „ein Jahrhundert geprägt“

Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier hat die verstorbene britische Königin Elizabeth II. als eine prägende Kraft der vergangenen Jahrzehnte gewürdigt. „Sie hat Zeitgeschichte erlebt und geschrieben“, hieß es in einem Kondolenzschreiben Steinmeiers an das britische Königshaus, wie seine Sprecherin am Donnerstagabend im Onlinedienst Twitter mitteilte. „Königin Elizabeth II. ist eine Frau, die ein Jahrhundert geprägt hat.“

„Ihre Majestät genoss auf der ganzen Welt höchstes Ansehen und Respekt“, fuhr Steinmeier den Angaben zufolge fort.

20:25 Uhr: Weiße Haus würdigt Queen als Oberhaupt eines der wichtigsten Verbündeten

Das Weiße Haus hat seine tiefe Anteilnahme am Tod der britischen Königin Elizabeth II. zum Ausdruck gebracht. „Unsere Herzen und Gedanken sind bei den Familienmitgliedern der Königin (und) beim Volk des Vereinigten Königreichs“, sagte die Sprecherin des Weißen Hauses, Karine Jean-Pierre, am Donnerstagabend nur wenige Minuten nach der Bekanntgabe des Todes der 96-jährigen Monarchin.

Die Sprecherin von US-Präsident Joe Biden würdigte die Queen zugleich als Staatsoberhaupt eines der wichtigsten Partnerländer der USA.

UN-Generalsekretär António Guterres erklärte, die Queen als das älteste und am längsten regierende britische Staatsoberhaupt sei „in der ganzen Welt für ihre Anmut, Würde und Hingabe bewundert“ worden. Während all der Jahrzehnte der Umbrüche sei sie stets eine verlässliche und beruhigende Erscheinung gewesen.

20:00 Uhr: Baerbock würdigt Queen als Versöhnerin nach dem Zweiten Weltkrieg

Bundesaußenministerin Annalena Baerbock (Grüne) hat den Briten ihr Beileid zum Tod der britischen Königin Elizabeth ausgesprochen. „Wir trauern mit unseren britischen Freund*innen um Queen Elizabeth II.“, schrieb Baerbock am Donnerstagabend im Onlinedienst Twitter. Die Monarchin sei für ihr Land „fast 100 Jahre lang Quelle der Stärke und Zuversicht“ gewesen.

Deutschland bleibe „ihr ewig dankbar, dass sie uns nach dem Terror des Zweiten Weltkriegs die Hand zur Versöhnung gereicht hat“, erklärte die Bundesaußenministerin.

(agenturen/red)



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