Transgender-Schwimmer Lia Thomas darf nicht an den Olympischen Spielen teilnehmen
Der Internationale Sportgerichtshof (CAS) in der Schweiz hat eine Klage des US-amerikanischen Transgender-Schwimmers Lia Thomas abgewiesen. Thomas hatte gegen Regeln geklagt, die es erwachsenen Männern, die sich als Frauen identifizieren, verbieten, an Frauenwettkämpfen teilzunehmen.
In der Klage forderte Thomas, eine Entscheidung des Weltverbandes World Aquatics vom Juni 2022 zu kippen, die es Transgender-Schwimmern, die bereits die männliche Pubertät durchlaufen haben, untersagt, an Elite-Wettkämpfen für Frauen teilzunehmen.
Vor der Entscheidung der Dachorganisation aller nationalen Schwimmsportverbände durften männliche Athleten, die sich als weiblich identifizierten, an Wettkämpfen teilnehmen, solange sie ihren Testosteronspiegel senkten. Der Verband änderte jedoch seinen Kurs, nachdem ein wissenschaftliches Gremium festgestellt hatte, dass männliche Athleten trotz Hormonbehandlung immer noch einen erheblichen Vorteil gegenüber Frauen hatten.
Thomas, der sich als Transgender identifiziert, argumentierte, dass diese Regelung illegal und diskriminierend sei. Sie verstoße gegen die Olympische Charta und die Satzung des CAS sowie gegen internationale Normen zum Schutz der Menschenrechte und der Nichtdiskriminierung von Frauen.
Olympia-Aus
Der Internationale Sportgerichtshof CAS ist jedoch anderer Meinung und hat damit die Hoffnungen von Lia Thomas auf einen Start bei den Olympischen Spielen in Paris im kommenden Monat zunichtegemacht.
In einem am Mittwoch, 12. Juni, bekannt gewordenen Urteil begründete das Schiedsgericht seine Entscheidung mit der fehlenden Klagebefugnis.
Lia Thomas habe kein Recht, gegen die Transgender-Richtlinien von World Aquatics zu klagen, da er nicht mehr Mitglied von USA Swimming sei und nicht für die Teilnahme an internationalen Wettkämpfen von World Aquatics registriert sei.
Carlos Sayao, ein Anwalt, der Lia Thomas in dem Verfahren vertrat, reagierte nicht sofort auf eine Anfrage der Epoch Times für einen Kommentar.
Reaktionen
World Aquatics hat eine Erklärung veröffentlicht, in der die Entscheidung des CAS begrüßt wird.
„World Aquatics hat sich der Förderung eines Umfelds verschrieben, welches Fairness, Respekt und Chancengleichheit für Athleten aller Geschlechter fördert, und wir bekräftigen dieses Versprechen“, heißt es in der Erklärung, die der Verband ausgewählten Medien zur Verfügung stellte.
„Unsere Richtlinien und Praktiken werden kontinuierlich evaluiert, um sicherzustellen, dass sie diesen Grundwerten entsprechen, was zur Einführung unserer offenen Kategorie geführt hat.“
Die ehemalige College-Schwimmerin Riley Gaines, die seit Langem die Teilnahme von Transgendern im Frauensport kritisiert, begrüßte die Entscheidung des Schiedsgerichts auf X.
„Das ist eine großartige Nachricht! Lia Thomas wird weder bei den Olympischen Spielen noch bei anderen Elite-Wettkämpfen in der Frauenklasse antreten können. Er hat soeben seinen Rechtsstreit vor dem Sportschiedsgericht verloren. Das ist ein Sieg für Frauen und Mädchen auf der ganzen Welt“, schrieb Gaines.
Hudson Taylor, Gründer und Geschäftsführer von Athlete Ally, einer Organisation, die sich für den „gleichberechtigten Zugang“ zum Sport unabhängig von der Geschlechtsidentität einsetzt, bezeichnete die CAS-Entscheidung in einer Stellungnahme als „traurigen Tag“ für den Sport und für Transgender-Athleten.
Lia Thomas sei „ihr Grundrecht auf effektiven Rechtsschutz gegen Handlungen, die ihre Menschenrechte verletzen, verweigert worden“, so Taylor. „Dies ist ein trauriger Tag für den Sport und für alle, die glauben, dass Transgender-Athleten die Möglichkeit haben sollten, dass ihre Diskriminierungserfahrungen angehört und entschieden werden, wie alle anderen auch.“
Athlete Ally wies auch darauf hin, dass die Entscheidung des CAS lediglich auf der Grundlage der Klagebefugnis und nicht auf der Grundlage des Inhalts der Klage selbst getroffen wurde.
Hitzige Diskussion
Die Frage, ob männliche Athleten, die sich als weiblich identifizieren, an Frauensportarten teilnehmen dürfen, wird in den USA in Schulen, Unternehmensvorständen und in der Politik diskutiert.
Eine Reihe von US-Bundesstaaten und -Gemeinden haben Gesetze erlassen, die die Teilnahme von Sportlern, die sich als Transgender identifizieren, am Schulsport verbieten, und einige dieser Gesetze werden derzeit vor Gericht angefochten.
Die Mehrheit der Amerikaner ist davon überzeugt, dass Sportler nur in Mannschaften antreten dürfen, die ihrem „Geburtsgeschlecht“ und nicht ihrer bevorzugten „Geschlechtsidentität“ entsprechen.
World Athletics, der internationale Dachverband der Leichtathletik, hat kürzlich Männern, die sich als Frauen identifizieren, die Teilnahme an Frauenwettbewerben bei internationalen Wettkämpfen untersagt.
Dieser Artikel erschien im Original auf theepochtimes.com unter dem Titel “Transgender Swimmer Loses Bid to Overturn Ban on Men in Elite Women’s Sports“. (deutsche Bearbeitung sb)
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