Transgender als Miss-Niederlande: Soziale Medien sprechen von „Krieg gegen Frauen, der als Toleranz getarnt wird“

Mit der 22-jährigen Amsterdamerin Rikkie Kolle hat in den Niederlanden erstmals eine Transfrau den Titel „Miss Nederland“ gewonnen. In den sozialen Medien sorgte der Sieg für ein Wechselbad der Gefühle.
Titelbild
Das 22-jährige niederländisch-molukkische Model Rikkie Valerie Kolle gewann als erste Transgender-Frau den Titel der Miss Nederland.Foto: Twitter-Bild
Von 10. Juli 2023

Die Niederlande hat am vergangenen Samstag zum ersten Mal eine Transgender-Frau zur schönsten Frau des Landes erkoren. Die neue Miss Niederlande 2023 heißt Rikkie Valerie Kolle und wurde im AFAS Theater in Leusden gekrönt.

Das 22-jährige niederländisch-molukkische Model ist auch Schauspielerin und lebt in Breda. Kolle tritt somit die Nachfolge von Ona Moody an. Sie darf sich nun darauf vorbereiten, die Niederlande bei der 72. Miss Universe (Miss Universe 2023) in El Salvador zu vertreten.

Kolle ist bereits die zweite Transgender-Frau, die an einem Miss-Universe-Wettbewerb teilnimmt. 2012 wurden erstmals transsexuelle Kandidatinnen zugelassen. Die Spanierin Angela Ponce war im Jahr 2018 die erste Transfrau, die sich an dem internationalen Schönheitswettbewerb präsentierte.

Die Jury der Miss Niederlande sagte, Kolle habe „eine starke Geschichte mit einer klaren Mission“. Kolle selbst postete auf Instagram: „I DID IT !!!!!“ (Deutsch: „Ich habe es geschafft!!!“)

Niederländerin: „Eigentlich war das ja abzusehen“

In den sozialen Medien führt der Sieg Kolles zu einem Wechselbad der Gefühle. Auf Instagram zeigten sich unter anderem Ausrufe wie „Glückwunsch, ein wohlverdienter Sieg! Du siehst umwerfend aus! oder „Transfrauen sind Frauen. Trans-Schönheit ist Schönheit, und sie ist sehr real“.

Auf der anderen Seite ist zu lesen: „Ein Mann hat gerade ‚Miss Niederlande‘ 2023 gewonnen. Eigentlich war das ja abzusehen. Es ist alles so vorhersehbar und unoriginell an diesem Punkt“, schreibt die niederländische Journalistin Eva Vlaardingerbroek bei Twitter.

Ein anderer Twitter-Nutzer schreibt: „Mir tun diese Frauen leid, sie hatten nie eine Chance. Der Gewinner stand fest. Traurig.“ Eine weitere Kommentatorin bezeichnet den Sieg als „Krieg gegen Frauen, der als Toleranz getarnt wird“. Ihrer Meinung nach scheine es, „dass die dominanten Männer, als Frauen verkleidet, ihre Macht zurückhaben wollen“.

Andere wiederum machen ihrer Enttäuschung Luft, indem sie ein Foto der Zweitgewinnerin posten, die ihrer Meinung nach den Titel verdient hätte.

Und der niederländische EU-Parlamentarier Robert Roos kommentiert das Ereignis folgendermaßen: „Der Dummheit des Wokismus scheinen keine Grenzen gesetzt zu sein.“

 Auch in Deutschland trat Transfrau zur Miss-Wahl an

Anfang März 2023 hatte sich auch in Deutschland eine 19-jährige Transfrau zur „Miss Germany“-Wahl angemeldet. Die aus Niedersachsen stammende Saskia von Bargen schaffte es, bis unter die ersten zehn Finalistinnen zu kommen. Gegen 15.000 Mitstreiterinnen hatte sie sich durchgesetzt.

Und in der Castingshow „Germany‘s Next Topmodel“ von Heidi Klum gewann 2021 erstmals ein Transgender-Model, Alex Mariah Peter. Im selben Jahr schrieb zudem die Transgender-Schauspielerin Michaela Jaé Rodriguez Geschichte – sie gewann als erste Transfrau den Goldenen Globe.

Doch nicht nur bei Schönheitswettbewerben, sondern ebenso im Frauensport kam es unlängst zur Teilnahme von Transfrauen. Dabei sorgte der Sieg einer Transgender-Frau in den USA im Jahr 2021 für hitzige Debatten. Nachdem die Trans-Athletin Lia Thomas im März 2021 die Uni-Schwimmmeisterschaften der Damen gewonnen hatte, schlug die Universität von Pennsylvania die Trans-Schwimmerin für den Titel „Frau des Jahres 2022“ des amerikanischen Universitätssportverbandes vor.

Andere Teilnehmerinnen gingen aber daraufhin auf die Barrikaden. Kentuckys Top-Schwimmerin Riley Gaines hatte es damals als „blanken Hohn“ bezeichnet. Sie zeigte sich fassungslos über die Nominierung. „Das ist für uns weibliche Schwimmerinnen ein Schlag ins Gesicht.“, so Gaines. Danach zog der Weltverband Fina Konsequenzen und schuf große Hürden für die Teilnahme von Trans-Schwimmerinnen.



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