Tillerson: Es gibt „Kommunikationskanäle nach Pjöngjang“ – Verhandlungen über Atomprogramm laufen
Die USA möchten mit Nordkorea über dessen Atomwaffen- und Raketenprogramm verhandeln. Dazu stehen die USA nach den Worten ihres Außenministers Rex Tillerson in Kontakt mit Nordkorea. Es gebe „Kommunikationskanäle nach Pjöngjang“, sagte Tillerson am Samstag nach Gesprächen mit dem chinesischen Präsidenten Xi Jinping in Peking. „Wir sondieren“, fügte er hinzu.
Washington unterhält keine diplomatischen Beziehungen zur Volksrepublik Korea. Bei seinen Strafmaßnahmen gegen Nordkorea setzt es auf Unterstützung durch dessen Nachbarn und Verbündeten China. Tillerson zufolge ist die US-Regierung jedoch auf keine Vermittlertätigkeit Chinas angewiesen.
Washingtons Diplomaten verfügten über ihre eigenen Möglichkeiten zum Dialog mit Nordkorea, sagte er und fügte hinzu: „Wir sind nicht im Dunkel, im Blackout, wir haben zwei, drei Kanäle nach Pjöngjang offen. Wir können mit ihnen reden, und wir reden mit ihnen.“
Tillerson zu Besuch in China
Tillerson sprach während seines Besuchs in Peking auch mit dem Staatsrat für außenpolitische Fragen, Yang Jiechi, und mit Außenminister Wang Yi. Xi, der den US-Außenminister an der Großen Halle des Volkes am Tiananmenplatz begrüßte, äußerte sich erfreut über seine bisherigen Treffen und Gespräche mit US-Präsident Donald Trump. Es habe „bedeutende Bemühungen“ gegeben, die beiderseitigen Beziehungen voranzubringen.
Xi äußerte zugleich die Hoffnung, dass Trumps anstehender China-Besuch im November „besonders, wunderbar und erfolgreich“ sein werde. Ihn verbinde mit dem US-Präsidenten eine „gute Arbeitsbeziehung und persönliche Freundschaft“.
Trump wies in der Vergangenheit ebenfalls auf seine Freundschaft mit Xi hin. In den vergangenen Monaten trieb er den chinesischen Staatschef aber dazu an, Nordkorea durch erhöhten Druck zum Verzicht auf sein Atomwaffen- und Raketenprogramm zu veranlassen.
China setzt UN-Sanktionen gegen Nordkorea um
Im Sommer verärgerte die US-Regierung Peking, als sie Strafmaßnahmen gegen chinesische Firmen wegen vermuteter Unterstützung des nordkoreanischen Waffenprogramms verhängte. Doch mittlerweile hat China, das 90 Prozent von Nordkoreas Außenhandel ausmacht, mehrere Sanktionen des UN-Sicherheitsrats gegen Pjöngjang mitgetragen.
Allerdings will China die Strafmaßnahmen mit Angeboten zum Dialog koppeln. Ein von Peking vorgeschlagener und von Russland unterstützter Plan sieht vor, dass Nordkorea seine Waffenprogramme aussetzt und im Gegenzug die USA ihre großen Militärmanöver in der Region einstellen.
Ton zwischen USA und Nordkorea wird rauer
Zuletzt wurde der Ton zwischen den USA und Nordkorea zunehmend rauer. Trump drohte Nordkorea sogar mit der „vollständigen Vernichtung“, falls das Land seine atomare Aufrüstung fortsetze. Der nordkoreanische Außenminister Ri Yong Ho wertete dies als Kriegserklärung. Angesichts der Eskalation hatten Partnerländer der USA wie Deutschland einen Dialog angemahnt, um die Eskalation zu beenden.
Tillerson sagte in Peking, derzeit sei die Lage „etwas überhitzt“. Sollte Nordkorea keine Raketen mehr abfeuern, würde das die Situation sicherlich „stark beruhigen“, fügte er hinzu.
Während Tillerson-Besuch: Pjöngjang beschimpft Trump
Während Tillersons Besuch in Peking feuerte Pjöngjang erneut eine verbale Salve ab. In einer Erklärung wurde Trump als „alter Psychopath“ bezeichnet, der auf den „selbstmörderischen Akt“ eines „atomaren Desasters“ aus sei, das die USA in ein „Flammenmeer“ verwandeln werde.
Nordkorea hatte am 3. September seinen bislang stärksten Atomwaffentest vorgenommen. Zudem testet das ostasiatische Land regelmäßig Raketen und verletzt damit Resolutionen des UN-Sicherheitsrats. Pjöngjang arbeitet erklärtermaßen an der Entwicklung einer Rakete, die einen Atomsprengkopf bis aufs Festland der USA tragen kann. (afp)
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