Tierschützer kritisieren Langzeit-Transporte in die Türkei
Zehntausende Rinder werden jedes Jahr aus EU-Ländern in die Türkei verkauft – und diese Transporte von Schlacht- und Zuchtvieh erweisen sich für die Tiere oft als Tortur. Das zeigt eine neue Untersuchung der Tierschutzorganisationen Animal Welfare Foundation aus Deutschland sowie Eyes on Animals aus den Niederlanden, die der „Süddeutschen Zeitung“ vorliegt (SZ vom 20. Februar 2016). Die Aktivisten beobachteten an der türkischen Grenze zwischen 2010 und 2015 fast 500 Transporte aus 13 EU-Mitgliedsstaaten und kontrollierten 352 davon.
Dabei stellten sie in 70 Prozent der Fälle gravierende Verstöße gegen geltendes EU-Recht fest. Laut Vorschrift müssen die Tiere regelmäßig gefüttert und getränkt werden, nach 29 Stunden Fahrt müssen sie für Ruhepausen entladen werden. Auch darf die maximale Temperatur im Transporter die 35-Grad-Grenze nicht überschreiten. Diese Vorgaben sind auf den langen Distanzen nach Erfahrungen von Tierschützern und Lkw-Fahrern oft nicht einzuhalten. Der Bedarf an Frischfleisch und Zuchttieren wächst. 2015 importierte die Türkei lebende Rinder im Wert von rund 300 Millionen Euro aus der EU. Allein aus Deutschland kamen nach Angaben des Landwirtschaftsministeriums Rinder im Wert 47 Millionen Euro. 2016 erwartet die EU einen weiteren Anstieg des Exporte. Die Tierschützer beklagen vor allem die Untätigkeit der EU-Kommission, der Mitgliedstaaten und der Export- und Transportverbände.
(dts Nachrichtenagentur)
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