TICKER | Kreise: Ukrainische Armee hat keine unmittelbaren Pläne für Rückzug aus Kursk
Zwischen Russland und der Ukraine geht der Krieg weiter. Russlands Präsident Wladimir Putin spricht von einer neuen Waffe vom Typ Oreschnik, die abgefeuert wurde. Sein Land habe „eines der neuesten russischen Mittelstrecken-Raketensysteme unter Kampfbedingungen getestet“.
Experten rätseln noch, was nach Dnipro geflogen ist. Die Stadt ist Standort des früher sowjetischen und jetzt ukrainischen Raketenbau- und Rüstungskonzerns Juschmasch. Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj ruft die internationale Gemeinschaft zu einer Reaktion auf.
Die UN spricht von einer „besorgniserregenden Entwicklung“. „All das geht in die falsche Richtung. Was wir sehen wollen, ist, dass alle Parteien dringend Schritte unternehmen, um die Situation zu deeskalieren“, sagte UN-Sprecher Stéphane Dujarric in New York. Hier die neuen Entwicklungen.
16:48 Uhr
Kreise: Ukrainische Armee hat keine unmittelbaren Pläne für Rückzug aus Kursk
Die Ukraine will sich nach Angaben aus Armeekreisen vorerst nicht aus der russischen Grenzregion Kursk zurückziehen. Die ukrainische Armee werde solange bleiben, „wie es angebracht ist“, erfuhr die Nachrichtenagentur AFP am Freitag aus Armeekreisen. Die Armee kontrolliere derzeit rund 800 Quadratkilometer in der Region. Die maximale Fläche, die besetzt gehalten worden war, habe knapp 1400 Quadratmeter betragen. Die Ukraine hatte im August überraschend eine Bodenoffensive in Kursk begonnen.
Mit Blick auf die ostukrainische Region Donezk hieß es aus ukrainischen Armeekreisen, die russischen Truppen würden nahe Kurachowe täglich etwa 200 bis 300 Meter vorrücken. Die Situation sei „schlimmer“ als in der Nähe von Pokrowsk, ebenfalls ein wichtiges Ziel der russischen Streitkräfte.
Russland hatte zuletzt dutzende Städte und Dörfer im Osten der Ukraine eingenommen. Die russischen Soldaten nähern sich Kurachowe und dem größeren logistischen Knotenpunkt Pokrowsk.
16:10 Uhr
Kreml: Russland braucht mehr Migration wegen Arbeitskräftemangels
Russland ist nach Angaben des Kremls zunehmend auf ausländische Arbeitskräfte angewiesen. „Migranten sind eine Notwendigkeit“, sagte Regierungssprecher Dmitri Peskow in einem am Freitag veröffentlichten Interview mit der Nachrichtenagentur Ria Nowosti.
Die Geburtenrate in Russland ist bereits seit Zeiten der Sowjetunion niedrig. 2023 lag sie nach offiziellen Angaben bei 1,41 Geburten pro Frau im gebärfähigen Alter. Mit dem Konflikt in der Ukraine ist sie weiter gesunken. Zwischen Januar und September wurden in diesem Jahr nach offiziellen Daten 920.000 Kinder geboren – 3,4 Prozent weniger als im Vorjahreszeitraum.
Zudem verschärfen sich durch den Ukraine-Konflikt unmittelbar die aus der demographischen Entwicklung resultierenden Probleme. Denn hunderttausende Männer im arbeitsfähigen Alter sind ins Ausland geflohen, um nicht eingezogen zu werden, kämpfen in der Ukraine oder sind dort gestorben.
15:38 Uhr
Scholz: Keine Waffen, die weit ins russische Territorium reichen, für die Ukraine
Es sei richtig gewesen, die Ukraine bei der Verteidigung gegen den russischen Angriffskrieg zu unterstützen, „ihr zu helfen, mit Waffen, mit Finanzmitteln“, sagte Bundeskanzler Olaf Scholz am Freitag. „Ich glaube, unser Land hat da was geleistet, um die Souveränität einer unabhängigen demokratischen Nation zu verteidigen.“
Dass Putin jetzt auch eine Mittelstreckenrakete eingesetzt hat, um auf ukrainisches Territorium zu schießen, sei „furchtbar“. Genauso furchtbar sei auch der Einsatz von nordkoreanischen Soldaten, die „sterben, für den imperialen Traum von Putin“.
Er wolle jedoch bei Waffenlieferungen an die Ukraine besonnen bleiben. Es sei wichtig, „dass wir einen klaren Kurs haben. Etwas auf das sich alle verlassen können“, so Scholz. „Wir haben gesagt, wir wollen keine Marschflugkörper an die Ukraine liefern, die weit in das russische Territorium hinein schießen können und wir haben auch gesagt, wir werden keine Freigabe für die von uns gelieferten, schweren Waffen zur Verfügung stellen, um das selbe zu tun.“
14:58 Uhr
Selenskyj fordert Reaktion auf Raketenangriff
Nach dem russischen Angriff mit einer neuartigen Mittelstreckenrakete in der Ukraine hat der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj die internationale Gemeinschaft zu einer Reaktion aufgerufen. Es handele sich um eine „offensichtliche und ernsthafte Steigerung des Ausmaßes und der Brutalität dieses Krieges“, erklärte Selenskyj.
„Die Welt muss reagieren“, erklärte er am Donnerstagabend in Onlinenetzwerken zum Einsatz der Rakete. „Im Moment gibt es keine starke Reaktion der Welt.“
Der russische Präsident Wladimir Putin beschrieb am Donnerstagabend in einer Fernsehansprache die neuartige Waffe als experimentelle „Hyperschall“-Rakete. Die Rakete mit dem Namen „Oreschnik“ könne auch mit Atomsprengköpfen bestückt werden.
Am Dienstag will sich der Nato-Ukraine-Rat in einer kurzfristig anberaumten Sitzung in Brüssel mit der neuen russischen Rakete befassen. Wie aus Diplomatenkreisen verlautete, wurde das Treffen auf Initiative Kiews einberufen, es soll auf Botschafterebene stattfinden.
12:03 Uhr
NATO-Generalsekretär fliegt zu Trump
NATO-Generalsekretär Mark Rutte ist zu einem Treffen mit dem designierten US-Präsidenten Donald Trump nach Florida gereist. Wie dpa erfuhr, soll es bei der Zusammenkunft unter anderem um den Ukrainekrieg und das Thema Verteidigungsausgaben gehen.
Ein Sprecher Ruttes bestätigte das geplante Treffen mit Trump zunächst nicht. Von Diplomaten hieß es, Rutte sei bereits am 21. November mit einer niederländischen Regierungsmaschine nach Florida geflogen.
Für Rutte ist es das erste Treffen mit Trump in seiner neuen Funktion. Als niederländischer Regierungschef traf den Republikaner bereits häufiger. Während eines Treffens mit Rutte im Jahr 2019 sagte Trump, er und Rutte seien Freunde geworden.
11:57 Uhr
Moskau: Ukrainische Militärstrategie für 2025 „durchkreuzt“
„Wir haben die Kampagne für 2025 durchkreuzt“, sagt Russland Verteidigungsminister Andrej Beloussow in einem Video zur ukrainischen Militärstrategie.
Die russische Armee rücke in der Ukraine immer schneller vor und habe Kiews beste Einheiten „zerstört“, sagte der Minister bei einem Truppenbesuch.
Russland Armee hatte in der Ostukraine in den vergangenen Monaten deutliche Geländegewinne erzielt. Vor allem rund um die strategisch wichtigen Städte Pokrowsk, Kurachowe und Kupiansk ist die ukrainische Armee in Bedrängnis.
10:26 Uhr
NATO-Ukraine-Rat tagt am 26. November
NATO-Generalsekretär Mark Rutte beruft nach dem Einsatz einer neuen russischen Mittelstreckenrakete eine Sitzung des NATO-Ukraine-Rats ein. Bei dem Treffen am kommenden Dienstag soll es um den jüngsten russischen Angriff auf die ukrainische Großstadt Dnipro gehen. Dabei hatte Russland am Donnerstagmorgen die neue Mittelstreckenrakete mit dem Namen Oreschnik abgefeuert.
Nach unabhängig bislang nicht bestätigten russischen Angaben kann sie mit Hyperschallgeschwindigkeit fliegen und nicht abgefangen werden. Experten gehen davon aus, dass sie theoretisch auch mit nuklearen Sprengsätzen bestückt werden könnte.
In Dnipro sollen am Donnerstag sechs einzelne Sprengköpfe eingeschlagen sein. Sie seien nicht nuklearer Art gewesen, sagte Putin.
Die Beratungen in Brüssel werden nach Bündnisangaben auf Wunsch der Regierung in Kiew organisiert und finden auf Botschafterebene statt.
10:12 Uhr
Kasachstan erhöht Sicherheitsmaßnahmen
Der Russland nahestehende kasachische Präsident Kassym-Schomart Tokajew hat Maßnahmen zum Schutz der zivilen und militärischen Infrastruktur seines Landes angeordnet.
Tokajew wies den „Regierungschef, die Präsidialverwaltung, die Leiter sämtlicher Sicherheitsdienste (Armee, Spezialkräfte, Polizei, Staatsanwaltschaft) und lokale Vertreter an, dringende Maßnahmen zu ergreifen, um die wichtigsten zivilen und militärischen Objekte im Zusammenhang mit der Eskalation der Situation um die Ukraine zu schützen“, erklärte sein Sprecher Berik Uali am Freitag auf Facebook.
Putin wird am kommenden Mittwoch zu einem Besuch in Kasachstan erwartet. Die frühere Sowjetrepublik Kasachstan teilt mit Russland eine mehr als 7.500 Kilometer lange Grenze.
8:35 Uhr
Seoul: Russland lieferte Nordkorea Flugabwehrraketen gegen Soldaten
Moskau hat Nordkorea nach südkoreanischen Angaben Flugabwehrraketen im Gegenzug für nordkoreanische Soldaten geliefert.
Es seien „Ausrüstung und Flugabwehrraketen zur Verstärkung des schwachen Luftabwehrsystems Pjöngjangs an Nordkorea geliefert“ worden, erklärt Shin Won-sik der Nationale Sicherheitsberater Südkoreas. Auch von schwersten Geschütze, darunter Panzerhaubitzen und Mehrfachraketenwerfer, war die Rede.
Westlichen, südkoreanischen und ukrainischen Regierungsangaben zufolge entsandte Nordkorea mehr als 10.000 Soldaten nach Russland. Beide Länder vereinbarten einen Verteidigungspakt, der im Angriffsfall militärischen Beistand zusichert.
Seoul meldete vergangene Woche, nordkoreanische Soldaten seien bereits aktiv an Kampfhandlungen nahe der Grenze zur Ukraine beteiligt. Pjöngjang streitet die Entsendung ab.
6:45 Uhr
Eine Oreschnik, keine Interkontinentalrakete
Russlands Staatschef Wladimir Putin bezeichnete den Angriff auf die Stadt Dnipro als eine Antwort auf Kiews Nutzung von westlichen Waffen bei Attacken auf russisches Territorium. Er deutete überdies an, dass die neue Waffen mit einem nuklearen Sprengkopf ausgerüstet werden könne.
In Dnipro wurde ein Rüstungsbetrieb anvisiert. In der Region schlugen sechs Sprengköpfe ein, keine Atomsprengköpfe. Dnipro ist Standort des früher sowjetischen und jetzt ukrainischen Raketenbau- und Rüstungskonzerns Juschmasch.
Putin gab in seiner Fernsehansprache am 21. November auch an, dass der Ukraine-Konflikt mit dem Einsatz von westlichen Raketen gegen russisches Territorium „Elemente eines globalen Charakters“ habe. Verantwortlich seien die westlichen Staaten, die den Einsatz von US- und europäischen Raketen auf russischem Boden autorisiert hätten.
„Wir sehen uns im Recht, unsere Waffen gegen militärische Objekte der Länder einzusetzen, die es zulassen, dass ihre Waffen gegen Objekte bei uns eingesetzt werden“, sagte Kremlchef Wladimir Putin in Moskau. „Im Fall einer Eskalation aggressiver Handlungen werden wir entschieden spiegelbildlich handeln.“
6:44 Uhr
Rätselraten über neue Mittelstreckenrakete
Über die Eigenschaften der neuen russischen Mittelstreckenrakete wird gerätselt. Putin nannte das Geschoss Oreschnik (übersetzt: Nussstrauch). Es arbeite mit Hyperschallgeschwindigkeit und könne nicht abgefangen werden.
Das Pentagon geht davon aus, dass die ballistische Mittelstreckenrakete auf dem Modell der russischen Interkontinentalrakete RS-26 basiert. Fachleute sehen den Einsatz von mehreren Sprengköpfen in Dnipro als Hinweis, dass die Rakete auch nuklear bestückt werden kann.
Die Entwicklung der Rakete sei auch eine Reaktion darauf, dass die USA den INF-Vertrag zum Verbot landgestützter nuklearer Mittelstreckenraketen mit 500 bis 5.500 Kilometer Reichweite aufgekündigt hätten, sagte Putin. Die USA wollten solche Raketen in Europa und im Pazifik stationieren.
Tatsächlich ist Washington 2019 aus dem Vertrag ausgestiegen. Anlass war der Verdacht, dass Moskau Raketen und Marschflugkörper in den verbotenen Reichweiten entwickelt hatte.
Ein US-Regierungsvertreter sprach von einer „experimentellen ballistische Rakete mittlerer Reichweite“ beim Angriff auf Dnipro.
Dies sei in diesem Konflikt kein „game changer“, sagte der US-Regierungsvertreter. Eine NATO-Sprecherin erklärte, die neue Waffe werde „weder den Verlauf des Konflikts ändern noch die NATO-Verbündeten davon abhalten, die Ukraine zu unterstützen“.
6:3o Uhr
USA erwägen Änderung ihrer Atomstrategie
Nur wenige Tage nach der Änderung der russischen Atomstrategie stellt das US-Verteidigungsministerium mögliche Änderungen an der amerikanischen Atomwaffen-Strategie in Aussicht.
Der zuständige Vize-Minister Richard Johnson verwies unter anderem auf verbesserte nukleare Fähigkeiten Chinas und Russlands. Um wirksame nukleare Abschreckung sicherzustellen, könne eine Anpassung der zuletzt 2022 aktualisierten Atom-Strategie notwendig werden, sagte er bei einem Auftritt in Washington.
Auch über Russland und China hinaus sieht das Pentagon Risiken. Mehrere Länder vergrößerten und modernisierten ihre Atomwaffen-Arsenale, sagte Johnson. Zugleich komme Nuklearwaffen eine größere Rolle in der Sicherheitsstrategie dieser Staaten zu.
Das Weiße Haus erklärte, dass Russland schuld an der Eskalation in der Ukraine sei. „Die Eskalation auf Schritt und Tritt kommt aus Russland“, sagte die Weißes-Haus-Sprecherin Karine Jean-Pierre vor Reportern.
Die Regierung des scheidenden US-Präsidenten Joe Biden werde die Unterstützung für die Ukraine in den verbleibenden Monaten der Amtszeit weiter aufstocken, fuhr sie fort.
5:45 Uhr
USA wurde zuvor informiert
Der russische Angriff auf Dnipro solle vorwiegend die Ukraine und ihre Unterstützer einschüchtern und öffentliche Aufmerksamkeit erregen, sagte ein Vertreter der US-Regierung. Moskau besitze vermutlich nur eine Handvoll dieser experimentellen Raketen. Die Ukraine habe schon Angriffe von Raketen mit viel größeren Sprengladungen überstanden.
Die USA hätten Kiew und die Verbündeten jüngst über einen möglichen Einsatz der neuen Rakete informiert.
Moskau wiederum habe die USA kurz vor dem Abschuss informiert, sagte die Vize-Sprecherin des US-Verteidigungsministeriums, Sabrina Singh. Dazu seien die „Kanäle zur Verringerung nuklearer Risiken“ zwischen Washington und Moskau genutzt worden.
5:00 Uhr
Ukraine bei Kursk in der Defensive
Nach Angaben von russischen Militärs und Militär-Bloggern ist die ukrainische Armee in Kursk mittlerweile in der Defensive.
Derzeit umkämpft ist die Stadt Sumy, jenseits der Grenze zur russischen Region Kursk. Dort hatten die ukrainischen Soldaten nach dem Beginn einer großen Bodenoffensive einige Gebiete eingenommen.
Nach Behördenangaben kamen bei jüngsten russischen Kämpfen mindestens zwei Menschen ums Leben. „Mehrere enorme Explosionen haben sich in Sumy ereignet“, erklärte der stellvertretende Bürgermeister Sumys, Artem Kobsar, am Freitag in einer Videobotschaft im Onlinedienst Telegram. Die Luftabwehr sei am frühen Morgen noch aktiv, gab Kobsar weiter an.
Die Militärverwaltung der Region Sumy meldete ihrerseits, dass eine Wohngegend von einer russischen Drohne getroffen worden sei. Ein Rettungseinsatz sei im Gange.
(Mit Material der Agenturen)
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