TICKER Los Angeles | Immobilienspekulation verboten – „FireAid“ Benefizkonzert geplant

Die Brände bei Los Angeles sind noch nicht gelöscht, die Zahl der bestätigten Todesfälle stieg auf 25. Auf dem Strand in Malibu ist ein riesiges Dorf für Feuerwehrleute entstanden, rund 5.000 Ersthelfer sind hier vor Ort.
Titelbild
Am Pacific Coast Highway wurden während des Palisades Fire am 13. Januar 2025 viele Häuser zerstört. Mehrere Waldbrände, die durch die heftigen Santa-Ana-Winde angefacht werden, wüten weiterhin im gesamten Los Angeles County, wobei die Brände teilweise eingedämmt werden konnten.Foto: Mario Tama/Getty Images
Von 15. Januar 2025

Während mancherorts wieder erste Anzeichen der Normalität zu sehen waren, warnte die US-Wetterbehörde vor neuen gefährlichen Winden, welche die Flammen weiter anfachen könnten. In Teilen der Verwaltungsbezirke Los Angeles und Ventura wehten bereits Böen mit Windgeschwindigkeiten von bis zu 120 Stundenkilometern. Bisher sind mindestens 25 Menschen ums Leben gekommen.

Mehr als 180.000 Menschen mussten zeitweilig ihre Häuser verlassen, unter ihnen zahlreiche Hollywood-Stars und andere Prominente. Sieben Tage nach Beginn der Brände gelten weiterhin Evakuierungsanordnungen für mehr als 90.000 Menschen.

 

11:19 Uhr

Immobilienspekulationen für 3 Monate verboten

Zum Schutz der Opfer der verheerenden Brände in Südkalifornien ist die Immobilienspekulation dort vorübergehend verboten worden. Kaliforniens Gouverneur Gavin Newsom erließ ein Dekret, das unaufgeforderte Angebote für Grundstücke, die unter deren Marktwert vor Ausbruch der Brände liegen, in den betroffenen Gebieten für drei Monate verbietet.

Eine ähnliche Verfügung hatte es im US-Bundesstaat Hawaii nach den schweren Bränden auf der Insel Maui im Jahr 2023 gegeben.

„Für trauernde Familien sind gierige Spekulanten, die ihren Schmerz ausnutzen, das Letzte, was sie brauchen“, teilte Newsom mit. Er habe aus erster Hand von Brandopfern gehört, denen Bargeldsummen weit unter Marktwert angeboten worden seien – teils, während ihre Häuser noch brannten.

„Wir werden nicht zulassen, dass gierige Bauunternehmer diese Gemeinden der Arbeiterklasse zu einem Zeitpunkt ausnehmen, an dem sie mehr Unterstützung brauchen als je zuvor.“

Nach bisherigen Angaben wurden mehr als 12.000 Gebäude zerstört oder beschädigt.

 

10:45 Uhr

„FireAid“ – Benefizkonzert geplant

Für Betroffene der verheerenden Brände in und um die US-Metropole Los Angeles sollen Spenden bei einem Benefizkonzert gesammelt werden. Die Veranstaltung mit dem Namen „FireAid“ werde am 30. Januar in Inglewood südlich von Los Angeles stattfinden, teilten die Veranstalter mit.

Das Line-up werde in den kommenden Tagen bekanntgegeben. Nach Angaben des Senders CNN vertreten Shelli und Irving Azoff, die das Konzert organisieren, eine Reihe berühmter Bands, darunter die Eagles, Fleetwood Mac und Maroon 5. Der gemeinsame Sohn Jeffrey Azoff sei Manager des Sängers Harry Styles.

Mit den eingenommenen Spendengeldern sollen demnach Menschen unterstützt werden, die durch die Brände aus ihren Häusern vertrieben wurden. Außerdem fließe der Erlös in den Wiederaufbau der Infrastruktur und in die Vorbereitung auf zukünftige Brandkatastrophen.

 

 

8:06 Uhr

Bundesbehörden nehmen Brandursachen-Untersuchung auf

In Los Angeles drohen heftige Winde die immer noch in und um die US-Westküstenmetropole lodernden Feuer am Mittwoch erneut anzufachen. „Seien Sie sich Ihrer Umgebung bewusst. Halten Sie sich bereit, zu evakuieren“, appellierte der US-Wetterdienst NWS an die Bevölkerung.

„Vermeiden Sie alles, was ein Feuer entfachen könnte.“ Der NWS warnte vor Windböen mit einer Geschwindigkeit von 110 Stundenkilometern, die zwischen 3:00 und 15:00 Uhr (Ortszeit, zwischen 12:00 und 0:00 Uhr MEZ) auftreten könnten.

Indes stieg die Zahl der Todesopfer der Brandkatastrophe nach Behördenangaben auf mindestens 25. Rund 88.000 Menschen können nach jüngsten Angaben weiterhin nicht in ihr Zuhause zurückkehren.

Unterdessen wurde nach Angaben von Bundesbehörden eine Untersuchung zur Ursache der Brände eingeleitet.

Doch warnte Jose Medina von der US-Behörde für Alkohol, Tabak, Schusswaffen und Sprengstoffe (ATF), dass dies Zeit in Anspruch nehmen werde. Die Menschen verdienten Antworten, sagte er: „Die ATF wird Ihnen diese Antworten geben, aber erst nach Abschluss einer gründlichen Untersuchung.“

 

14. Januar
14:30 Uhr

Starkwinde erschweren Großeinsatz – Wetterdienst warnt vor „extremer Feuergefahr“

Mit einem Großaufgebot von Helfern gehen die Behörden in Südkalifornien gegen die verheerenden Brände weiter in die Offensive. Der Gouverneur von Kalifornien, Gavin Newsom, kündigte die Mobilisierung von zusätzlich 300 Feuerwehrleuten an.

Damit seien jetzt über 15.000 Helfer in den Gefahrenzonen im Einsatz, teilte Newsom mit. Der US-Wetterdienst sagte bis Mittwochabend (Ortszeit) wieder stärkere Winde voraus und warnt vor „extremer“ Feuergefahr.

Ein Feuerwehrmann überwacht am 13. Januar 2025 die Ausbreitung des Autofeuers in Oxnard, nordwestlich von Los Angeles, Kalifornien. Foto: ETIENNE LAURENT/AFP via Getty Images

Die Behörden meldeten zugleich Fortschritte in der Brandbekämpfung. Das „Palisades Fire“, das am Westrand von Los Angeles große Teile von Pacific Palisades in Schutt und Asche legte, sei nun zu 14 Prozent eingedämmt. Nach Angaben der Feuerwehr dehnte sich dieses Feuer in den vergangenen Stunden kaum noch aus.

Allerdings hatten die Flammen innerhalb einer Woche eine Fläche von knapp 96 Quadratkilometern verkohlt. Das „Eaton Fire“ nahe Pasadena und Altadena nordöstlich von Los Angeles war zu 33 Prozent unter Kontrolle.

 

 

13:25 Uhr

Suche nach weiteren Opfern in Los Angeles – Scharfer Wind droht

Während in den Brandgebieten von Los Angeles Suchtrupps mit Leichenspürhunden nach weiteren Opfern der Katastrophe suchen, droht scharfer Wind neue Brände anzufachen.

Der Wetterdienst warnte für Dienstag und Mittwoch vor „extrem Besorgnis erregenden Brandwetterbedingungen“, die nicht nur bestehende Feuer verstärken, sondern auch neue Brände antreiben könnten.

„Die Gefahr ist noch nicht vorbei“, mahnte die Leiterin der Feuerwehr von Los Angeles, Kristin Crowley, mit Blick auf die Wetterlage. Für große Teile Südkaliforniens gilt eine sogenannte „Red Flag“-Warnung für starke Winde.

Für einige Regionen wurde sogar die höchste Warnstufe mit Böen von mehr als 110 Kilometern pro Stunde und extremer Feuergefahr ausgerufen. Erst ab Donnerstag sollten die Winde deutlich abflauen und die Temperaturen abkühlen. Wegen erhöhter Mengen an Asche und Feinstaub in der Luft stellt die Stadt Los Angeles nun kostenlos Schutzmasken in öffentlichen Einrichtungen bereit.

 

9:52 Uhr

Neues Feuer im Tal des Santa Clara River

Am 3. Januar ist im Ventura County im Süden Kaliforniens ein neuer, sich schnell ausbreitender Waldbrand ausgebrochen. Der Brand wird in lokalen Medien als „Auto Fire“ bezeichnet. Gemeldet wurde er im Tal des Santa Clara River in der Nähe des North Ventura Boulevard und des Auto Center Drive.

Angefacht durch kräftige Windböen des Santa-Ana-Windes entwickelte er sich in der Nähe der Victoria Avenue, einer Hauptstraße in der Gegend. Eine „Red Flag“-Warnung wurde am späten Montagabend (Ortszeit) ausgesprochen.

 

9:26 Uhr

 Amazon, Universal und Co. spenden für Helfer

Die großen Hollywoodstudios haben Millionenbeiträge an Rettungskräfte und Hilfsorganisationen gespendet. Amazon, Universal und Netflix stellten am Montag (Ortszeit) nach eigenen Angaben jeweils umgerechnet rund 9,75 Millionen Euro bereit.

Disney hatte bereits am Freitag eine Spende in Höhe von umgerechnet rund 14,6 Millionen Euro angekündigt. Medienberichten zufolge hat Warner Brothers die gleiche Summe zugesagt. Außerdem habe Sony rund 4,87 Millionen Euro gespendet, berichten „Variety“ und „The Hollywood Reporter“.

Die Gelder fließen unter anderem an die kalifornische Feuerwehr und das Rote Kreuz.

Amazon habe den Rettungskräften zusätzlich firmeneigene Drohnen sowie Sachspenden wie Nahrungsmittel, Kinderbetten und Hygieneartikel zur Verfügung gestellt, sagte das Unternehmen in einer Mitteilung.

Einige der Firmen kündigten auch an, Mitarbeiter, die durch die Brände ihr Zuhause verloren haben, finanziell und logistisch unterstützen zu wollen.

 

9:14 Uhr

Popsänger The Weeknd: Konzert abgesagt

Der kanadische Popsänger The Weeknd hat wegen der verheerenden Brände in Los Angeles ein Konzert abgesagt und die Veröffentlichung seines neuen Albums verschoben. „Aus Respekt und Sorge um die Menschen in Los Angeles County“, hieß es in einem Statement auf dem Instagram-Profil und der Homepage des 34-Jährigen.

The Weeknd – bürgerlich Abel Tesfaye – wollte am 25. Januar im Rose Bowl Stadium auftreten. Das neue Album „Hurry Up Tomorrow“ soll nun am 31. Januar erscheinen, statt wie ursprünglich geplant am 24. Januar. „Diese Stadt war immer eine tiefe Quelle der Inspiration für mich, und meine Gedanken sind bei allen, die von dieser schwierigen Zeit betroffen sind.“

Zur Unterstützung ihrer Arbeit bekommt die Feuerwehr nun Geld von den reichen Filmstudios. (Archivbild)

Zur Unterstützung ihrer Arbeit bekommt die Feuerwehr nun Geld von den reichen Filmstudios. Foto: Eugene Garcia/AP/dpa

 

7:32 Uhr

„Marshall-Plan“ für Los Angeles

Für den Wiederaufbau der zerstörten Gebiete will Gouverneur Newsom zusätzliche Finanzmittel bereitstellen. Der Demokrat stellte am 13. Januar staatliche Zuwendungen von mindestens 2,5 Milliarden US-Dollar in Aussicht.

„Kalifornien wird einen Marshall-Plan organisieren, um Los Angeles dabei zu helfen, schneller und besser wieder aufzubauen“, teilte Newsom mit.

Die Trümmer in den verwüsteten Straßenzügen wegzuräumen, könnte nach Schätzung von Newsom sechs bis neun Monate dauern. Nach bisherigen Angaben wurden mehr als 12.000 Gebäude zerstört oder beschädigt.

 

Sportteams sammeln

Zur Unterstützung der Brandopfer wollen die großen Sportteams aus der Metropole insgesamt acht Millionen US-Dollar spenden.

Betroffene Menschen sollen zudem an drei Stadien in der Stadt – dem Baseball-Stadion der Los Angeles Dodgers, dem Fußballstadion von Los Angeles FC und dem Football-Stadion der Los Angeles Rams und Los Angeles Chargers – Sachspenden entgegennehmen können.

Daneben engagieren sich auch die Basketball-Teams der Lakers, Clippers und Sparks, die NHL-Mannschaften Kings und Ducks, die Angels als weiteres MLB-Team sowie die Fußballmannschaften von Angel City FC und LA Galaxy.

„Die

Die verheerenden Waldbrände könnten eine der teuersten Naturkatastrophen in der US-Geschichte sein. Foto: John Locher/AP/dpa

 

Einbrüche und Plünderer: 10 Menschen angeklagt

Die Staatsanwaltschaft in Los Angeles geht gegen mutmaßliche Plünderer und Einbrecher vor. Gegen zehn festgenommene Verdächtige sei Anklage erhoben worden, teilte Bezirksstaatsanwalt Nathan Hochman mit. Wer die „tragische“ Situation der Feuerkatastrophe für sich ausnutze, müsse mit schwerstmöglicher Bestrafung rechnen.

In neun Fällen drehen sich die Vorwürfe um Einbrüche und Plünderungen von Häusern in Evakuierungszonen. Zwei der Angeklagten sollen zusammen Diebesgut im Wert von mehr als 200.000 Dollar mitgenommen haben. Beide seien vorbestraft, daher drohten im Falle einer Verurteilung langjährige Haftstrafen, sagte Hochman. Auch eine Emmy-Statue hat ein Täter entwendet.

Ein Mann wurde wegen Brandstiftung angeklagt. Er soll in einem Park in der Stadt Azusa östlich von Pasadena versucht haben, einen umgefallenen Baum anzuzünden – ohne dass dadurch ein größerer Brand entstanden wäre. Bei einer Verurteilung drohen ihm neun Jahre Haft, wie die Behörden mitteilten.

Gleichzeitig beginnt in Los Angeles teilweise wieder der Alltag: Für hunderttausende Kinder öffneten die Schulen wieder ihre Türen – wenngleich beschädigte Schulen und solche in Evakuierungszonen weiter geschlossen bleiben.

Der im noblen Stadtteil Pacific Palisades ausgebrochene Brand hat inzwischen 9.700 Hektar Land gekostet, davon sind 14 Prozent eingedämmt. Das „Eaton Fire“ in und um die Vorstadt Pasadena hatte sich über rund 5670 Hektar ausgebreitet und war zu einem Drittel eingedämmt.

Zehntausende Evakuierte können nach Angaben der Feuerwehr nicht mit einer baldigen Rückkehr in die betroffenen Gebiete rechnen. Die Lage sei „nicht sicher“, sagte Feuerwehrchef Marrone. Eine Rückkehr sei ausgeschlossen, solange die gefährlichen Wetterbedingungen mit starken Windböen anhielten.

 

6:20 Uhr

Oscar-Nominierungen erneut verschoben

Die Oscar-Akademie verschiebt noch einmal wegen den Feuern die Bekanntgabe der Nominierungen für die Filmpreise. Ursprünglich sollten die Anwärter für Hollywoods höchsten Preis am 17. Januar verkündet werden.

Dieser Termin wurde vorige Woche aufgrund der Brände auf den 19. Januar vertagt. Nun ein weiterer Aufschub – erst am 23. Januar sollen die Nominierungen bekanntwerden. Das soll den Beteiligten mehr Zeit geben, über die Kandidaten abzustimmen.

Geschäftsführer Bill Kramer und Akademie-Chefin Janet Yang drückten in einer Mitteilung den von den Bränden Betroffenen ihr Mitgefühl aus.

An dem geplanten Termin für die 97. Verleihung der Oscars will die Akademie aber festhalten. Die Trophäen-Gala soll am 2. März in Hollywood über die Bühne gehen. Der traditionelle Luncheon im Vorfeld der Oscars fällt aus. Gewöhnlich werden die Preisanwärter wenige Wochen vor der Gala bei einem gemeinsamen Mittagessen gefeiert.

Die Grammys sollen nach Mitteilung der Verleiher der Musikpreise planmäßig am 2. Februar in Los Angeles vergeben werden. Im Rahmen der 67. Grammy-Gala sollten Spenden für die Opfer der Feuer gesammelt werden, hieß es.

Feuerwehrleute kämpften am 13. Januar gegen massive Waldbrände, die Los Angeles verwüsteten und mindestens 24 Menschen töteten. Beamte warnten vor gefährlichen Winden, die die Flammen weiter anfachen könnten. Foto: Agustin Paullier/AFP via Getty Images

 

Rotes Brandschutzmittel auf einem Haus in den Hügeln des Mandeville Canyon, nachdem das Palisades Fire am 13. Januar 2025 in Los Angeles, Kalifornien, einen Teil davon verbrannt hat. Foto: Valerie Macon/AFP via Getty Images

13. Januar
10:16 Uhr

Meghan Markle verschiebt Start ihrer Netflix-Serie

Prinz Harrys Ehefrau Meghan Markle verschiebt wegen der Brandkatastrophe im Großraum Los Angeles den Start ihrer Netflix-Serie „With Love, Meghan“.

„Ich bin meinen Partnern bei Netflix dankbar, dass sie mich darin unterstützt haben, den Start zu verschieben“, erklärte die Herzogin von Sussex. Sie wolle sich erst einmal auf die Bedürfnisse der Menschen konzentrieren, „die von den Waldbränden in meinem Heimatstaat Kalifornien betroffen sind“.

Die als Schauspielerin bekannt gewordene Meghan, die in Los Angeles geboren wurde, lebt mit Harry und den gemeinsamen Kindern in Montecito, einem noblen Küstenort etwa 160 Kilometer nordwestlich der Metropole. Vergangene Woche hatten die beiden den Ort Pasadena nördlich von Los Angeles besucht und sich mit Betroffenen der Brände getroffen.

 

7:36 Uhr

Noch kein Ende der Evakuierungen in Sicht

Die Feuerwehr dämpft die Hoffnung zehntausender von Evakuierungsanordnungen betroffener Menschen auf eine baldige Rückkehr.

Rose Schoenfeld von der US-Wetterbehörde warnte insbesondere ab kommenden Dienstag vor starkem Wind, der in Böen Geschwindigkeiten von bis zu 110 Stundenkilometern erreichen könne. Die Lage sei weiterhin „kritisch“, warnte die Feuerwehr. Der starke Wind könne bestehende Brände anfachen und Flammen und Glut in neue Gebiete tragen.

Im noblen Stadtteil Pacific Palisades hatten sich am Wochenende die Flammen bereits weiter ausgebreitet und auch das berühmte Kunstmuseum Getty Center bedroht. Zudem bewegten sich die Flammen in Richtung des dicht besiedelten Tals San Fernando Valley und des wohlhabenden Viertels Brentwood.

Der jüngsten Zwischenbilanz der Brandschutzbehörde Cal Fire zufolge wurden bislang etwa 12.000 Gebäude vernichtet, darunter auch Anbauten, Wohnmobile und Schuppen. Allein durch das sogenannte Palisades Fire wurden 9.500 Hektar (95 Quadratkilometer) Fläche verwüstet, durch das Eaton Fire, das unter anderem im Vorort Altadena wütete, etwa 5.660 Hektar (56 Quadratkilometer).

 

6:20 Uhr

„Wir brauchen von Mutter Natur eine Pause“

Das Feuer, das ganze Straßenzüge des Stadtteils Pacific Palisades verwüstet hatte, war am Sonntag weiterhin nur zu elf Prozent gelöscht.  Es wurde befürchtet, dass sie die Flammen in Richtung weiterer Stadtbezirke wie Brentwood treiben könnten.

„Wir brauchen von Mutter Natur eine Pause“, sagte Brice Bennett von der kalifornischen Behörde Cal Fire dem Nachrichtensender CNN. „Wir haben die Feuerwehrleute, wir haben das Wasser, wir brauchen mehr Zeit.“

Die Löschbrigaden arbeiteten weiter in Schichten von 24 und 36 Stunden am Stück.

Das Palisades Feuer, gesehen von Encino Hill bei Los Angeles am 12. Januar 2025. Foto: Apu Gomes/Getty Images

Ein großes Problem sei, dass mit Winden über 30 Meilen pro Stunde (rund 50 km/h), die Löschung aus der Luft nicht mehr funktioniere, sagte Bennett.

Denn der Wind verwehe das Wasser, bevor es in einer Ladung am Boden ankommen könne. Unterdessen trieben die Winde Funken durch die Gegend, die neue Feuer starteten.

Am Anfang hatten Böen mit Geschwindigkeiten von bis zu 100 Meilen pro Stunde (160 km/h) das Feuer schnell ein Haus nach dem anderen Verschlucken lassen.

 

6:20 Uhr

Cybertrucks als Stromversorgung für kostenloses Web

Tech-Milliardär Elon Musk will an den von Bränden betroffenen Gebieten von Los Angeles kostenloses Internet über das Satellitensystem Starlink anbieten. Dafür sollen Starlink-Empfangsanlagen mit offenem WLAN dort platziert werden, wo sie am meisten benötigt würden, schrieb Musk auf seiner Online-Plattform X.

Zur Stromversorgung sollen „Cybertruck“-Elektro-Pickups des von Musk geführten Autobauers Tesla dienen.

Auslieferungen neuer „Cybertruck“-Fahrzeuge in Kalifornien würden sich um mehrere Tage verzögern, da Tesla neue Wagen dafür einsetzen werde, kündigte Musk an.

Am Palisades-Feuer in der Nähe des Mandeville Canyon bei Los Angeles, 11. Januar 2025. Foto: Patrick T. Fallon/AFP via Getty Images

 

6:10 Uhr

Website mit Fotos zerstörter Häuser

Viele Bewohner wissen nicht, ob ihre Häuser abgebrannt oder nur beschädigt sind. In Fernsehaufnahmen sind gelegentlich Gebäude zwischen Ruinen zu sehen, die das Feuer wie durch ein Wunder verschonte.

Bevor die Bewohner näheres Erfahren können, müssen sie an einem Checkpoint warten, bis einige in Polizeibegleitung in die Sperrzone dürfen.

Damit die Menschen schneller erfahren, was mit ihren Häusern passierte, werden die Straßen nun Gebäude für Gebäude abfotografiert. Die Bilder werden auf eine Website hochgeladen.

Mit den Fotos können die Betroffenen auch ihre Versicherungen informieren. Diese Inspektionen sollen in zwei Wochen abgeschlossen werden, sagte der kalifornische Gouverneur Gavin Newsom.

Die Trümmer in den verwüsteten Straßenzügen wegzuräumen, könnte nach Newsoms Schätzung sechs bis neun Monate dauern. In den Bränden wurden nach bisherigen Angaben mehr als 12.000 Gebäude zerstört oder beschädigt.

Der Gouverneur verwies zudem darauf, dass die Räumungsarbeiten durch die Verbreitung von Elektroautos und dazugehöriger Infrastruktur wie Batteriespeicher erschwert würden. Die Rückstände der Batterien müssten fachgerecht entsorgt werden.

Ein Strandgrundstück, das durch das Palisades-Feuer zerstört wurde, am 12. Januar 2025 entlang des Pacific Coast Highway in Malibu, Kalifornien. Mindestens 24 Menschen wurden bei den Bränden, die durch die Stadt gewütet sind, gestorben, wobei ganze Viertel in Schutt und Asche gelegt und Tausende obdachlos wurden. Foto: Frederic J. Brown/AFP via Getty Images

Plünderer mit Feuerwehrkleidung

In den vergangenen Tagen wurden mehrere Leute wegen des Verdachts von Plünderungen festgenommen. Einer von ihnen tarnte sich laut Medienberichten als Feuerwehrmann.

Der Mann sei „während eines Einbruchs in ein Haus“ erwischt worden, erklärte der Sheriff des Verwaltungsbezirks Los Angeles, Robert Luna, am Sonntag vor Journalisten.

Der Mann in einer falschen Feuerwehruniform gehörte nach Polizeiangaben zu einer Gruppe von drei Menschen, die sich verbotenerweise im Sperrgebiet in und um den vom Feuer verwüsteten Stadtteil Pacific Palisades aufhielten.

Der Leiter der Polizeibehörde von Los Angeles (LAPD), Jim Mcdonnell, sagte zu dem Fall: „Es gibt Menschen, die alles tun würden, um die Opfer dieser Tragödie auszunutzen.“

Dem Mann droht wegen seiner Verkleidung als Feuerwehrmann noch eine härtere Strafe als anderen Plünderern: Diese Form der Amtsanmaßung wird in Kalifornien mit bis zu einem Jahr Freiheitsstrafe geahndet.

 

 

12. Januar
21:07 Uhr

Selenskyj bietet Feuerwehrleute an

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat den Behörden im Raum Los Angeles angeboten, 150 Feuerwehrleute zur Bekämpfung der verheerenden Brände dort zu entsenden.

Selenskyj habe Innenminister Ihor Klymenko angewiesen, „die mögliche Beteiligung unserer Rettungskräfte an der Bekämpfung der Waldbrände in Kalifornien vorzubereiten“. Ukrainer könnten US-Bürgern dabei helfen, Leben zu retten.

 

14:50 Uhr

Kamala Harris betroffen

In der Nähe des Hauses von Vizepräsidentin Kamala Harris in Brentwood, wo ebenfalls evakuiert wurde, wurden zwei Menschen wegen Verstoßes gegen die Ausgangssperre festgenommen. Zuvor hatte die Polizei laut Medienberichten Hinweise auf Einbrüche in der Gegend erhalten.

Bei einer Gemeindeversammlung für die vom Eaton-Feuer Betroffenen, am 12. Januar 2025 in Pasadena, Kalifornien. Foto: Mario Tama/Getty Images

 

14:40 Uhr

Maskenpflicht wegen Luftverschmutzung

Die Brände verschlechtern im Raum Los Angeles auch zusehends die Luftqualität. Die Gesundheitsbehörde des Verwaltungsbezirks Los Angeles riet den Bewohnern, ihre Wohnungen möglichst wenig zu verlassen.

Wer im Freien arbeiten müsse, solle N95-Atemschutzmasken verwenden – was in Europa dem Standard FFP2 entspricht. Wegen der erhöhten Luftverschmutzung infolge der Brände hatte der Verwaltungsbezirk bereits am Freitag den öffentlichen Gesundheitsnotstand ausgerufen.

 

14:24 Uhr

Mieten explodieren – Behörden reagieren

Vermieter und Hoteliers verlangen von Menschen, die durch das Feuer plötzlich wohnungslos geworden sind, teilweise  horrende Preise. „Die Abzocke grassiert“, sagt Maya Lieberman. Die 50-jährige Stylistin, die im weitgehend niedergebrannten Viertel Pacific Palisades lebte, findet keine Ersatzwohnung.

Angesichts des überdurchschnittlichen Einkommens der geflohenen Einwohner scheint mancher die Chance zu wittern, aus dem Unglück anderer Menschen Profit zu schlagen.

„Wir haben uns um ein Haus beworben, das für 17.000 Dollar Miete pro Monat annonciert war“, berichtet Lieberman. Daraufhin sei ihr gesagt worden, dass sie nur bei einer monatlichen Zahlung von 30.000 Dollar überhaupt eine Chance habe.

Derartige Umtriebe haben die Behörden auf den Plan gerufen. Der kalifornische Generalstaatsanwalt Rob Bonta warnte Anbieter am Samstag eindringlich davor, für Wohnungen und andere Unterkünfte Wucherpreise zu verlangen. „Preistreiberei ist illegal“, sagte er.

„Wir werden Euch zur Rechenschaft ziehen. Wir werden Strafverfahren einleiten“, so Bonta. Es drohen bis zu einem Jahr Haft und 10.000 Dollar Strafe.

Anbieter dürfen ihre Preise laut Gesetz höchstens um zehn Prozent anheben, wenn wie im Fall der Brände rund um Los Angeles der Notstand ausgerufen wurde.

 

13:31 Uhr

Trump wirft Behörden „Unfähigkeit“ vor

Der designierte US-Präsident Donald Trump hat den verantwortlichen Behörden im demokratisch regierten Kalifornien „Unfähigkeit“ im Umgang mit den verheerenden Waldbränden vorgeworfen. Die Feuer wüteten noch immer in der Millionenmetropole.

Bei den Bränden handele es sich um „eine der schlimmsten Katastrophen“ in der US-Geschichte, erklärte Trump. „Tausende von prächtigen Häusern sind verschwunden, und viele weitere werden bald verloren sein. Überall ist der Tod zu sehen.“ Doch die Behörden bekämen es einfach nicht hin, die Feuer zu löschen.

Über die Verantwortung für das Ausmaß der Brände wird weithin diskutiert. Die unter Beschuss stehende Bürgermeisterin von Los Angeles, Karen Bass, versicherte, dass alle Behörden bei der Brandbekämpfung am gleichen Strang zögen.

Feuerwehrleute versuchen am 11. Januar 2025, die Flammen im Viertel Mandeville Canyon in Los Angeles, Kalifornien, zu löschen, während das Palisades-Feuer weiter wütet. Foto: Agustin Paullier/AFP via Getty Images

Zuvor hatte die Feuerwehrchefin der Metropole eine unzureichende Finanzierung der Feuerwehr kritisiert. Bürgermeisterin Bass und Kaliforniens Gouverneur Gavin Newsom – beide Demokraten – haben unabhängig voneinander Untersuchungen angeordnet.

Trump macht die Regierung des Bundesstaats für die Brandkatastrophe verantwortlich. Unter anderem behauptet Trump, der gegenwärtige Wassermangel in der Region sei eine Folge der kalifornischen Umweltpolitik. Newsom hat Trump inzwischen zu einem Besuch in Los Angeles eingeladen, um sich gemeinsam mit ihm vor Ort ein Bild von den Zerstörungen zu machen.

 

10:31 Uhr

Viele Verletzungen auch bei Feuerwehrleuten

Das Feuer in der Gegend von Pacific Palisades verursachte nach bisherigem Stand fünf Tote, das Eaton Feuer in und um Pasadena und Altadena elf Tote. Mindestens 13 Menschen gelten als vermisst, so der Sheriff des Los Angeles County, Robert Luna. Es ist unklar, ob die Vermisstmeldungen im Zusammenhang mit den Bränden stehen.

Behörden gehen mit Leichenspürhunden von Haus zu Haus und rechnen mit weiteren Opfern. Außerdem wurde eine hohe Zahl von Verletzungen bei Anwohnern und Feuerwehrleuten gemeldet.

Luna erklärte auf einer Pressekonferenz, dass für 153.000 Einwohner in den Gebieten der Brände Palisades, Eaton, Hurst, Kenneth und Lidia die Evakuierungspflicht gilt und rund 166.000 in Gebieten mit Evakuierungswarnungen. Derzeit seien rund 57.000 Gebäude gefährdet.

 

Ausgangssperre und 22 Festnahmen

Die Behörden setzen eine Ausgangssperre durch, um Plünderungen in den Evakuierungsgebieten zu verhindern. Verstöße gegen die Ausgangssperre können mit einer Geldstrafe von 1.000 Dollar oder einer Gefängnisstrafe geahndet werden.

Bisher wurden 22 Personen festgenommen, darunter 19 in Eaton und drei in den Vierteln Palisades. Sheriff Robert Luna sagte, die meisten würden des Einbruchs, der Plünderung oder des Hausfriedensbruchs verdächtigt, andere seien wegen Drogenbesitzes und versuchten Identitätsdiebstahls festgenommen wurden.

Sein Büro stimme sich bei den laufenden Ermittlungen mit den Feuerwehrleuten der Stadt und des Landkreises Los Angeles, dem Los Angeles Police Department, dem FBI und dem Bureau of Alcohol, Tobacco, Firearms and Explosives ab.

Der Sheriff bat jeden, der Beweise dafür haben könnte, dass die Brände vorsätzlich gelegt wurden, sei es ein mitgehörtes Gespräch oder ein Social-Media-Post, diese Informationen an die Ermittlungsbehörden weiterzuleiten.

„Wenn das eine Straftat ist, wenn – ich sage nicht, dass es eine sein wird – wenn es eine ist, müssen wir denjenigen oder Gruppen, die das getan haben, zur Verantwortung ziehen, aber so weit sind wir noch nicht. Es könnten auch andere Ursachen dafür vorliegen, aber alles ist absolut möglich.“

Luna sagte, dass rund 400 Angehörige der Nationalgarde im Raum Los Angeles eingesetzt wurden, um die Strafverfolgungsbehörden inmitten der Brände zu unterstützen.

 

Palisades Fire: Neue Evakuierungen im Nordosten

Am Abend des 11. Januar (Ortszeit) trieben Wind das Palisades Fire in das Gebiet des Mandeville Canyon, wo neue Evakuierungen angeordnet wurden. Der Mandeville Canyon ist die Heimat von Arnold Schwarzenegger und anderen Prominenten.

Der Nationale Wetterdienst warnt, dass die starken Santa-Ana-Winde bald erneut auftreten könnten.

Das Palisades Fire ist laut Todd Hopkins, Einsatzleiter des kalifornischen Ministeriums für Forstwirtschaft und Brandschutz, erst zu 11 Prozent eingedämmt. Etwa 5.300 Objekte seien beschädigt oder zerstört, darunter 426 Häuser. Bis zum 11. Januar wurden über 105.000 Einwohner der Evakuierungszone evakuiert.

Das Feuer erstreckt sich über 9.550 Hektar oder 95 Quadratkilometer.

 

Eaton-Fire: Zu 15 Prozent eingedämmt

Anthony Marrone, Chef der Feuerwehr des Los Angeles County, sagte, dass der Brand in Eaton Canyon nur zu 15 Prozent eingedämmt ist. Hier seien etwa 2.832 Feuerwehrleute mit der Brandbekämpfung befasst. Dieses Feuer hat eine Brandfläche von 5.665 Hektar oder 56 Quadratkilometern.

Marrone rechnet damit, dass starke Winde die Brandbekämpfungsbemühungen in den nächsten Tagen weiterhin erschweren werden.

„Diese Winde werden in Kombination mit trockener Luft und trockener Vegetation die Brandgefahr im Los Angeles County hoch halten“, sagte Marrone.

Marrone erklärte, er habe das kalifornische Büro für Notfalldienste aufgefordert, weitere 250 Löschfahrzeuge aus dem ganzen Staat bereitzustellen.

Das sind insgesamt rund 1.000 zusätzliche Feuerwehrleute. Zudem seien Feuerwehrleute aus den umliegenden Staaten sowie aus Mexiko und Kanada eingetroffen seien, um zu helfen.

 

US-Marines, Hubschrauber, Löschflugzeuge

Joe Biden sagte seinen geplanten Italien-Besuch ab, um die Waldbrände zu beobachten. Er hat eine umfassende Katastrophenerklärung der Bundesregierung herausgegeben und Bundesmittel zur Unterstützung der Brandbekämpfung freigegeben.

Am 10. Januar gab die stellvertretende Pressesprecherin des Pentagons, Sabrina Singh, bekannt, dass sich etwa 500 aktive US-Marines auf Unterstützungsarbeiten vorbereiten. Diese seien in Camp Pendleton (Kalifornien) stationiert.

Zudem würden weitere 10 Hubschrauber der US-Marine ebenfalls mit Wasserbehältern für die Brandbekämpfung aus der Luft ausgestattet.

Acht C-130-Frachtflugzeuge, die mit Luftfeuerlöschsystemen ausgestattet sind, wurden ebenfalls aktiviert, um bei der Bekämpfung der Waldbrände zu helfen.

(Mit Material der Agenturen)

 



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