TICKER Los Angeles | Trump wirft Behörden „Unfähigkeit“ vor – Zwei Festnahmen bei Haus von Kamala Harris

Teile der zweitgrößten Stadt der Vereinigten Staaten liegen in Trümmern. Der Himmel ist voller Rauch, ein beißender Geruch liegt über allem. Die Zahl der Toten und Verletzten steigt.
Titelbild
Ein Löschflugzeug am 9. Januar 2025 über dem Kenneth-Feuer in der Gegend von Calabasas im Los Angeles County, Kalifornien. Die Flugzeuge werfen brandhemmende Stoffe ab.Foto: Josh Edelson/AFP via Getty Images
Von 12. Januar 2025

Die massiven Waldbrände, die ganze Stadtviertel verwüsteten und Tausende in Los Angeles obdachlos machten, sind weiterhin außer Kontrolle. Mindestens 16 Menschen sind bei den Waldbränden in der Gegend von Los Angeles ums Leben gekommen.

Unter den Toten ist auch der frühere australische Kinderstar Rory Sykes, wie seine Mutter in Onlinenetzwerken mitteilte. Zudem wird befürchtet, dass die Santa-Ana-Winde wieder auffrischen.

 

14:50 Uhr

Kamala Harris betroffen

In der Nähe des Hauses von Vizepräsidentin Kamala Harris in Brentwood, wo ebenfalls evakuiert wurde, wurden zwei Menschen wegen Verstoßes gegen die Ausgangssperre festgenommen. Zuvor hatte die Polizei laut Medienberichten Hinweise auf Einbrüche in der Gegend erhalten.

 

14:40 Uhr

Maskenpflicht wegen Luftverschmutzung

Die Brände verschlechtern im Raum Los Angeles auch zusehends die Luftqualität. Die Gesundheitsbehörde des Verwaltungsbezirks Los Angeles riet den Bewohnern, ihre Wohnungen möglichst wenig zu verlassen.

Wer im Freien arbeiten müsse, solle N95-Atemschutzmasken verwenden – was in Europa dem Standard FFP2 entspricht. Wegen der erhöhten Luftverschmutzung infolge der Brände hatte der Verwaltungsbezirk bereits am Freitag den öffentlichen Gesundheitsnotstand ausgerufen.

 

14:24 Uhr

Mieten explodieren – Behörden reagieren

Vermieter und Hoteliers verlangen von Menschen, die durch das Feuer plötzlich wohnungslos geworden sind, teilweise  horrende Preise. „Die Abzocke grassiert“, sagt Maya Lieberman. Die 50-jährige Stylistin, die im weitgehend niedergebrannten Viertel Pacific Palisades lebte, findet keine Ersatzwohnung.

Angesichts des überdurchschnittlichen Einkommens der geflohenen Einwohner scheint mancher die Chance zu wittern, aus dem Unglück anderer Menschen Profit zu schlagen.

„Wir haben uns um ein Haus beworben, das für 17.000 Dollar Miete pro Monat annonciert war“, berichtet Lieberman. Daraufhin sei ihr gesagt worden, dass sie nur bei einer monatlichen Zahlung von 30.000 Dollar überhaupt eine Chance habe.

Derartige Umtriebe haben die Behörden auf den Plan gerufen. Der kalifornische Generalstaatsanwalt Rob Bonta warnte Anbieter am Samstag eindringlich davor, für Wohnungen und andere Unterkünfte Wucherpreise zu verlangen. „Preistreiberei ist illegal“, sagte er.

„Wir werden Euch zur Rechenschaft ziehen. Wir werden Strafverfahren einleiten“, so Bonta. Es drohen bis zu einem Jahr Haft und 10.000 Dollar Strafe.

Anbieter dürfen ihre Preise laut Gesetz höchstens um zehn Prozent anheben, wenn wie im Fall der Brände rund um Los Angeles der Notstand ausgerufen wurde.

 

13:31 Uhr

Trump wirft Behörden „Unfähigkeit“ vor

Der designierte US-Präsident Donald Trump hat den verantwortlichen Behörden im demokratisch regierten Kalifornien „Unfähigkeit“ im Umgang mit den verheerenden Waldbränden vorgeworfen. Die Feuer wüteten noch immer in der Millionenmetropole.

Bei den Bränden handele es sich um „eine der schlimmsten Katastrophen“ in der US-Geschichte, erklärte Trump. „Tausende von prächtigen Häusern sind verschwunden, und viele weitere werden bald verloren sein. Überall ist der Tod zu sehen.“ Doch die Behörden bekämen es einfach nicht hin, die Feuer zu löschen.

Über die Verantwortung für das Ausmaß der Brände wird weithin diskutiert. Die unter Beschuss stehende Bürgermeisterin von Los Angeles, Karen Bass, versicherte, dass alle Behörden bei der Brandbekämpfung am gleichen Strang zögen.

Zuvor hatte die Feuerwehrchefin der Metropole eine unzureichende Finanzierung der Feuerwehr kritisiert. Bürgermeisterin Bass und Kaliforniens Gouverneur Gavin Newsom – beide Demokraten – haben unabhängig voneinander Untersuchungen angeordnet.

Trump macht die Regierung des Bundesstaats für die Brandkatastrophe verantwortlich. Unter anderem behauptet Trump, der gegenwärtige Wassermangel in der Region sei eine Folge der kalifornischen Umweltpolitik. Newsom hat Trump inzwischen zu einem Besuch in Los Angeles eingeladen, um sich gemeinsam mit ihm vor Ort ein Bild von den Zerstörungen zu machen.

 

10:31 Uhr

Viele Verletzungen auch bei Feuerwehrleuten

Das Feuer in der Gegend von Pacific Palisades verursachte nach bisherigem Stand fünf Tote, das Eaton Feuer in und um Pasadena und Altadena elf Tote. Mindestens 13 Menschen gelten als vermisst, so der Sheriff des Los Angeles County, Robert Luna. Es ist unklar, ob die Vermisstmeldungen im Zusammenhang mit den Bränden stehen.

Behörden gehen mit Leichenspürhunden von Haus zu Haus und rechnen mit weiteren Opfern. Außerdem wurde eine hohe Zahl von Verletzungen bei Anwohnern und Feuerwehrleuten gemeldet.

Luna erklärte auf einer Pressekonferenz, dass für 153.000 Einwohner in den Gebieten der Brände Palisades, Eaton, Hurst, Kenneth und Lidia die Evakuierungspflicht gilt und rund 166.000 in Gebieten mit Evakuierungswarnungen. Derzeit seien rund 57.000 Gebäude gefährdet.

 

Ausgangssperre und 22 Festnahmen

Die Behörden setzen eine Ausgangssperre durch, um Plünderungen in den Evakuierungsgebieten zu verhindern. Verstöße gegen die Ausgangssperre können mit einer Geldstrafe von 1.000 Dollar oder einer Gefängnisstrafe geahndet werden.

Bisher wurden 22 Personen festgenommen, darunter 19 in Eaton und drei in den Vierteln Palisades. Sheriff Robert Luna sagte, die meisten würden des Einbruchs, der Plünderung oder des Hausfriedensbruchs verdächtigt, andere seien wegen Drogenbesitzes und versuchten Identitätsdiebstahls festgenommen wurden.

Sein Büro stimme sich bei den laufenden Ermittlungen mit den Feuerwehrleuten der Stadt und des Landkreises Los Angeles, dem Los Angeles Police Department, dem FBI und dem Bureau of Alcohol, Tobacco, Firearms and Explosives ab.

Der Sheriff bat jeden, der Beweise dafür haben könnte, dass die Brände vorsätzlich gelegt wurden, sei es ein mitgehörtes Gespräch oder ein Social-Media-Post, diese Informationen an die Ermittlungsbehörden weiterzuleiten.

„Wenn das eine Straftat ist, wenn – ich sage nicht, dass es eine sein wird – wenn es eine ist, müssen wir denjenigen oder Gruppen, die das getan haben, zur Verantwortung ziehen, aber so weit sind wir noch nicht. Es könnten auch andere Ursachen dafür vorliegen, aber alles ist absolut möglich.“

Luna sagte, dass rund 400 Angehörige der Nationalgarde im Raum Los Angeles eingesetzt wurden, um die Strafverfolgungsbehörden inmitten der Brände zu unterstützen.

 

Palisades Fire: Neue Evakuierungen im Nordosten

Am Abend des 11. Januar (Ortszeit) trieben Wind das Palisades Fire in das Gebiet des Mandeville Canyon, wo neue Evakuierungen angeordnet wurden. Der Mandeville Canyon ist die Heimat von Arnold Schwarzenegger und anderen Prominenten.

Der Nationale Wetterdienst warnt, dass die starken Santa-Ana-Winde bald erneut auftreten könnten.

Das Palisades Fire ist laut Todd Hopkins, Einsatzleiter des kalifornischen Ministeriums für Forstwirtschaft und Brandschutz, erst zu 11 Prozent eingedämmt. Etwa 5.300 Objekte seien beschädigt oder zerstört, darunter 426 Häuser. Bis zum 11. Januar wurden über 105.000 Einwohner der Evakuierungszone evakuiert.

Das Feuer erstreckt sich über 9.550 Hektar oder 95 Quadratkilometer.

 

Eaton-Fire: Zu 15 Prozent eingedämmt

Anthony Marrone, Chef der Feuerwehr des Los Angeles County, sagte, dass der Brand in Eaton Canyon nur zu 15 Prozent eingedämmt ist. Hier seien etwa 2.832 Feuerwehrleute mit der Brandbekämpfung befasst. Dieses Feuer hat eine Brandfläche von 5.665 Hektar oder 56 Quadratkilometern.

Marrone rechnet damit, dass starke Winde die Brandbekämpfungsbemühungen in den nächsten Tagen weiterhin erschweren werden.

„Diese Winde werden in Kombination mit trockener Luft und trockener Vegetation die Brandgefahr im Los Angeles County hoch halten“, sagte Marrone.

Marrone erklärte, er habe das kalifornische Büro für Notfalldienste aufgefordert, weitere 250 Löschfahrzeuge aus dem ganzen Staat bereitzustellen.

Das sind insgesamt rund 1.000 zusätzliche Feuerwehrleute. Zudem seien Feuerwehrleute aus den umliegenden Staaten sowie aus Mexiko und Kanada eingetroffen seien, um zu helfen.

 

US-Marines, Hubschrauber, Löschflugzeuge

Joe Biden sagte seinen geplanten Italien-Besuch ab, um die Waldbrände zu beobachten. Er hat eine umfassende Katastrophenerklärung der Bundesregierung herausgegeben und Bundesmittel zur Unterstützung der Brandbekämpfung freigegeben.

Am 10. Januar gab die stellvertretende Pressesprecherin des Pentagons, Sabrina Singh, bekannt, dass sich etwa 500 aktive US-Marines auf Unterstützungsarbeiten vorbereiten. Diese seien in Camp Pendleton (Kalifornien) stationiert.

Zudem würden weitere 10 Hubschrauber der US-Marine ebenfalls mit Wasserbehältern für die Brandbekämpfung aus der Luft ausgestattet.

Acht C-130-Frachtflugzeuge, die mit Luftfeuerlöschsystemen ausgestattet sind, wurden ebenfalls aktiviert, um bei der Bekämpfung der Waldbrände zu helfen.

(Mit Material der Agenturen)

 



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