Tibetischer Aktivist setzt sich für Erhalt tibetischer Sprache ein – fünf Jahre Haft in China
Der tibetische Aktivist Tashi Wangchuk ist in China wegen „Anstiftung zum Separatismus“ zu einer Gefängnisstrafe von fünf Jahren verurteilt worden.
Ein Gericht im autonomen tibetischen Bezirk Yushu im Nordwesten Chinas verkündete das Urteil am Dienstag, wie Tashis Anwalt Liang Xiaojun der Nachrichtenagentur AFP sagte. Der Aktivist hatte sich für den Erhalt der tibetischen Sprache eingesetzt.
Nach Angaben von Liang legte das Gericht bei seinem Urteil hauptsächlich Äußerungen des Aktivisten in einer Dokumentation der „New York Times“ zugrunde. Darin warb er für die seiner Ansicht nach bedrohte tibetische Sprache und prangerte ein „systematisches Abschlachten unserer Kultur“ an. Zugleich sagte er, er wolle sich für sein Anliegen auf das chinesische Recht stützen.
Kurz nach der Veröffentlichung der Dokumentation war Tashi von den chinesischen Behörden festgenommen worden. Seit Januar 2016 hatte er keinen Kontakt mehr zu seinen Angehörigen. In der Dokumentation hatte Tashi für den Fall seiner Festnahme Suizid angekündigt.
Amnesty International bezeichnete das Urteil als „grobes Unrecht“. Tashi habe „friedlich auf die systematische Erosion der tibetischen Kultur aufmerksam gemacht“.
China kontrolliert Tibet seit den 50er Jahren. Der Dalai Lama, Tibets geistliches Oberhaupt, lebt seit einem gescheiterten Volksaufstand in Tibet 1959 im indischen Exil. Die Tibeter klagen über religiöse Unterdrückung und darüber, dass sie gesellschaftlich an den Rand gedrängt werden. (afp)
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