Theresa May: Es wird kein zweites Brexit-Referendum geben
Im Schlussspurt der Austrittsverhandlungen mit der EU hat die britische Premierministerin Theresa May den immer lauter werdenden Forderungen in ihrem Land nach einem zweiten Brexit-Referendum eine klare Absage erteilt.
„Die Frage noch mal komplett neu zu stellen wäre ein Betrug im großen Stil an unserer Demokratie“, schrieb May in einem Gastbeitrag im „Sunday Telegraph“. Sie bekräftigte in dem Gastbeitrag, dass sie lieber keinen Austrittsvertrag mit der EU abschließt, als einen aus ihrer Sicht schlechten Deal.
Zuletzt hatten sich selbst Abgeordnete aus Mays Konservativer Partei für ein erneutes Referendum ausgesprochen, sollte das britische Parlament das Ergebnis der Austrittsverhandlungen mit Brüssel ablehnen.
Keine Kompromisse gegen unser nationales Interesse abschließen
Theresa May will nicht von ihrer Forderung nach einer Freihandelszone mit der Europäischen Union nach dem Brexit abrücken. „Ich werde mich nicht dazu drängen lassen, Kompromisse bei den Vorschlägen von Chequers zu machen, die nicht in unserem nationalen Interesse sind“, schrieb May im „Sunday Telegraph“.
Auf dem Landsitz der Premierministerin in Chequers hatte sich die britische Regierung im Juli auf eine Position zum Brexit verständigt – gegen den Willen der Brexit-Hardliner in den eigenen Reihen. Außenminister Boris Johnson und Brexit-Minister David Davis traten daraufhin zurück.
Die Hardliner befürworten einen „harten Brexit“, also einen klaren Bruch mit der EU. Die Kritik unter den konservativen Tories an Mays Linie dauert an.
EU sagt Nein
Der EU-Chefverhandler für den Brexit Michel Barnier weist die Vorschläge der britischen Regierung für die künftigen wirtschaftlichen Beziehungen strikt zurüc.
Das oberste Interesse der EU-Staaten bestehe darin, die Integrität des gemeinsamen Marktes zu wahren, sagte Barnier in einem ausführlichen Gespräch mit der „Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung“ (FAS). „Das ist unsere besondere Stärke und der Grund, warum wir in der ganzen Welt geachtet werden, sogar in den Vereinigten Staaten.“ (dpa)
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