Texas verklagt Pfizer wegen angeblich „irreführender Aussagen“ und Zensur
Pfizer habe die Ergebnisse einer klinischen Studie zu seinem COVID-19-Impfstoff falsch dargestellt, heißt es in der Klage des texanischen Generalstaatsanwalts Ken Paxton, die in Lubbock County, Texas, am 30. November eingereicht wurde.
„Wir streben nach Gerechtigkeit für die Menschen in Texas, von denen viele durch tyrannische Impfvorschriften gezwungen wurden, ein fehlerhaftes Produkt zu nehmen, das mit Lügen verkauft wurde“, sagte Republikaner Paxton in einer Erklärung. Und weiter:
Die Fakten sind klar. Pfizer hat nicht die Wahrheit über seine COVID-19-Impfstoffe gesagt.“
Relative Wirksamkeit von 95 Prozent
Pfizer und sein Partner BioNTech haben basierend auf ihren Studien den Impfstoff in Unternehmenserklärungen als 95 Prozent wirksam gegen COVID-19-Infektionen angepriesen. In der Studie wurde untersucht, wie viele Teilnehmer nach der Impfung an COVID-19 erkrankten und Symptome aufwiesen, nicht wie viele insgesamt COVID-19 bekommen haben.
Die Schätzung der Wirksamkeit bestand in einer relativen Risikominderung für geimpfte Personen im Vergleich zu ungeimpften Teilnehmern.
Von den geimpften Teilnehmern, die keine Hinweise auf eine frühere Infektion hatten, wurden 0,04 Prozent positiv auf COVID-19 getestet. Von den ungeimpften Teilnehmern ohne frühere Infektion hatten 0,9 Prozent einen COVID-19-Fall. Das bedeutet eine 95-prozentige relative Risikoreduktion.
Absolute Wirksamkeit unter einem Prozent
Die absolute Risikoreduktion, eine andere Art der Messung, wird ermittelt, indem das Nachbehandlungsrisiko von 0,04 Prozent von der Ausgangsrisikorate von 0,9 Prozent abgezogen wird, was zu einer anderen Wirksamkeitsschätzung führt.
Pfizer habe die Wirksamkeit falsch dargestellt, indem es mit der Zahl der relativen Risikoreduktion geworben und sich auf nur zwei Monate klinischer Studiendaten gestützt habe, so die Klage.
„Von 17.000 Placebo-Empfängern erkrankten in diesen zwei Monaten nur 162 an COVID-19. Ausgehend von diesen Zahlen hatte der Impfstatus einen vernachlässigbaren Einfluss darauf, ob ein Studienteilnehmer an COVID-19 erkrankte.“ Weiter heißt es:
Das Risiko, sich mit COVID-19 anzustecken, war in diesem kurzen Zeitfenster so gering, dass der Impfstoff von Pfizer das Infektionsrisiko einer Person nur geringfügig verbesserte. Und die absolute Risikoreduktion eines Impflings – die von der FDA bevorzugte Kennzahl für die Wirksamkeit – zeigte, dass der Impfstoff nur zu 0,85 Prozent wirksam war.“
In vielen Aussagen von Pfizer hat das Unternehmen den Unterschied zwischen absoluter und relativer Risikominderung nicht erklärt.
Öffentlichkeit bewusst in die Irre geführt
Die FDA hat in Leitliniendokumenten erklärt, dass relative Risikoschätzungen die Reduktion „groß erscheinen lassen“ und dass „Behandlungen wohlwollender betrachtet werden, als wenn dieselben Informationen in einem absoluten Risikoformat präsentiert werden“.
Die Behörde fordert die Arzneimittelhersteller auf, zusätzlich zu den relativen Risiken auch die absoluten Risiken anzugeben.
Pfizer führte die Öffentlichkeit auch in die Irre, indem es COVID-19-Fälle bei den Geimpften ausschloss, wenn sie vor Ablauf von sieben Tagen nach einer zweiten Dosis auftraten, so Paxton.
Pfizer war sich auch des Mangels an Beweisen bewusst, dass sein Impfstoff vor einer Übertragung schützt, gab jedoch wiederholt Erklärungen ab und schaltete Werbung, die den Impfstoff als eine Möglichkeit anpries, Menschen und deren Angehörige zu schützen, so die Klage. Indes erklärte die FDA wiederholt, dass es nicht genügend Beweise gebe, um zu sagen, dass der Impfstoff vor einer Übertragung schütze:
Zusätzliche Untersuchungen […] sind erforderlich, um die Wirkung des Impfstoffs bei der Verhinderung der Virusausscheidung und -übertragung zu bewerten“, so die FDA in einem Dokument.
US-Bundesgesetze wie der Food, Drug, and Cosmetic Act (Gesetz über Nahrungsmittel, Arzneimittel und Kosmetika) verbieten die falsche Kennzeichnung von Produkten, die von der FDA reguliert werden. Falsche Kennzeichnung liegt vor, wenn die Werbung oder die Etikettierung für das Produkt irreführend ist, auch wenn die Werbung „Tatsachen nicht offenbart, die im Lichte der Darstellungen wesentlich sind“. Ein texanisches Gesetz, der sogenannte Texas Deceptive Trade Practices Act (Texanisches Gesetz über irreführende Geschäftspraktiken), verbietet zudem trügerische Handelspraktiken.
„Robuster“ Impfschutz ermöglicht Booster
Der CEO von Pfizer, Dr. Albert Bourla, hat der Klage zufolge auch irreführende Aussagen gemacht, wie zum Beispiel die Behauptung, dass der Impfstoff nach der Veröffentlichung der Studienergebnisse dazu beitragen würde, die Pandemie „zu beenden“. Außerdem behauptete er im Februar 2021, dass der Impfstoff nach sechs Monaten einen „robusten“ Schutz biete, obwohl die Studiendaten nach sechs Monaten noch nicht erhoben worden waren.
„Die irreführenden Aussagen von Pfizer erweckten den falschen Eindruck, dass 95 Prozent der Impflinge COVID-19 nie erhalten würden“, heißt es in der Klage.
Später, im Jahr 2021, zeigten Daten des Arzneimittelherstellers, Israels und anderer Länder, dass der Impfschutz innerhalb weniger Monate nachzulassen begann, was zur Freigabe und Förderung von Auffrischungsimpfungen und schließlich zu neuen Formulierungen führte.
Beamte der FDA und des US-Justizministeriums reagierten nicht auf Bitten um Stellungnahme zu der Klage.
Nicht nur Pfizer betroffen
Die Klage geht auf eine von Paxton im Mai angekündigte Untersuchung zurück, in deren Zentrum die Frage steht, ob die COVID-19-Impfstoffhersteller Pfizer, Moderna und Johnson & Johnson die Öffentlichkeit über ihre Produkte getäuscht und möglicherweise auch Studiendaten manipuliert haben.
„Diese Pandemie war eine große Herausforderung für die Amerikaner“, sagte er damals. „Wenn ein Unternehmen die Verbraucher in dieser Zeit illegal ausgenutzt oder die Sicherheit der Menschen gefährdet hat, um seine Gewinne zu steigern, wird es zur Verantwortung gezogen.“
Die Klage beschuldigt Pfizer auch, an der Zensur von Personen zu arbeiten, die die Darstellung des Unternehmens über den Impfstoff infrage stellten, darunter der Journalist Alex Berenson, der wiederholt auf Fakten über die nachlassende Wirksamkeit des Impfstoffs hinwies. Die Klage bezieht sich zum Teil auf Dr. Scott Gottlieb, ein Vorstandsmitglied von Pfizer und ehemaligen FDA-Beauftragten, der Twitter aufgefordert hatte, gegen Berenson vorzugehen.
Berenson wurde von Twitter verbannt, aber wieder zugelassen, nachdem er das Unternehmen verklagt hatte. Inzwischen hat er Dr. Gottlieb und andere wegen mutmaßlicher Verstöße gegen Bundesgesetze verklagt.
Staatsanwalt Paxton hat das Gericht angerufen, Pfizer zu untersagen, gegen das texanische Gesetz über betrügerische Handelspraktiken (Texas Deceptive Trade Practices Act) zu verstoßen. Außerdem fordert er vom Unternehmen eine Zahlung von mehr als zehn Millionen Dollar für Verstöße gegen das Gesetz. Zudem solle das Gericht sicherstellen, dass Geldbußen und Strafen gegen Pfizer im Konkursfall nicht erlassen werden können.
Offizielle Vertreter von Pfizer haben bis Redaktionsschluss nicht auf eine Anfrage der Epoch Times bezüglich einer Stellungnahme reagiert.
Dieser Artikel erschien im Original auf theepochtimes.com unter dem Titel „Texas Sues Pfizer for Allegedly Misrepresenting Its COVID-19 Vaccine’s Efficacy“ (deutsche Bearbeitung rk).
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