Plötzlicher Bruch: Arabische Welt isoliert „Terror-Unterstützer“ Katar
+++ Ausführlicher Hintergrund HIER +++
Katar unterstütze Terroristen – mit diesen Worten brachen Saudi-Arabien, Ägypten, Bahrain und die Vereinigten Arabischen Emirate am Montag ihre diplomatischen Beziehungen zum Emirat Katar ab.
Katar bezeichnete die Schritte als „ungerechtfertigt“. Es handelt sich um die schwerste diplomatische Krise in der Region seit Jahren.
Saudi-Arabien: Nationale Sicherheit durch Katar gefährdet
Saudi-Arabien habe sämtliche diplomatischen Beziehungen zu Katar abgebrochen, um seine „nationale Sicherheit vor den Gefahren von Terrorismus und Extremismus zu schützen“, zitierte die Nachrichtenagentur SPA einen Regierungsvertreter.
Grund seien „grobe Verfehlungen der Behörden in Katar in den vergangenen Jahren“. So gewähre das Land terroristischen Gruppen wie der Dschihadistenmiliz Islamischer Staat (IS), Al-Qaida und der Muslimbruderschaft Unterschlupf.
Saudi-Arabien wies zudem seine Bürger an, Katar binnen 14 Tagen zu verlassen. Kataris dürfen zudem nicht mehr nach Saudi-Arabien einreisen.
Maßnahmen gegen Katar
Die Nachrichtenagentur von Bahrain meldete, Manama breche die Beziehungen zu Doha wegen Katars anhaltender Bemühungen ab, „die Sicherheit und Stabilität Bahrains zu erschüttern und sich in innere Angelegenheiten einzumischen“.
Das ägyptische Außenministerium warf Katar vor, „Terrorismus“ zu unterstützen und schloss alle Häfen und Flughäfen für Schiffe und Maschinen aus dem Emirat.
Die emiratische Fluggesellschaft Etihad kündigte die Einstellung sämtlicher Flugverbindungen von und nach Doha ab Dienstag an.
Katar aus Militärkoalition gegen Jemen ausgeschlossen
Auch die von Saudi-Arabien angeführte Militärkoalition, die seit März 2015 Luftangriffe auf mutmaßliche Stellungen von Aufständischen im Jemen fliegt, schloss Katar aus. Grund dafür sei die Unterstützung des Emirats von „terroristischen Organisationen im Jemen, darunter Al-Qaida und Daesh (die Dschihadistenmiliz Islamischer Staat)“, hieß es in einer Erklärung, die SPA verbreitete.
Katar: „Falsche und gegenstandslose Behauptungen“
Katar verurteilte den Abbruch der diplomatischen Beziehungen als „ungerechtfertigt“. Der Schritt basiere auf „falschen und gegenstandslosen Behauptungen“, erklärte das Außenministerium in Doha. Ziel sei es offenbar, Katar politisch zu „bevormunden“.
In den vergangenen Wochen war der Führung in Doha unter anderem in mehreren US-Medien die Finanzierung von terroristischen Gruppen vorgeworfen geworden. Katar ist Teil der US-geführten Koalition im Kampf gegen die IS-Miliz.
Im vergangenen Monat hatte es zudem Aufregung über Meldungen der amtlichen katarischen Nachrichtenagentur gegeben, die Emir Scheich Tamim bin Hamad Al-Thani mit brisanten Äußerungen zitiert hatte.
Die Regierung in Doha bezeichnete die angeblichen Äußerungen als gefälscht und sprach von einem Hackerangriff auf die Nachrichtenagentur.
Tillerson: Golfstaaten sollen Streit beilegen
US-Außenminister Rex Tillerson rief die Golfstaaten auf, ihren Streit beizulegen. Er ermuntere die Beteiligten, sich an einen Tisch zu setzen „und die Differenzen anzusprechen“, sagte Tillerson in Sydney. Es sei wichtig, dass der Golf-Kooperationsrat „geeint bleibe“. Der Organisation gehören neben Katar, Saudi-Arabien, Bahrain und den Vereinigten Arabischen Emiraten auch der Oman und Kuwait an. (afp)
Siehe auch:
Geopolitisches Erdbeben nach Trumps Besuch: Saudis isolieren Katar
vielen Dank, dass Sie unseren Kommentar-Bereich nutzen.
Bitte verzichten Sie auf Unterstellungen, Schimpfworte, aggressive Formulierungen und Werbe-Links. Solche Kommentare werden wir nicht veröffentlichen. Dies umfasst ebenso abschweifende Kommentare, die keinen konkreten Bezug zum jeweiligen Artikel haben. Viele Kommentare waren bisher schon anregend und auf die Themen bezogen. Wir bitten Sie um eine Qualität, die den Artikeln entspricht, so haben wir alle etwas davon.
Da wir die Verantwortung für jeden veröffentlichten Kommentar tragen, geben wir Kommentare erst nach einer Prüfung frei. Je nach Aufkommen kann es deswegen zu zeitlichen Verzögerungen kommen.
Ihre Epoch Times - Redaktion