Terror in Wien: Menschen retten unter Lebensgefahr – Was zwei Freunde erlebten

In Wien erlebten zwei Freunde einen Alptraum, als sie vor der Corona-Sperrstunde noch schnell einen letzten Kaffee trinken gingen. Islamistische Terroristen schossen plötzlich um sich. Doch anstatt sich selbst aus der Gefahrenzone zu bringen, brachten die beiden jungen Kampfsportler zwei Menschen in Sicherheit.
Epoch Times3. November 2020

Nachdem bereits Frankreich durch mehrere Terrorakte in den letzten Tagen und Wochen erschüttert worden war, traf es nun die österreichische Hauptstadt Wien. Für Österreich war der terroristische Angriff am Montagabend, 2. November, der schlimmste seit 35 Jahren. Damals, im Dezember 1985, griffen drei palästinensische Terroristen Passagiere auf dem Wiener Flughafen Schwechat mit Handgranaten und Sturmgewehren an. Vier Menschen starben, 39 wurden verletzt.

Ein letzter Kaffee vor der Sperrstunde

Während des gestrigen Anschlags in der Wiener Innenstadt gerieten auch zwei Freunde während eines Caféhaus-Besuchs in den islamistischen Terrorangriff. Eigentlich wollten Mikail Özen und Recep Tayyip Gültekin nur noch einen letzten Kaffee vor der Corona-Ausgangssperre trinken

„Wir sind auf einmal mitten im Gefecht gelandet“, erklärte der 25-jährige Özen in einem Video in den sozialen Medien. Schüsse seien gefallen, Leute lagen blutüberströmt am Boden.

Menschen retten unter Lebensgefahr

Er und sein Freund, beide Kampfsportler im Bereich MMA, behielten die Nerven und brachten zunächst eine verwundete alte Dame in Sicherheit. Gültekin sagte gegenüber der türkischen Nachrichtenagentur Anadolu: „Nachdem ich die Frau in ein nahes Restaurant gebracht habe, hat der Terrorist seine Waffe auf mich gerichtet“, zitiert „T-Online“ den Helfer, der sich noch auf den Boden fallen ließ und am Bein von einem Schrapnell getroffen wurde.

Kurz darauf bemerkten die beiden einen schwer verletzten Polizisten inmitten der Gefahrensituation. Die Sanitäter konnten nicht zu ihm, ohne sich selbst in Lebensgefahr zu bringen. In einem Video sind die Freunde zu sehen, wie sie sich Deckung suchend dem angeschossenen Beamten am Schwedenplatz nähern. Noch immer tobte das Feuergefecht.

Sibel Karkuş (@KarkusSibel) November 2, 2020: Viyana’da silah sesleri. pic.twitter.com/J69tLyQHud

Sie schleppten den Verletzten aus dem Gefahrenbereich, trugen ihn zum Rettungswagen.

„Wir verabscheuen den Terror“ und stehen zu Österreich

Sichtlich aufgewühlt von den Ereignissen machte Mikail Özen im Video noch deutlich:

Eins will ich noch sagen: Wir türkischstämmigen Muslime verabscheuen jegliche Art von Terror. Wir stehen zu Österreich, wir stehen für Wien. Wir respektieren Österreich. Egal was passiert, egal was ist: Wir sind zu jeder Zeit zur Hilfe bereit.“

Dem schwerverletzten Polizisten wünschte Özen eine gute Genesung. Sein am Bein verletzter Freund Gültekin wollte in dieser Nacht nicht mehr zur Behandlung ins Krankenhaus, erst am nächsten Tag. Die Wunde sei nicht sehr groß, so Gültekin: „Ich wollte keine Belastung sein, weil ich dachte, dass es viele Verletzte geben würde.“

Bei dem Anschlag tötete ein IS-Anhänger nach aktuellem Stand vier Menschen und verletzte 15 teils schwer, darunter den Polizisten, bevor er selbst erschossen wurde. Vier Tatverdächtige wurden festgenommen. Die Behörden gehen von mindestens einem weiteren Islamisten aus, der sich auf der Flucht befindet.

Muhammed Yüksek (@m_yueksek) November 3, 2020:

(sm)



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