Kinderhilfsorganisation: Regierungen müssen 9.000 IS-Kinder sofort aus Syrien herausholen
Angesichts des türkischen Vormarsches und der eskalierenden Kämpfe in Nordsyrien drängt das Kinderhilfswerk „Terre des Hommes“ auf internationale Anstrengungen zum Schutz von Kindern in Flüchtlingscamps und Gefangenenlagern.
Die Herkunftsländer sollten sofort Schritte unternehmen, um die geschätzt 9.000 Kinder aus mindestens 40 verschiedenen Nationen zurückzuholen“, sagte TdH-Vorstand Birte Kötter der „Neuen Osnabrücker Zeitung“.
Es gehe darum, sie sowohl vor den Auswirkungen des Krieges als auch vor der Ideologie der Terrororganisation IS zu schützen.
Mit Blick auf Deutschland fügte Kötter hinzu, allein im Camp Al-Hol lebten etwa 110 deutsche Kinder und 90 Erwachsene. Sie forderte, es müssten auch die Eltern zurückgeholt und in ihren Heimatländern vor Gericht gestellt werden.
„Die Kinder sollten grundsätzlich nicht von ihren Eltern getrennt werden – sie haben ein Recht darauf, mit ihnen zusammenzuleben. Nur wenn sie sich gesellschaftlich integrieren, besteht die Chance, sich von der Ideologie ihrer Eltern zu lösen.“
Die Antwort auf die Gräuel und Rechtlosigkeit des Krieges könne nur ein rechtsstaatlicher, demokratischer Umgang mit den Kindern und ihren Familien sein.
Die syrischen Kurden haben Deutschland und andere europäische Staaten bereits mehrfach aufgefordert, ihre Staatsangehörigen zurückzuholen, die sich in Syrien dem IS angeschlossen hatten.
Nach offiziellen Angaben aus Berlin waren Ende September 111 aus Deutschland ausgereiste Islamisten in Syrien in Haft. Die Bundesregierung hat bisher aber nur die Rückreise einiger Kinder organisiert.
(dts/er)
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