Tennessee: Gesetz gegen „Chemtrails“ verabschiedet

Der US-Bundesstaat Tennessee hat einen umstrittenen Gesetzesentwurf beschlossen: ein Verbot des Geoengineering. Einige Abgeordnete vergleichen es mit dem Glauben an Bigfoot.
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Von Flugzeugen am Himmel hinterlassene Kondensstreifen.Foto: iStock
Von 17. April 2024

Die einen bezeichnen sogenannte Chemtrails als Verschwörungstheorie – andere verwenden dafür den Begriff Geoengineering. Es geht um lang anhaltende Kondensstreifen von Flugzeugen am Himmel, die möglicherweise chemische oder biologische Wirkstoffe enthalten.

Im US-Bundesstaat Tennessee schlug der demokratische Abgeordnete John Clemmons einen Änderungsantrag zu dem Gesetzesentwurf 2691 vor. Der Entwurf, der von dem republikanischen Abgeordneten Monty Fritts stammt, beschreibt ein Verbot des Geoengineering – der gezielten Beeinflussung des Klimas durch technische Maßnahmen.

Die Abgeordneten von Tennessee haben den Gesetzesentwurf von Fritts am 1. April mit den Stimmen der Republikaner verabschiedet, wie die BBC berichtete. Sobald der Gouverneur von Tennessee Bill Lee, ein Republikaner, das Gesetz unterzeichnet, tritt es am 1. Juli in Kraft.

Ein ernst zu nehmendes Thema?

Da dieses Thema in der Gesellschaft umstritten ist, führte dieser Änderungsantrag am Verhandlungstag zu einer langen Diskussion unter den Abgeordneten von Tennessee. Clemmons bezeichnete den Entwurf als ein „sehr unwichtiges Gesetz“, das „nicht ernst genommen werden sollte“. Er glaube nicht an „eine Verschwörungstheorie über Chemtrails“. Der Änderungsantrag solle das Fabelwesen Bigfoot schützen. Clemmons wie auch andere demokratische Abgeordnete wollten damit Fritts Entwurf ins Lächerliche ziehen.

Nach längerer Debatte ging Fritts auf die Gesetzgebung in ihrer jetzigen Form ein. Er sagte, sein Entwurf füge dem bestehenden Gesetz zur Luftqualität von Tennessee einen neuen Abschnitt hinzu. Dieser verbiete die

absichtliche Injektion, Freisetzung oder Dispersion von Chemikalien, chemischen Verbindungen, Substanzen oder Geräten in unsere Atmosphäre innerhalb der Grenzen des Staates Tennessee zum ausdrücklichen Zweck der Beeinflussung der Temperatur, des Wetters und der Intensität der Sonnenstrahlung.“

Gesetz als Reaktion auf Geoengineering-Pläne

Fritts hält den Gesetzesentwurf für notwendig, weil die Biden-Regierung bereits Vorschläge für Geoengineering-Operationen auf den Weg gebracht hat. Einer davon sei etwa der Bericht vom Juni 2023 über Methoden, die Sonneneinstrahlung zu beeinflussen.

Dabei wird untersucht, wie die Sonneneinstrahlung durch „stratosphärische Aerosolablagerung“ und „Aufhellung von Meereswolken“ reduziert werden kann. Damit soll bezweckt werden, dass weniger wärmende Sonnenstrahlen die Erdoberfläche erreichen, um so einer Erderwärmung entgegenzuwirken.

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Die US-Behörden erforschen, wie sie mit Geoengineering-Operationen Sonnenstrahlen stärker ins Weltall reflektieren können. Foto: iStock

Auch im Haushaltsgesetz des US-Kongresses für Energie und Wasserentwicklung für das Jahr 2024 seien 39 Millionen US-Dollar vorgesehen, „um das Verständnis der wichtigsten Wolken-, Aerosol-, Niederschlags- und Strahlungsprozesse zu verbessern“. Der Zweck ist auch hier, den Klimawandel zu bekämpfen.

Angesichts der teils verhöhnenden Debatte sagte Fritts: „Es stört mich, dass ich Ihnen diese Gesetzgebung vorlegen muss. Es ärgert mich noch mehr, dass Sie so etwas Ernstes wie saubere Luft, sauberes Wasser und sauberen Boden für den Anbau unserer Feldfrüchte nehmen und es mit dem Änderungsantrag heute Abend zur Lachnummer machen.“

Zudem bedaure es der Republikaner, dass einige Abgeordnete die Gesundheit der Bürger von Tennessee nicht ernst zu nehmen scheinen. Fritts fügte hinzu, dass man sich mit wenig Recherche über die jahrzehntelange Geschichte der Wolkenimpfung in den Vereinigten Staaten informieren könne.

„Kein großes Geheimnis“

Fritts erklärte gegenüber der Epoch Times, dass er sich im Vorfeld des Gesetzes eingehend mit dem Thema befasst habe.

„Es ist kein großes Geheimnis“, sagte er. So hat etwa einem Bericht der Behörde für Lizenzierung und Regulierung von Texas zufolge die texanische Legislative im Jahr 1967 ein Gesetz zur Regelung der Wetteränderungstechnologie verabschiedet.

Auch derzeit verwendeten die Behörden verfügbare Technologien zur gezielten Wetterbeeinflussung. Einem Bericht des Magazins „Scientific American“ aus dem Jahr 2021 zufolge bekämpfen mehrere Bundesstaaten die Dürre mit Wolkenimpfung.

Nach Ansicht von Fritts sind diese Operationen „riskant“. Es würden unter dem offiziell erklärten Zweck der Wetterveränderung zu viele chemische Experimente an der amerikanischen Öffentlichkeit ohne deren Zustimmung durchgeführt.

„Wir injizieren diese Aerosole, chemische Verbindungen, in unsere Atmosphäre und dann fallen sie auf uns herunter. […] Wir nehmen sie über unser Wasser und unsere Nahrung auf, weil sie unser Wasser und unseren Boden kontaminiert haben“, sagte er. „Oder wir atmen diese Verbindungen ein, ohne ihre Auswirkungen auf unseren Körper zu kennen. Drittens nehmen wir sie über unsere Haut auf, wenn sie aus der Atmosphäre niedergehen.“

Fritts sieht dahinter eine Industrie, die die Menschen mit einer Klimakrise „ängstigt“, die auf „fabrizierten Daten beruht“ und dazu dient, jemanden reich und mächtig zu machen.

„Dagegen anzukämpfen, indem man mehr Chemikalien in die Luft pumpt, ergibt keinen Sinn“, so der Republikaner.

Dieser Artikel erschien im Original auf theepochtimes.com unter dem Titel „Amid Ridicule From Democrats, Tennessee Passes Legislation Banning Geoengineering“. (deutsche Bearbeitung mf)  



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