Tausende Menschen demonstrieren in Hongkong gegen chinesische Einflussnahme

In Hongkong haben am Montag tausende Menschen gegen ein Projekt demonstriert, einen Bahnhof der Stadt teilweise der Kontrolle Festlandchinas zu unterstellen. Unter den Demonstranten war auch der prominente Demokratieaktivist Joshua Wong.
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Blick auf Wolkenkratzer und Bürohochhäuser im Bankenviertel von Hongkong.Foto: Jens Kalaene/Archiv/dpa
Epoch Times1. Januar 2018

In Hongkong haben am Montag tausende Menschen gegen ein Projekt demonstriert, einen Bahnhof der Stadt teilweise der Kontrolle Festlandchinas zu unterstellen. Unter den Demonstranten war auch der 21-jährige Aktivist Joshua Wong. Er war im Zusammenhang mit seiner führenden Rolle in der Demokratiebewegung im vergangenen August zu einer mehrmonatigen Haftstrafe verurteilt worden.

Das chinesische Parlament hatte in der vergangenen Woche beschlossen, dass auf dem Bahnhof an der berühmten Hafenfront in Kowloon künftig Polizisten und andere Beamte der Volksrepublik ihren Dienst versehen werden. Noch dieses Jahr soll eine Schnellfahrstrecke eröffnet werden, die von dem Bahnhof aus in die Städte Shenzen und Guangzhou auf dem südchinesischen Festland führt.

Die pekingtreue Regierung in der chinesischen Sonderverwaltungszone Hongkong sieht in dem Projekt ebenso wie Festlandchina einen Gewinn für die Bahnfahrer. Hongkongs Autonomie werde dadurch nicht eingeschränkt. Die Zustimmung der Hongkonger Verwaltung zu dem Bahnhofsprojekt, die noch aussteht, dürfte daher sicher sein.

Die Gegner des Projekts sehen das anders. Ihr Protestmarsch endete am Neujahrstag auf dem Bürgerplatz, wo sie den Rücktritt der seit Juli amtierende Verwaltungschefin Carrie Lam forderten, die ihnen als Statthalterin Pekings gilt.

Großbritannien hatte seine ehemalige Kronkolonie Hongkong 1997 an China zurückgegeben. Nach dem Prinzip „Ein Land, zwei Systeme“ wurden Hongkong dabei für 50 Jahre Freiheiten und Rechte garantiert, die es in der Volksrepublik nicht gibt. Die Demokratiebewegung wirft Peking jedoch vor, sich zunehmend in die Angelegenheiten Hongkongs einzumischen und damit Autonomievereinbarungen zu verletzen. (afp)

 



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