Tausende Flüchtlinge in „entsetzlichen“ Lagern eingesperrt: UNO ruft Libyen zur Freilassung von Migranten auf

In Lagern hält Libyen tausende Flüchtlinge fest, die auf dem Weg in die EU abgefangen wurden, teilweise auch im Mittelmeer. Viele von ihnen stammen aus Syrien oder Somalia.
Titelbild
Flüchtlinge in Libyen.Foto: MAHMUD TURKIA/AFP/Getty Images
Epoch Times22. Mai 2017

UN-Flüchtlingskommissar Filippo Grandi hat Libyen zur Freilassung internierter Flüchtlinge und Asylbewerber aufgerufen. Grandi äußerte sich am Sonntag beim Besuch eines Migrantenlagers in Tripolis „schockiert über die schwierigen Bedingungen“.

In solchen Lagern hält Libyen tausende Flüchtlinge fest, die auf dem Weg in die EU abgefangen wurden, teilweise auch im Mittelmeer. Viele von ihnen stammen aus Syrien oder Somalia.

Grandi betonte, er verstehe zwar die Sicherheitsbedenken des libyschen Staates. Er betonte aber: „Kinder, Frauen und Männer, die bereits viel gelitten haben, sollten nicht solche Schwierigkeiten ertragen müssen.“ Es müssten „andere Lösungen“ für die Menschen gefunden werden, die vor Konflikten wie in Syrien und Somalia auf der Flucht seien.

Der Nachrichtenagentur AFP sagte Grandi, die Bedingungen in den Lagern in Libyen seien „entsetzlich“, die sanitären Bedingungen „scheußlich“. „Menschen schlafen aufeinander“, sagte Grandi. Er hoffe, dass die Flüchtlinge die Lager verlassen könnten.

Selbst in einer „politisch und militärisch schwierigen Situation“ müsse Libyen bis auf die kommunale Ebene hinab geholfen werden, sagte der UN-Flüchtlingskommissar. Grandi forderte eine stärkere Präsenz und mehr Aktivität der UN-Organisationen. In diesem Zusammenhang äußerte Grandi auch Besorgnis angesichts einer Zunahme der Zahl der Bootsflüchtlinge auf dem Mittelmeer. „Deshalb müssen wir schnell handeln.“

Die EU unterstützt Libyen, damit weniger Flüchtlinge über das Mittelmeer nach Europa kommen. Im Februar hatten sich die Staats- und Regierungschefs auf Malta auf einen Plan geeinigt, mit dem die teils elenden Zustände in den Lagern verbessert werden sollen. (afp)



Epoch TV
Epoch Vital
Kommentare
Liebe Leser,

vielen Dank, dass Sie unseren Kommentar-Bereich nutzen.

Bitte verzichten Sie auf Unterstellungen, Schimpfworte, aggressive Formulierungen und Werbe-Links. Solche Kommentare werden wir nicht veröffentlichen. Dies umfasst ebenso abschweifende Kommentare, die keinen konkreten Bezug zum jeweiligen Artikel haben. Viele Kommentare waren bisher schon anregend und auf die Themen bezogen. Wir bitten Sie um eine Qualität, die den Artikeln entspricht, so haben wir alle etwas davon.

Da wir die Verantwortung für jeden veröffentlichten Kommentar tragen, geben wir Kommentare erst nach einer Prüfung frei. Je nach Aufkommen kann es deswegen zu zeitlichen Verzögerungen kommen.


Ihre Epoch Times - Redaktion