Tausende Erdstöße auf Santorini: Notstand gilt vorerst bis zum 3. März

Auf Santorini gibt es stetig weitere Erdbeben. Der griechische Zivilschutz rief bis zum 3. März den Notstand aus – vorerst. Schulen bleiben geschlossen. Auch Nachbarinseln sind betroffen.
Titelbild
Bewohner der Insel Santorin und Touristen besteigen eine Fähre, um die Insel nach weiteren seismischen Aktivitäten und den Befürchtungen eines Vulkanausbruchs oder eines größeren Erdbebens zu verlassen. Santorin, Griechenland, 4. Februar 2025.Foto: Stringer/SOOC/AFP via Getty Images
Epoch Times9. Februar 2025

Angesichts der nicht enden wollenden Erdstöße auf Santorini bleiben die Schulen auf der beliebten griechischen Ferieninsel in der kommenden Woche weiterhin geschlossen.

Diese Entscheidung gelte auch für die Nachbarinseln Amorgos, Anafi und Ios, teilte am Samstag die Zivilschutzbehörde des Landes mit. Die Entscheidung sei in Absprache mit Experten und den lokalen Behörden getroffen worden.

Derweil hat die Frequenz der Beben etwas nachgelassen, Seismologen geben jedoch keine Entwarnung.

Tausende Beben seit dem 26. Januar

Derweil kam es in der Region erneut zu mehreren Beben. Unter anderem ereigneten sich offiziellen Angaben zufolge allein am Samstagmorgen innerhalb von einer Stunde sieben Erdstöße der Stärke 4,0 bis 4,9.

Seit dem 26. Januar wurden im Gebiet um Santorini und die Nachbarinseln Amorgos, Anafi und Ios tausende Erdstöße registriert. Experten zufolge handelt es sich um die höchste seismische Aktivität in diesem Ausmaß seit 1964.

Tausende Menschen haben Santorini aus Angst vor einem verheerenden Beben und einem möglichen Vulkanausbruch verlassen. Der größte Teil der Bevölkerung – vor allem Frauen, Kinder und ältere Menschen – hat sich auf dem griechischen Festland in Sicherheit gebracht.

Die Stadt Athen hat zahlreiche Holzhäuser in einem Sommerlager für die Menschen geöffnet, die kein Geld oder Verwandte haben, um eine neue Bleibe zu finden, bis das Phänomen um Santorini endet.

Der griechische Zivilschutz rief am 6. Februar den Notstand aus. Dieser solle vorerst bis zum 3. März gelten, um die „außerordentlichen Bedürfnisse zu bewältigen und mit den Konsequenzen der seismischen Aktivitäten umzugehen“.

Auf den Straßen trifft man Feuerwehrleute, Beamte des Zivilschutzes und der Polizei an, die aus anderen Regionen des Landes nach Santorini und den umliegenden Inseln gebracht worden sind – für den Fall, dass es zu einem schweren Erdbeben kommt.

 

Geschlossene Geschäfte und leere Straßen in Fira auf der Insel Santorin, Griechenland, am 5. Februar 2025. Tausende Einwohner und Touristen haben die Insel wegen der anhaltenden seismischen Aktivität zwischen den Inseln Santorin und Amorgos verlassen. Foto: Stringer/SOOC/AFP via Getty Images

Regierungschef Kyriakos Mitsotakis versicherte bei einem Besuch auf Santorini am Freitag, dass es keinen Grund zur Panik gebe: „Wir glauben nicht, dass irgendeine Katastrophe passiert.“

Viele Einwohner versuchen, sich Mut zu machen. Ein Mann aus Santorini sagte der Athener Zeitung „Kathimerini“ (Sonntag):

Santoriner zu sein bedeutet, auf einer Bombe zu leben und sich nicht darum zu kümmern.“

Gefahr durch Unterwasservulkan

Unklar bleibt weiterhin, inwiefern die Erdbebenserie, die sich hauptsächlich zwischen den Inseln Santorini und Amorgos ereignet, die Vulkane der Region „geweckt“ haben könnte.

Etwa sieben Kilometer vor Santorin und 500 Meter unter der Meeresoberfläche liegt der Vulkan Kolumbos. Er ist einer der aktivsten unterseeischen Vulkane der Welt und brach vor fast vierhundert Jahren das letzte Mal aus. Einen Vulkanausbruch können die Fachleute nicht ausschließen.

Zu Santorini gehören auch schwarze und rote Felsen, die durch vulkanische Aktivität entstanden sind und Einblicke in die komplexe Formation der Insel geben. Foto: Milos Bicanski/Getty Images

Laut historischen Aufzeichnungen kamen 1650 vor Christus auf Santorini 70 Menschen ums Leben, der Ausbruch verursachte gewaltige Schäden im gesamten östlichen Mittelmeer. Archäologen sprechen von mehreren Tsunamis mit Höhen bis zu 20 Meter.

Der Thera-Ausbruch um 1600 v. Chr. auf der Insel Santorini war einer der größten bekannten Vulkanausbrüche der Geschichte.

Sollte es erneut dazu kommen, erwarten Forscher Tsunamis sowie eine einige Dutzende Kilometer hohe Eruptionssäule mit großen Mengen an Asche. Es käme zu Beeinträchtigungen im gesamtem südöstlichen Mittelmeer einschließlich der Türkei. (afp/red)

 



Epoch TV
Epoch Vital
Kommentare
Liebe Leser,

vielen Dank, dass Sie unseren Kommentar-Bereich nutzen.

Bitte verzichten Sie auf Unterstellungen, Schimpfworte, aggressive Formulierungen und Werbe-Links. Solche Kommentare werden wir nicht veröffentlichen. Dies umfasst ebenso abschweifende Kommentare, die keinen konkreten Bezug zum jeweiligen Artikel haben. Viele Kommentare waren bisher schon anregend und auf die Themen bezogen. Wir bitten Sie um eine Qualität, die den Artikeln entspricht, so haben wir alle etwas davon.

Da wir die Verantwortung für jeden veröffentlichten Kommentar tragen, geben wir Kommentare erst nach einer Prüfung frei. Je nach Aufkommen kann es deswegen zu zeitlichen Verzögerungen kommen.


Ihre Epoch Times - Redaktion