Taskforce-Leiterin: Beim JFK-Attentat gab es zwei Schützen

14.000 Seiten Akten sollen weitere Hintergründe zu den Morden an JFK, RFK und Martin Luther King zu Tage fördern. Die Dokumente befinden sich im Freigabeprozess. Anna Paulina Luna, die Leiterin der neuen Taskforce für Transparenz, hat ihre Zweifel an der offiziellen Mordtheorie von Präsident John F. Kennedy dargelegt.
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Der damalige US-Präsident John F. Kennedy kurz vor seiner Ermordung am 22.11.1963 in Dallas.Foto: AP/dpa
Von 13. Februar 2025

Rund 2.400 Akten mit insgesamt 14.000 Seiten im Zusammenhang mit der Ermordung von Präsident John F. Kennedy (JFK) im Jahre 1963 sollen freigegeben werden. Die Recherchearbeit hatte Präsident Donald Trump am 23. Januar 2025 angeordnet, berichtet die englischsprachige Epoch Times.

Die Kongressabgeordnete Anna Paulina Luna (Republikaner) wurde als Leiterin einer Arbeitsgruppe zur Aufdeckung von Regierungsgeheimnissen auf US-Bundesebene ernannt.

In einer Pressekonferenz im US-Kongress erklärte sie:

Wir werden die Wahrheit und Transparenz unerbittlich verfolgen und nicht aufhören, bis das amerikanische Volk die Antworten erhält, die es verdient.“

Luna sagte, es gehe ihr um eine neue Beziehung zwischen Regierung und der Bevölkerung. Die neue Arbeitsgruppe werde überparteilich aufgestellt.

Bezüglich des Kennedy-Attentats teilte sie mit, dass nach ihrem jetzigen Wissensstand zwei Schützen an der Ermordung von JFK beteiligt waren. Dies widerspricht der Feststellung der Warren-Kommission, dass es sich um einen Einzeltäter handelt.

Trumps Anordnung umfasste auch die Freigabe von Dokumenten zur Ermordung des Baptistenpastors und Bürgerrechtlers Martin Luther King im April 1968 und des Bruders von JFK, Robert F. Kennedy, der zwei Monate nach King einem Attentat zum Opfer fiel.

Anna Paulina Luna erklärte zudem, dass ihre Taskforce die folgenden Themen beleuchten werde:

2.400 Datensätze entdeckt

Auf Anfrage der Epoch Times bestätigte das FBI den umfangreichen Aktenfund zum JFK-Attentat. Es seien „etwa 2.400 neu inventarisierte und digitalisierte Datensätze“ entdeckt worden. Sie seien bisher nicht mit dem am 22. November 1963 verübten Attentat auf den damaligen Präsidenten der USA in Verbindung gebracht worden, hieß es in der Erklärung.

Einzelheiten zu den Inhalten der Akten habe das FBI nicht bekannt gegeben. In der Stellungnahme hieß es lediglich, dass die Dokumente an die National Archives and Records Administration zur „Aufnahme in den laufenden Freigabeprozess“ weitergeleitet würden. Das FBI eröffnete 2020 seinen „Central Records Complex“, der es der Behörde ermöglicht, archivierte Papierakten aus Dutzenden Außenstellen im ganzen Land zu sammeln, zu digitalisieren und zu speichern. Der 256.000 Quadratmeter große Komplex befindet sich in Winchester (Bundesstaat Virginia).

Während Trumps erster Amtszeit (2017 bis 2021) gab die Bundesregierung mehr als 2.800 Dokumente im Zusammenhang mit der Ermordung von JFK frei. Dies geschah in Übereinstimmung mit einem 1992 verabschiedeten Gesetz, das die Freigabe der Schriftsätze vorschreibt. Hunderte hielten die Behörden jedoch aus Gründen der nationalen Sicherheit und der Strafverfolgung zurück.

Biden hatte Aufschub der Offenlegung beantragt

Im Jahr 2023 teilte Präsident Joe Biden mit, dass das Nationalarchiv eine Überprüfung der geheimen Akten abgeschlossen hat. Das Nationalarchiv erklärte, dass 99 Prozent der Unterlagen zum JFK-Attentat für die Öffentlichkeit freigegeben worden seien. Biden beantragte einen Aufschub der Offenlegung weiterer Unterlagen mit der Begründung, man müsse sich vor erkennbaren Schäden für die militärische Verteidigung, nachrichtendienstliche Operationen, die Strafverfolgung und die Pflege der Außenbeziehungen schützen. Sie seien so schwerwiegend, dass sie das öffentliche Interesse an der Offenlegung überwiegen, betonte der Ex-Präsident damals.

Trump widersprach den Argumenten seines Vorgängers. In seiner Verordnung erklärte er, dass die Schwärzung und Zurückhaltung der Akten „nicht mit dem öffentlichen Interesse vereinbar“ seien. „Eine Freigabe dieser Unterlagen ist längst überfällig“, sagt er. Der Präsident hatte bei einer Kundgebung vor seiner Amtseinführung am 19. Januar 2025 in Washington versprochen, dass er die verbleibenden Akten zu den Ermordungen von JFK, RFK und King in den kommenden Tagen freigeben werde. Vier Tage später löste er sein Versprechen ein und ordnete die entsprechenden Schritte an.

Das FBI beschuldigte Lee Harvey Oswald (1939–1963), einem ehemaligen US-Marine, das Attentat auf JFK in Dallas verübt zu haben. Der Nachtclubbesitzer Jack Ruby (1911-1967) erschoss Oswald, als die Behörden ihn zwei Tage nach dem Attentat aus dem Polizeipräsidium von Dallas in das Bezirksgefängnis brachten. Rubys Tat löste jahrzehntelange Spekulationen und Verschwörungstheorien um die Hintergründe des Mordes an JFK aus.

65 Prozent der Amerikaner zweifeln am offiziellen Attentatsverlauf

Der Tod des 35. US-Präsident fiel in eine Zeit des zunehmenden Misstrauens gegenüber der Bundesregierung. Viele Amerikaner glauben immer noch, dass Oswald Teil eines größeren Komplotts zur Ermordung von JFK war. Die jüngste Gallup-Umfrage vom Oktober 2023 ergab, dass 65 Prozent der erwachsenen Befragten in den USA nicht glauben, dass ein einzelner Schütze für den Tod Kennedys verantwortlich war.

Die nun erfolgte Freigabe könnte auch Auswirkungen auf einen Prozessverlauf haben. Die „Mary Ferrell Foundation“ hatte die Biden-Regierung 2022 verklagt, weil die Bundesbehörden Akten zurückhielten, die eigentlich in das Nationalarchiv gehörten. Die Stiftung erklärte in ihrer Klage vor dem US-Gericht in Nordkalifornien, dass Biden und seine Regierung die Freigabe so vieler Aufzeichnungen rechtswidrig aufgeschoben hätten. Das Gericht müsse Biden daher dazu zwingen, „klare und überzeugende Beweise“ vorzulegen, dass jeder Schaden durch die Offenlegung jeder noch zurückgehaltenen Aufzeichnung das öffentliche Interesse überwiegen würde.

Das Gericht wies die Klage zurück, die Stiftung ging in die nächste Instanz. Seit dem 13. November 2024 läuft der Prozess vor einem Berufungsgericht, berichtet die englischsprachige Epoch Times.



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