Taiwan: Chinesisches Schiff soll Unterseekabel vor der Küste durchtrennt haben
Laut der taiwanischen Küstenwache hat ein Schiff mit mutmaßlichen Verbindungen nach China ein taiwanisches Unterseekabel in der Nähe des Hafens Keelung Harbor durchtrennt und ist dann nach Südkorea entwichen.
Wie die Küstenwache am 5. Januar berichtete, soll sich der Vorfall am 3. Januar um 7:00 Uhr (Ortszeit) ereignet haben. Das Überwachungssystem des Telekommunikationskabels habe den Vorfall um 7:51 Uhr gemeldet. Laut dem Kabelbetreiber Chunghwa Telecom wurden vier Kabelkerne beschädigt.
Um 16:40 Uhr sei dann das in Kamerun registrierte Schiff Shunxin-39 13 Kilometer vor der Nordküste Taiwans durch die Küstenwache entdeckt worden. Ein taiwanisches Küstenwachschiff stellte das Frachtschiff auf offener See und forderte es auf, zur Untersuchung in die Nähe des Hafens von Keelung zurückzukehren.
Der starke Seegang verhinderte jedoch, dass Beamte an Bord gehen konnten. Das Schiff entwich schließlich in Richtung Südkorea, berichteten taiwanische Medien.
Taiwanische Beamte vermuten, dass der chinesischen Frachter einem in Hongkong registrierten Unternehmen mit Verbindungen nach China gehört.
Chunghwa Telecom, der größte Telekommunikationsanbieter Taiwans, teilte mit, dass der Datenverkehr über Ersatz-Unterwasserkabel umgeleitet worden sei und der Vorfall zu keinen Unterbrechungen geführt habe. Die taiwanische Küstenwache habe Beweise an die örtliche Staatsanwaltschaft weitergeleitet, die nun über weitere Schritte entscheiden werde, hieß es weiter.
Beschädigung von Unterwasser-Glasfaserkabeln und Gaspipeline
Im November 2024 wurden in der Ostsee zwei Unterwasser-Glasfaserkabel durchtrennt, woraufhin der chinesische Massengutfrachter Yi Peng 3 festgesetzt wurde.
Auch die finnisch-estische Gaspipeline Balticconnector wurde im Herbst des vergangenen Jahres mutmaßlich von einem chinesischen Schiff zerstört. Sie ist wieder in Betrieb.
Die schwedische Außenministerin Maria Malmer Stenergard sagte am 22. Dezember, die Kommunistische Partei Chinas (KPCh) habe den schwedischen Staatsanwälten den Zugang zum Schiff Yi Peng 3 für Ermittlungen verweigert. Das chinesische Außenministerium erklärte, es habe Informationen und Dokumente für gemeinsame Ermittlungen zur Verfügung gestellt.
Test der internationalen Reaktionsfähigkeit
Ho Cheng-hui, Geschäftsführer der taiwanischen Zivilschutzgruppe Kuma Academy, erklärte, der Vorfall sei Teil der Bemühungen Chinas, die Reaktionsfähigkeit der internationalen Gemeinschaft zu testen. Zudem versuche das Regime, seine Grauzonen-Taktik gegen Taiwan zu verschärfen.
Ho sagte gegenüber Journalisten, dass China in der Vergangenheit die maritime Infrastruktur Taiwans ins Visier genommen habe, was Taiwan dazu veranlasst habe, seine Widerstandsfähigkeit im Bereich der Telekommunikation auszubauen. Es ist eine gängige militärische Taktik, den Gegner von der Kommunikation abzuschneiden.
KPCh baut Druck auf
In den vergangenen Jahren hat die KPCh versucht, Druck auf Taiwan und seine Verbündeten aufzubauen. Dabei kamen großangelegte Militärübungen, Kampfjets, Kriegsschiffe und Ballons zum Einsatz.
Zudem will Peking mit Aktionen dieser Art Taiwan einschüchtern und die Verbündeten des Inselstaates dazu bringen, ihre diplomatischen Verbindungen mit Taiwan sowie ihre Anerkennung Taiwans als souveränen Staat aufzugeben.
Die KPCh betrachtet Taiwan als Teil ihres Territoriums und hat bereits erfolglos versucht, die Insel gewaltsam zu erobern.
Der Staats- und KPCh-Führer Xi Jinping sagte in seiner Neujahrsansprache, dass „niemand Chinas Wiedervereinigung mit Taiwan jemals aufhalten kann“.
Der taiwanische Präsident Lai Ching-te hat jedoch versprochen, die Verteidigungsausgaben der Insel zu erhöhen und sich mit anderen Demokratien zusammenzuschließen, um der von der KPCh ausgehenden Bedrohung entgegenzutreten.
Dieser Artikel erschien im Original auf theepochtimes.com unter dem Titel: „Taiwan Suspects Chinese Ship Severed Undersea Cable off Its Coast“. (deutsche Bearbeitung er)
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