Syrischer Arzt im Gespräch mit AfD-Politikern: Krieg gegen Syrien ist „sehr ungerecht“ – soll Land zersetzen

Der Krieg gegen Syrien ist "sehr, sehr ungerecht", meinte der Leiter des Universitätskrankenhauses von Aleppo im Gespräch mit AfD-Politikern. Denn dabei gehe es nur um eine Sache: Die Zerstörung des Erbes Syriens, damit das Land um 500 Jahre zurückgeworfen wird, so der Arzt.
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Symbolbild.Foto: iStock
Epoch Times21. März 2018

Am 5. März flogen sechs AfD-Politiker für neun Tage nach Syrien. Ihr Ziel war es, sich vor Ort einen Eindruck über die Lage zu verschaffen.

Vor allem wollten sie wissen: Kann Deutschland Syrien als sicheres Herkunftsland einstufen? Und muss der Abschiebestopp für abgelehnte syrische Asylbewerber tatsächlich aufrecht erhalten werden?

Während ihrer Reise trafen sie sich auch mit Verbündeten der syrischen Regierung von Baschar al-Assad.

Krankenhausleiter erzählt von seinem Alltag

Am 8. März besuchten sie das Universitätskrankenhaus von Aleppo und sprachen dort mit Prof. Dr. Ibrahim al-Hadid, einem Chirurg und dem Leiter des Krankenhauses.

Der nordrhein-westfälische Landtagsabgeordnete Christian Blex veröffentlichte ein Video (siehe unten) des Gesprächs auf Facebook und YouTube.

Nachdem Aleppo von den sogenannten moderaten Rebellen eingenommen wurde, sei das Krankenhaus von einer „Armee von Terroristen“ angegriffen worden, meinte al-Hadid im Gespräch. Viele Menschen seien dabei getötet worden.

Nachdem die syrische Armee die Stadt befreit hatte, sei er zum Krankenhaus gegangen, nur um festzustellen, dass alles in Trümmern lag, so der Arzt.

Al-Hadid: „Moderate Rebellen“ sind Terroristen

Neben der Lage des Krankenhauses, äußerte sich al-Hadid auch zu den sogenannten moderaten Rebellen.

Stellen Sie sich vor, dass jemand in Hannover oder Hamburg oder sonst wo mit Maschinenpistolen und Mörsern ins Stadtzentrum kommt und sagt: ‚Wir wollen Eure Regierung nicht‘“, so der Chirurg.

Diese Menschen wollten die Regierung gewaltsam stürzen und jeden töten, der nicht auf ihrer Seite war, ergänzte al-Hadid.

Ist das ein moderater Rebell? Ist das eine moderate Opposition?“, fragte er. Für ihn seien diese Menschen Terroristen.

Sie würden sich an keine Waffenstillstände halten und jeden beschießen, unabhängig davon, ob es ein Zivilist, ein Verkehrspolizist oder ein Kämpfer sei.

Als die Medien und die internationalen Organisationen die Lage vor Ort beurteilten, hätten sie dies übersehen und damit kein Bild der Realität gezeigt, so der Arzt.

Sanktionen gegen Syrien sind illegal

Als Aleppo von Terroristen eingenommen und von den Regierungstruppen belagert wurde, sei er der Manager des Universitätskrankenhauses gewesen, erzählte al-Hadid.

Während dieser Zeit fehlte es ihnen an allem: Sie hatten keinen Strom, keinen Diesel, keine Geräte, keine Medikamente. Die Mitarbeiter mussten sich selbst helfen.

Deswegen seien seine Forderungen für die Zukunft, dass ausländische Regierungen, insbesondere der UN-Sicherheitsrat, die Sanktionen gegen Syrien aufheben.

Dabei geht es um wirtschaftliche Sanktionen: Es sei fast unmöglich, medizinische Geräte nach Syrien zu importieren, so der Arzt. Und wenn doch Geräte da sind, so sei es unmöglich, Ersatzteile für sie zu finden, wenn sie kaputt gehen, erklärte al-Hadid.

Die Wirtschaftssanktionen wirkten sich also negativ auf das Gesundheitssystem aus, fügte er hinzu.

Außerdem seien die Sanktionen gegen Syrien illegal und verstießen gegen internationales Recht, meinte der Chirurg.

Sehr ungerechter Krieg gegen Syrien

Der Krieg gegen Syrien sei „sehr, sehr ungerecht“, meinte al-Hadid zum Schluss des Gesprächs. Denn dabei gehe es nicht darum, den politischen Kurs zu korrigieren und die politische Situation zu verbessern.

Dieser Krieg sei nur ein gut-geschmiedeter Plan, um das Erbe Syriens zu zerstören und zu zersetzen und das Land 500 Jahre zurück zu werfen, fügte der Arzt hinzu.

Hier ist das Video zu dem Gespräch:

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Bitte unterstützt die Terroristen nicht länger

Syrien könne als sicheres Herkunftsland eingestuft werden, so die Einschätzung der Politiker nach ihrer Reise. Christian Blex sprach darüber am Montag in Berlin.

Jürgen Pohl, der bei der Reise dabei war, wies im Interview mit dem MDR darauf hin, dass Syrien sein Land selbst wieder aufbauen will und die anderen Staaten bittet, die Terroristen nicht länger zu unterstützen.

Es wurde auch ausdrücklich darauf hingewiesen, dass fahnenflüchtige junge Männer zurück kehren können und unter Amnestie fallen.

Herr Pohl erklärt: „Man kann nicht einfach hier sitzen und sagen, wir machen gar nichts. Denn die Situation vor Ort ist so, dass es tatsächlich nur noch an einigen Stellen Auseinandersetzungen gibt.“

Die AfD will nun auch der Bundesregierung ihre Ergebnisse der Reise mitteilen und Druck machen, Jürgen Pohl sagt:

Freunde, es geht. Warum haben wir keine Botschaft dort? Warum arbeitet ihr mit dem syrischen Staat nicht zusammen? Das Angebot der Zusammenarbeit steht. Deutschland hat bisher noch nicht gefragt.“

Video: Der MDR sprach mit dem Abgeordneten der AfD, Jürgen Pohl

https://youtu.be/d3whXjOdrwA

(as/ks)

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