Syrische Truppen nehmen wichtige Stadt in Idlib ein

Die syrische Armee rückt in der letzten großen Rebellenregion weiter vor. Die zweitgrößte Stadt der Provinz Idlib ist unter Kontrolle der Regierungstruppen gefallen. Die UN sehen eine dramatische Lage für Millionen Geflüchtete.
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Syrische Soldaten zeigen das "Victory"-Zeichen. Die syrische Armee hat eine wichtige Stadt in der Rebellenhochburg Idlib eingenommen.Foto: SANA/dpa/dpa
Epoch Times28. Januar 2020

Beim Kampf um die Rebellenhochburg Idlib im Nordwesten Syriens hat die Armee von Präsident Baschar al-Assad einen wichtigen Teilerfolg erzielt. Nach Angaben von Beobachtern gelang es der syrischen Armee, in das Zentrum der zweitgrößten Stadt der Provinz einzudringen.

Mit Hilfe der russischen Luftwaffe habe die Armee die komplette Kontrolle über die strategisch wichtige Stadt Maarat al-Numan übernommen, berichtete die Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte am Dienstag. Die staatliche Nachrichtenagentur Sana berichtete zunächst, dass Teile der Stadt noch durchsucht würden.

Die Armee sei den Berichten zufolge von drei Seiten in die Stadt eingedrungen. Sie durchkämme die Stadt auf der Suche nach Minen und Sprengsätzen, sagte ein Militärkommandant der Deutschen Presse-Agentur. Die Aufständischen seien in Richtung Westen geflohen. Maarat al-Numan liegt strategisch wichtig an der Hauptstraße, die die Großstadt Aleppo mit der Hauptstadt Damaskus verbindet. In der Provinz Idlib an der Grenze zur Türkei liegt eines der letzten größeren Rebellengebiete in Syrien.

Idlib 48 Stunden unter Beschuss

Augenzeugen berichteten der Deutschen Presse-Agentur, dass viele Bewohner die Stadt bereits in der Nacht zuvor verlassen hatten. Es habe ununterbrochenen Beschuss durch Kampfjets und Artillerie in den vergangenen 48 Stunden gegeben, berichtete ein Aktivist am Dienstagabend. Maarat al-Numan liegt nur etwa 30 km von der Provinzhauptstadt Idlib und etwa 50 km von der türkischen Grenze entfernt.

Das türkische Verteidigungsministerium warnte vor Angriffen auf türkische Stellungen in Idlib. Die Türkei hatte in der Region zwölf Beobachtungsposten errichtet. Ankara unterstützt in dem Konflikt Rebellen. Die Regierung in Damaskus wird unter anderem von Russland und Iran unterstützt.

Eigentlich war in der Region ein Waffenstillstand ausgerufen worden. Die syrische Regierung und Russland hatten aber bereits bei früheren Waffenruhen und Militäroperationen betont, weiter gegen Terroristen vorzugehen. Das Rebellengebiet wird überwiegend von der islamistischen Gruppierung Haiat Tahrir al-Scham kontrolliert.

2,7 Millionen Menschen in Not

Die Vereinten Nationen sprechen von einer dramatischen humanitären Lage im Nordwesten Syriens. Etwa 2,7 Millionen Menschen seien dringend auf humanitäre Hilfe angewiesen. Dazu zählten Essen, Unterkünfte, Wasser, Gesundheitsversorgung und Unterstützung im Winter, berichtete das UN-Nothilfebüro Ocha am Dienstag. Seit Beginn der Militäroffensive in Idlib im vergangenen April sind nach UN-Angaben mehr als 1500 Zivilisten bei Kämpfen getötet worden. Seit die Kämpfe vor etwa zwei Monaten an Intensität drastisch zugenommen haben, seien 358.000 Menschen in Idlib neu vertrieben worden und auf der Flucht. (dpa/so)



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