Syrische Armee vertreibt IS mit Hilfe Russlands aus Wüstenstadt Palmyra

Die syrische Regierungsarmee schaffte es mit Hilfe Russland den IS auch Palmyra zu vertreiben. Die Stadt zählt wegen seiner zahlreichen einzigartigen Kulturgüter seit 1980 zum Unesco-Weltkulturerbe. Die IS-Miliz hatte die Stadt erstmals im Mai 2015 eingenommen.
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Syrische Patrouille in Palmyra. 6. May 2016.Foto: LOUAI BESHARA/AFP/Getty Images
Epoch Times3. März 2017

Die syrische Armee hat die antike Wüstenstadt Palmyra mit russischer Hilfe vollständig von der Dschihadistenmiliz Islamischer Staat (IS) zurückerobert. Der russische Verteidigungsminister Sergej Schoigu habe Präsident Wladimir Putin über den Abschluss der Militäraktion informiert, sagte Kreml-Sprecher Dmitri Peskow am Donnerstag. Die syrische Armee erklärte, nach „einer Reihe erfolgreicher Militäraktionen“ wieder Kontrolle über Palmyra und Umgebung zu haben.

Es heißt, die syrische Armee sei noch dabei, Vororte der Stadt von Minen zu räumen, und noch nicht in der gesamten Stadt präsent. Der Chef-Archäologe des Landes, Mamun Abdelkarim, nahm den Rückzug des IS mit „einer Mischung aus Freude und Angst“ auf.

Palmyra zählt wegen seiner zahlreichen einzigartigen Kulturgüter seit 1980 zum Unesco-Weltkulturerbe. Die IS-Miliz hatte die Stadt erstmals im Mai 2015 eingenommen. Nach ihrer Vertreibung durch die syrische Armee im März vergangenen Jahres eroberte der IS die Stadt im Dezember erneut.

Unterdessen drohte die Türkei den kurdischen Streitkräften in Syrien mit einem Angriff, falls sie sich nicht aus der nordsyrischen Stadt Manbidsch westlich des Euphrat zurückziehen sollten. Zugleich gaben von den USA unterstützte kurdisch-arabische Kräfte in Manbidsch bekannt, erstmals Gebiete an die syrische Regierung von Machthaber Baschar al-Assad abzutreten.

Diese Vereinbarung sei unter Vermittlung Russlands getroffen worden, um einen Konflikt mit der Türkei zu vermeiden, teilte der Militärrat von Manbidsch mit, der Teil der von den USA unterstützten, kurdisch-arabischen Rebellenallianz Demokratische Kräfte Syriens (SDF) ist. Demnach sollen die syrischen Regierungstruppen eine Pufferzone zwischen Manbidsch und von der Türkei unterstützten Rebellen im Norden Syriens kontrollieren.

Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan hatte am Montag angekündigt, Manbidsch sei das nächste Ziel der türkischen Truppen. Soldaten der Einheiten „Schutzschild Euphrat“ hatten daraufhin am Mittwoch begonnen, auf ihrem Weg nach Manbidsch Dörfer östlich von Al-Bab vom Militärrat Manbidsch einzunehmen. Bis Donnerstag hatten die SDF-Kämpfer die Gebiete aber wieder zurückerobert. Von den rund 30.000 SDF-Kämpfern gehören etwa zwei Drittel zu den kurdischen Volksverteidigungseinheiten (YPG). Die Türkei stuft die YPG als terroristische Organisation ein.

Ankara hatte Ende August seine Truppen nach Syrien geschickt, um gemeinsam mit verbündeten protürkischen Rebellengruppen die Dschihadisten und kurdischen Milizen von der Grenze zurückzudrängen.

Bei den Friedensverhandlungen in Genf warf eine Sprecherin des russischen Außenministeriums der syrischen Opposition vor, die Gespräche zu sabotieren: „Die Ergebnisse der ersten Tage der innersyrischen Gespräche werfen die Frage auf, inwiefern die Vertreter der syrischen Opposition überhaupt in der Lage sind, ein Abkommen zu treffen“, sagte die Sprecherin.

Sie bezog sich auf die Weigerung des Hohen Verhandlungskomitees (HNC), gleichberechtigt mit zwei von Moskau und Kairo unterstützten oppositionellen Gruppen zu kooperieren. Vertreter der syrischen Regierung und Opposition sind seit vergangenem Donnerstag in Genf, saßen sich jedoch noch nicht direkt gegenüber. Bisher vermittelte der UN-Sondergesandte für das Land, Staffan de Mistura, zwischen den beiden Parteien. (afp)



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