Syriens Machthaber wollen alle Waffen kontrollieren

Alle bewaffneten Gruppen in Syrien würden bald ihre Auflösung bekannt geben. Und sich der Armee anschließen, verkündet der HTS-Chef. Auch die Kurden und die SDF sollen ihre Waffen abgeben.
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Ein Trauerzug am 22. Dezember 2024 in der nordöstlichen syrischen Stadt Qamischli für ein Mitglied der Women's Protection Units (YPJ): Eine türkische Drohne tötete am 21.12. fünf Zivilisten im Nordosten Syriens. Am 19.12. starben bei einem ähnlichen Angriff kurdische Journalisten.Foto: Delil Souleiman/AFP via Getty Images
Epoch Times22. Dezember 2024

Syriens neue Machthaber wollen alle Waffen im Land unter staatliche Kontrolle stellen. Der Chef der islamistischen Miliz Hajat Tahrir al-Schams (HTS), Ahmed al-Scharaa, sagte am Sonntag bei einer Pressekonferenz mit dem türkischen Außenminister Hakan Fidan, alle bewaffneten Gruppen in Syrien würden bald „ihre Auflösung“ bekanntgeben und sich der Armee anschließen.

Die HTS-Miliz werde nicht zulassen, „dass es im Land Waffen außerhalb der staatlichen Kontrolle gibt“ – auch nicht in den Gebieten unter der Kontrolle der von Kurden angeführten Demokratischen Kräfte Syriens (SDF), sagte al-Scharaa, der bislang unter seinem Kampfnamen Mohammed al-Dscholani auftrat.

Türkei will Kurden unbedingt besiegen

Fidan äußerte auf der Pressekonferenz die Erwartung, dass der designierte US-Präsident Donald Trump die Unterstützung der Vereinigen Staaten für die kurdischen Kämpfer im Norden Syriens beenden werde.

Dies entspreche den US-Interessen, wenn Trump zwischen der Bedeutung der Türkei oder einer „terroristischen Organisation wie der PKK“ für sein Land abwäge.

Ankara betrachtet die innerhalb der SDF dominierenden kurdischen YPG-Einheiten als Ableger der Arbeiterpartei Kurdistans (PKK), die von der Türkei wie von der EU und den USA als Terrororganisation eingestuft wird.

Die USA hatten sich im Kampf gegen die Dschihadistenmiliz Islamischer Staat (IS) mit der YPG-Miliz verbündet. Die kurdischen Kämper spielten beim im Jahr 2019 erreichten Sieg über den IS, der vormals weite Teile Syriens und des Irak beherrscht hatte, eine zentrale Rolle.

Kurden und die Öl- und Gasförderung

Im Nordosten von Syrien – wo die Kurden leben – gibt es bedeutende Erdöl- und Erdgasvorkommen, die eine zentrale Rolle in der syrischen Wirtschaft spielen. Die Förderung deckt etwa 50 Prozent der Staatseinnahmen. Und sie befindet sich in den Händen der Kurden.

Die kurdisch geführten Syrischen Demokratischen Kräfte SDF kontrollieren den Großteil der syrischen Ölfelder im Nordosten des Landes. Von den rund 1.300 Ölquellen sind etwa 250 in Betrieb.

Moderne Raffinerien gibt es nicht, primitive Methoden der Ölverarbeitung dominieren. Die Kurden verkaufen die Produkte an andere Gruppierungen weiter. (afp/red)

 



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