„Symbolik eindeutig“: Christen und AfD kritisieren muslimisches Freitagsgebet in Hagia Sophia

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Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan steht mit Ehefrau Emine in der Hagia Sophia. Das Istanbuler Wahrzeichen wird ab dem heutigen Freitag wieder als Moschee genutzt. Kritiker werfen Erdogan vor, das Land zu islamisieren und den in der Verfassung festgelegten Laizismus zu untergraben.Foto: Uncredited/Turkish Presidency/AP/dpa/dpa
Epoch Times24. Juli 2020

Der Türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan will am Freitag in der Hagia Sophia mit Staatsoberhäuptern aus der muslimischen Welt das Freitagsgebet feiern. Das berühmte Theotokos-Mosaik der Mutter Gottes soll dabei mit einem Vorhang bedeckt werden. Der Chef der staatlichen Religionsbehörde Diyanet Imam Ali Erbaş wird das Gebet leiten. Erbas beaufsichtigt als Vorsitzender der Religionsbehörde Diyanet 1000 Imame in Deutschland.

Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan hatte vor knapp zwei Wochen angekündigt, dass die ehemalige byzantinische Kathedrale künftig wieder als Moschee genutzt werden soll. Das Oberste Verwaltungsgericht der Türkei hatte zuvor den seit 1935 bestehenden Museumsstatus des Bauwerks aufgehoben, das Touristen aus aller Welt anzieht.

Die Evangelische Kirche in Deutschland hat die Umwandlung der Hagia Sophia in Istanbul in eine Moschee als „rückwärtsgewandten Schritt“ kritisiert, der den christlich-islamischen Beziehungen weltweit großen Schaden zufüge.

In einer Erklärung schrieb der Vorsitzende der Evangelischen Mittelost-Kommission, Marcus Dröge, wenn die Hagia Sophia zu einer Moschee umgewidmet werde, werde das bisher als Symbol des friedlichen Zusammenlebens geltende Kulturerbe „zu einem Zeichen der Konfrontation gemacht“.

Kritik kommt auch vonseiten der AfD.

MdEP Joachim Kuhs, Vorsitzender der „Christen in der AfD“ erklärt: „Die christliche Bevölkerung der Türkei ist von 2,5 Millionen vor dem 1. Weltkrieg durch Mord und Vertreibung auf heute nur noch 120.000 geschrumpft, die jüdische Bevölkerung von 100.000 auf heute nur noch 22.000. Kirchen, Synagogen und Friedhöfe werden geschändet, Priester und Gläubige werden angegriffen oder gar ermordet. Christliche Kirchen dürfen weder Grundstücke erwerben noch ein Bankkonto eröffnen oder theologischen Nachwuchs ausbilden.

Vergleiche man diese eklatante Benachteiligung damit, wie DITIB in Deutschland mit seinen regimetreuen Imamen, seinen steuerfinanzierten Religionsunterricht, Islamverbänden und Moscheen hofiert wird, werde einem erst bewusst, was für eine Schräglage hier entstanden sei, ergänzt.

Bystron: Erdogan provoziert mit Hagia Sofia als Beutemoschee

AfD-Obmann im Auswärtigen Ausschuss, Petr Bystron sieht in dem Akt eine „Erniedrigung der Christen“. Die Symbolik der „Triumphmoschee“ sei in der islamischen Welt eindeutig. „Von Spanien bis Indien wurden solche Siegesmoscheen auf den Ruinen ihrer Vorgänger errichtet, um die Überlegenheit des Islams zu demonstrieren“, erklärt er. Dass Erdogan vor allem  Staatsoberhäupter aus muslimischen Ländern wie Aserbaidschan oder Katar nach Istanbul einlade, spreche dabei für sich.

Laut Bystron habe Erbaş, der das heutige Gebet leitet, 2018 auch die „Protzmoschee“ in Köln eröffnet. Ein Jahr später habe er dort an einer Konferenz mit Vertretern der terroristischen Muslimbruderschaft teilgenommen.

„Diese Handlungen stellen eine fortgesetzte Aggression Erdogans gegenüber der christlichen Welt dar“, erklärt der AfD-Politiker weiter. Erdogan habe bereits 1998 klar gesagt: ‚Die Moscheen sind unsere Kasernen, die Minarette unsere Bajonette, die Kuppeln unsere Helme und die Gläubigen unsere Soldaten.‘ Jetzt lasse er seinen Worten auch Taten folgen, so Bystron. (nmc)



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