Südkoreas erste Transgender-Soldatin tot aufgefunden
Der Tod einer wegen einer Geschlechtsumwandlung aus der Armee entlassenen Ex-Soldatin hat in Südkorea für Empörung gesorgt. Feuerwehrleute fanden die junge Frau tot in ihrer Wohnung in der Stadt Cheongju südlich der Hauptstadt Seoul, wie die Nachrichtenagentur Yonhap berichtete. Ihr Therapeut hatte den Notdienst gerufen, nachdem sie sich tagelang nicht mehr gemeldet hatte. Die Polizei verlangte eine Autopsie, um festzustellen, ob sie Selbstmord begangen hat.
Byun Hee Soo hatte sich 2017 freiwillig zum Militärdienst verpflichtet und sich 2019 einer Geschlechtsumwandlung unterzogen, trotz der Warnungen eines Militärkrankenhauses, dass sie möglicherweise nicht in der Kaserne bleiben kann, wenn sie eine Geschlechtsumwandlung erhält. Sie wurde im Januar 2020 entlassen. Das Verteidigungsministerium hatte den Verlust ihrer männlichen Genitalien als Behinderung gewertet.
Ein militärisches Berufungsgericht lehnte Byuns Antrag auf ihren weiteren Dienst ab. Byun reichte im August 2020 eine Klage gegen den Stabschef der Armee ein, um ihre Wiedereinstellung zu erreichen.
Alle arbeitsfähigen südkoreanischen Männer müssen für etwa zwei Jahre den obligatorischen Militärdienst ableisten. Das Militär stuft diejenigen, die eine starke weibliche Orientierung oder Homosexualität haben, als sexuelle Identitätsstörung ein und schließt sie von der Wehrpflicht aus. Diejenigen, die transgender werden, werden sofort vom Militärdienst befreit.
Südkorea ist sehr konservativ, was LGBT-Rechte betrifft. Viele Homosexuelle und Transgender bleiben in der Öffentlichkeit daher unter dem Radar. LGBT steht für lesbisch, schwul, bisexuell und transgender. Die Nachricht von Byuns Tod rief Forderungen von Aktivisten nach einem Anti-Diskriminierungsgesetz hervor. In Südkorea waren in den vergangenen Jahren mehr als ein Dutzend solcher Gesetzesinitiativen am Widerstand konservativer Kirchen und zivilgesellschaftlicher Gruppen gescheitert. (afp/aa)
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