Südkorea beteiligt sich in Zukunft stärker an den Stationierungskosten der US-Truppen im Land

Vor dem zweiten USA-Nordkorea-Gipfel Ende des Monats in Hanoi hat sich Washington mit Südkorea auf die Kosten für die dort stationierten 28.500 US-Soldaten geeinigt.
Titelbild
Luftraum über Südkorea: Flugzeuge der USA und der südkoreanischen Streitkräfte während eines Manöverflugs.Foto: Yonhap/dpa
Epoch Times10. Februar 2019

Die südkoreanische Regierung zahlt auf Drängen der USA künftig mehr Geld für die Stationierung der US-Truppen in ihrem Land. Im laufenden Jahr würden umgerechnet 816 Millionen Euro für den Verbleib der rund 28.500 US-Soldaten im Land bereitgestellt, teilte das Außenministerium am Sonntag in Seoul mit. Das sind 8,2 Prozent mehr als das, was Südkorea bisher unter einem Ende 2018 ausgelaufenen Fünfjahrespakt bezahlte. Die Einigung erfolgte kurz vor dem zweiten USA-Nordkorea-Gipfel.

Dem Kompromiss waren schwierige Verhandlungen vorausgegangen. US-Präsident Donald Trump hatte sich wiederholt verärgert über die hohen Kosten der Stationierung geäußert. Berichten zufolge sollen die USA zunächst eine Verdoppelung der südkoreanischen Zahlungen verlangt haben. Südkoreas Außenministerium sprach lediglich davon, dass die USA eine „enorme Erhöhung“ angemahnt hätten.

Mit der nun erzielten Einigung zeigte sich Südkorea zufrieden. Sie bekräftige „die Bedeutung eines starken Bündnisses zwischen Südkorea und den USA und die Notwendigkeit einer stabilen Stationierung von US-Truppen“, erklärte das Außenministerium in Seoul.

Zwischenzeitlich hatte die südkoreanische Regierung befürchtet, die USA könnten ihre Truppen aus dem Land abziehen. Bei seinem ersten Gipfeltreffen mit dem nordkoreanischen Machthaber Kim Jong Un im vergangenen Jahr in Singapur hatte US-Präsident Trump überraschend die Aussetzung gemeinsamer Militärübungen der US-Truppen mit südkoreanischen Einheiten angekündigt.

Doch vergangene Woche sagte Trump dem Fernsehsender CBS, er plane nicht, die Truppen als Teil eines Deals mit Kim aus Südkorea abzuziehen. Allerdings könne es eines Tages einen Abzug geben, denn die Stationierung der Soldaten sei „sehr teuer“. Die jetzige Einigung tritt nach der Zustimmung durch das südkoreanische Parlament in Kraft, die für April erwartet wird.

Zwischen den USA und Südkorea besteht seit dem Ende des Koreakriegs (1950 bis 1953) eine Sicherheitsallianz. Der Krieg endete lediglich mit einem Waffenstillstand, ein Friedensabkommen zwischen Nord- und Südkorea gibt es bis heute nicht. Beim Gipfeltreffen in Hanoi könnte es auch um eine Erklärung zum Koreakrieg und die Notwendigkeit eines Friedensvertrags für die koreanische Halbinsel gehen.

(afp/al)



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