Südkorea warnt vor nordkoreanischen Anschlagsplänen auf Botschaften
Südkoreas Geheimdienst hat vor „terroristischen“ Angriffen Nordkoreas auf Seouls diplomatische Vertretungen und Staatsbürger im Ausland gewarnt.
Es seien „zahlreiche Anzeichen entdeckt“ worden, „dass Nordkorea terroristische Angriffe auf unser Botschaftspersonal oder Bürger in verschiedenen Ländern“ vorbereite, erklärte der Geheimdienst NIS am Freitag. Das Außenministerium stufte die Bedrohungslage für diplomatische Missionen in fünf Ländern hoch.
Pjöngjang habe Agenten in mehrere Länder geschickt, um dort die südkoreanischen Botschaften verstärkt zu beobachten und nach südkoreanischen Bürgern als potenziellen Anschlagszielen zu suchen, hieß es weiter.
Flucht ins Ausland als schweres Verbrechen
Die Pläne scheinen demnach mit einer Welle von Überläufern aus der nordkoreanischen Elite zu tun zu haben, die während der Coronazeit im Ausland gestrandet waren und nun auch nach Lockerung der strengen Grenzkontrollen Pjöngjangs versuchen, einer Rückkehr nach Nordkorea zu entgehen.
Pjöngjang bezeichnet seine geflohenen Staatsbürger häufig mit drastischen Worten wie „menschlicher Abschaum“. Das Überlaufen in andere Länder wird in Nordkorea als schweres Verbrechen behandelt.
Es wird davon ausgegangen, dass die Überläufer, ihre Familie und sogar Menschen, die nur am Rande damit zu tun haben, hart bestraft werden.
Wenn Südkorea verantwortlich gemacht wird…
Es sei möglich, dass nordkoreanische Botschaftsvertreter falsche Berichte abgäben, in denen sie „externe“ Faktoren für das Überlaufen ihrer Kollegen verantwortlich machen, um einer Strafe zu entgehen, erklärte der NIS.
In der Folge könnte Nordkorea unter diesem Vorwand „Vergeltung“ an südkoreanischem Botschaftspersonal planen.
Das südkoreanische Außenministerium erklärte, dass es für seine Botschaften in Kambodscha, Laos, Vietnam sowie die Konsulate in der russischen Hafenstadt Wladiwostok und der chinesischen Stadt Shenyang den Anti-Terrorismus-Alarmstatus erhöht habe. An allen fünf Orten haben sowohl Seoul als auch Pjöngjang diplomatische Vertretungen.
Nach südkoreanischen Behördenangaben sind im vergangenen Jahr 196 nordkoreanische Überläufer in Südkorea angekommen.
Zehn davon waren demnach der nordkoreanischen Elite zuzuordnen – etwa Diplomaten und möglicherweise ihre Kinder. Seoul zufolge handelt es sich um die höchste Anzahl von Überläufern aus der Elite seit 2017. (afp/red)
vielen Dank, dass Sie unseren Kommentar-Bereich nutzen.
Bitte verzichten Sie auf Unterstellungen, Schimpfworte, aggressive Formulierungen und Werbe-Links. Solche Kommentare werden wir nicht veröffentlichen. Dies umfasst ebenso abschweifende Kommentare, die keinen konkreten Bezug zum jeweiligen Artikel haben. Viele Kommentare waren bisher schon anregend und auf die Themen bezogen. Wir bitten Sie um eine Qualität, die den Artikeln entspricht, so haben wir alle etwas davon.
Da wir die Verantwortung für jeden veröffentlichten Kommentar tragen, geben wir Kommentare erst nach einer Prüfung frei. Je nach Aufkommen kann es deswegen zu zeitlichen Verzögerungen kommen.
Ihre Epoch Times - Redaktion