Südkorea: Umstrittener Wissenschaftler wird Minister für innerkoreanische Angelegenheiten
Südkoreas Präsident Moon Jae In hat einen umstrittenen Wissenschaftler zum Minister für innerkoreanische Angelegenheiten ernannt. Der neue Vereinigungsminister Kim Yeon Chul leitete bislang das staatliche Korea-Institut für nationale Vereinigung und gilt als Befürworter der Annäherung mit Pjöngjang. In der Vergangenheit kritisierte er wirtschaftliche Sanktionen gegen das mit Atomwaffen ausgerüstete Nordkorea als „verfehlte Herangehensweise“.
Nachdem ein Wachmann in einem nordkoreanischen Ferienort einen südkoreanischen Touristen erschossen hatte, hatte der Moon-Vertraute dies 2010 in einer Zeitungskolumne als „Initiationsritus“ in der Kooperation zwischen den beiden Ländern bezeichnet. Zudem sprach er sich 2016 gegen den Rückzug südkoreanischer Firmen aus einem Industriepark in einer nordkoreanischen Sonderwirtschaftszone aus.
Präsident Moon will nach eigenen Angaben mit den USA darüber beraten, wie Reisen in den nordkoreanischen Ferienort und die Produktion im nordkoreanischen Industriepark wieder aufgenommen werden können.
Im vergangenen Jahr hatten Süd- und Nordkorea erstmals nach zwei Jahren wieder bilaterale Gespräche aufgenommen. Zudem vermittelte Moon Gipfelgespräche zwischen US-Präsident Donald Trump und dem nordkoreanischen Machthaber Kim Jong Un in Singapur. Im Februar 2019 trafen Trump und Kim in Vietnams Hauptstadt Hanoi erneut aufeinander. Südkoreas Präsident reist laut Medienberichten am Mittwoch nach Washington, um den Dialog zwischen Washington und Pjöngjang erneut anzukurbeln.
Bereits nach der Nominierung des Nordkorea-freundlichen Wissenschaftlers im März hatte Moon viel Kritik einstecken müssen. Allerdings wird der Widerspruch der Opposition wohl wirkungslos bleiben. Südkoreas Präsident braucht nicht die Zustimmung des Parlaments, um Minister zu ernennen. (afp)
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