Südkorea: Nordkorea misslingt neuer Raketentest

Pjöngjang hat abermals eine Rakete abgefeuert. Der Test endet nach Angaben Südkoreas mit einem Misserfolg.
Starts und selbst Tests ballistischer Raketen sind Nordkorea durch UN-Beschlüsse verboten. Die Führung in Pjöngjang setzt sich aber immer wieder über diese Verbote hinweg.
Starts und selbst Tests ballistischer Raketen sind Nordkorea durch UN-Beschlüsse verboten. Die Führung in Pjöngjang setzt sich aber immer wieder über diese Verbote hinweg.Foto: Ahn Young-joon/AP
Epoch Times26. Juni 2024

Nordkorea hat nach südkoreanischen Angaben erneut eine Rakete getestet. Pjöngjang habe am Mittwoch offenbar eine Hyperschall-Rakete abgefeuert, sagte ein Vertreter des südkoreanischen Generalstabs am Mittwoch. Sie flog etwa 250 Kilometer ostwärts in Richtung offenes Meer und explodierte dann.

Auch Japan bestätigte den nordkoreanischen Raketenstart. Die japanische Küstenwache erklärte, die Rakete sei ins Japanische Meer gestürzt, das in Korea Ostmeer genannt wird.

Nähere Details zur Rakete wurden nicht genannt. Nordkorea hat nach eigenen Angaben bereits mehrfach Hyperschallraketen getestet. Solche Waffen sind besonders schwer abzufangen, da sie mehr als die fünffache Schallgeschwindigkeit erreichen und manövrierfähig sind.

Das Land unterliegt wegen seines Atomwaffen- und Raketenprogramms internationalen Sanktionen. Trotz der Sanktionen treibt die kommunistische Führung seit Jahren die Entwicklung von Raketen, vor allem atomwaffenfähiger Raketen, voran.

Müllballons legten Flugbetrieb lahm

Zuletzt hatten die Spannungen an der Grenze zwischen Nord- und Südkorea zugenommen. Der international eher isolierte Norden schickte tausende Ballons mit Müll in den Süden. Am 24. und 25. Juni hatten die Sendungen, die nach südkoreanischen Angaben hauptsächlich Papiermüll enthielten, keine Probleme verursacht.

Nur wenige Stunden vor dem Raketentest am Mittwoch brachten Müllballons aber den Flugbetrieb am Flughafen Incheon der südkoreanischen Hauptstadt Seoul durcheinander. Ein Ballon landete vor einem Terminalgebäude und legte den Flughafen etwa drei Stunden lang lahm, wie ein Flughafen-Vertreter sagte. Alle  Starts und Landungen wurden vorübergehend ausgesetzt, betroffen waren auch internationale Flüge.

Nordkoreas hatte auch am 30. Mai Raketen gestartet. Damals beschuldigte Seoul Pjöngjang, etwa zehn ballistischen Kurzstreckenraketen abgefeuert zu haben. Einen Tag später veröffentlichten nordkoreanische Staatsmedien Aufnahmen, die zeigten, wie Machthaber Kim Jong Un Tests eines Mehrfachraketenwerfersystems überwachte.

Der jüngste Raketentest erfolgte vor Beginn einer für die nächsten Tage geplanten Militärübung der US-Marine mit den Seestreitkräften Südkoreas und Japans. Daran soll sich auch der Flugzeugträger „USS Theodore Roosevelt“ beteiligen, der zusammen mit zwei US-Zerstörern in einem Marinestützpunkt in der südkoreanischen Hafenstadt Busan eingetroffen war.

Nordkorea wirft USA und Südkorea „provokatives Verhalten“ vor

Südkoreas Präsident Yoon Suk Yeol hatte bei einem Besuch des Flugzeugträgers gesagt, die Ankunft des Kriegsschiffs symbolisiere die Entschlossenheit der USA, ihren Verbündeten Südkorea zu verteidigen. Das Schiff werde heute zur Teilnahme an der trilateralen Übung mit dem Codenamen „Freedom Edge“ in der Region den Hafen verlassen.

In einer von den Staatsmedien veröffentlichten Erklärung warf Nordkoreas Vize-Verteidigungsminister Kim Kang Il den USA und Südkorea wegen des Eintreffens des Flugzeugträgers „provokatives Verhalten“ vor.

Beide Länder weisen regelmäßig die Vorwürfe Nordkoreas zurück, mit ihren gemeinsamen Militärübungen einen Angriff vorzubereiten. Die Spannungen auf der koreanischen Halbinsel haben sich zuletzt deutlich verschärft.

Die Beziehungen zwischen Nord- und Südkorea befinden sich derzeit auf einem Tiefpunkt. Nordkoreas Machthaber Kim hatte angekündigt, die Entwicklung von Waffen auszuweiten – auch die taktischer Atomwaffen. Als Reaktion darauf verstärkten Südkorea und die USA ihre Verteidigungszusammenarbeit. (dpa/red)



Epoch TV
Epoch Vital
Kommentare
Liebe Leser,

vielen Dank, dass Sie unseren Kommentar-Bereich nutzen.

Bitte verzichten Sie auf Unterstellungen, Schimpfworte, aggressive Formulierungen und Werbe-Links. Solche Kommentare werden wir nicht veröffentlichen. Dies umfasst ebenso abschweifende Kommentare, die keinen konkreten Bezug zum jeweiligen Artikel haben. Viele Kommentare waren bisher schon anregend und auf die Themen bezogen. Wir bitten Sie um eine Qualität, die den Artikeln entspricht, so haben wir alle etwas davon.

Da wir die Verantwortung für jeden veröffentlichten Kommentar tragen, geben wir Kommentare erst nach einer Prüfung frei. Je nach Aufkommen kann es deswegen zu zeitlichen Verzögerungen kommen.


Ihre Epoch Times - Redaktion