Stromversorgung in Venezuela größtenteils wieder hergestellt
Nach dem großflächigen Blackout in Venezuela fließt der Strom in großen Teilen des Landes wieder. In der Hauptstadt Caracas und weiteren Regionen gebe es wieder Elektrizität, teilte die Regierung am Dienstag mit. „Wir sind dabei, die Versorgung wieder vollständig herzustellen“, schrieb der staatliche Energiebetreiber Corpoelec im Kurzbotschaftendienst Twitter.
In der Hauptstadt Caracas war am Montagnachmittag (Ortszeit) der Strom ausgefallen, was zum Verkehrschaos führte, weil die Ampeln nicht mehr funktionierten. In zahlreichen Regionen brach die Wasserversorgung zusammen, Telefone blieben stumm, Straßenlaternen fielen aus. Am Montagabend schlossen zahlreiche Geschäfte, weil ohne Strom nicht mit Kreditkarten und EC-Karten bezahlt werden kann.
Nach Angaben der Regierung war ein „elektromagnetischer“ Angriff auf ein Wasserkraftwerk in der südlichen Region Guayana der Auslöser für den Stromausfall. Bereits in der Vergangenheit hatte der venezolanische Präsident Nicolás Maduro Saboteure für Stromausfälle im Land verantwortlich gemacht. Experten zufolge sind dagegen fehlende Investitionen, Misswirtschaft, die Auswanderung qualifizierter Fachkräfte und Korruption wahrscheinlichere Gründe.
Anfang März 2019 hatte ein gigantischer Stromausfall Venezuela rund eine Woche lang lahmgelegt. Schulen und Unternehmen blieben geschlossen. In Krankenhäusern fielen medizinische Geräte aus, weswegen nach Angaben der Opposition rund 20 Patienten starben.
Das erdölreiche Venezuela leidet schon seit Jahren unter einer schweren Wirtschaftskrise mit drastischen Versorgungsengpässen. Seit Monaten liefern sich zudem Präsident Maduro und Oppositionsführer Juan Guaidó einen erbitterten Machtkampf. Guaidó warf der Regierung am Montag angesichts des Stromausfalls vor, das Stromnetz „zerstört“ zu haben. „Sie haben keine Antworten“, schrieb der selbsternannte Übergangspräsident im Kurzbotschaftendienst Twitter. (afp)
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