Streit um russische Teilnehmerin beim Eurovision Song Contest in Kiew

Die russische Sängerin Julia Samoilowa wurde als die russische Kandidatin für den diesjährigen Eurovision Song Contest in Kiew nominiert. Wegen ihres Auftrittes auf der Krim vor zwei Jahren löste ihre Nominierung Empörung in der Ukraine aus.
Epoch Times13. März 2017

Knapp zwei Monate vor dem diesjährigen Eurovision Song Contest in Kiew bahnt sich ein Streit um die Teilnahme der russischen Sängerin Julia Samoilowa an. Kaum war ihre Nominierung bekannt, brandeten am Montag in der Ukraine empörte Kommentare auf, weil Samoilowa im Juni 2015 auf der Krim aufgetreten war.

Zusätzliche Brisanz erhält der Streit zwischen Kiew und Moskau dadurch, dass die 27-jährige wegen einer Behinderung im Rollstuhl sitzt und erklärt hat, die Teilnahme an dem Wettbewerb sei ihr „Lebenstraum“.

„Russland versteckt sich hinter einer Behinderten“, schimpfte der ukrainische Abgeordnete Alexander Briginez via Facebook. Moskau setze darauf, dass die Ukraine „nicht den Mumm hat, einer Rollstuhlfahrerin die Einreise zu verwehren, weil sie die Gesetze gebrochen hat“.

Die Ukraine betrachtet die Krim, die in März 2014 nach einem Referendum Russland beitrat, weiter als Teil ihres Staatsgebietes. Vom ukrainischen Geheimdienst wurden im Oktober 140 russische Künstler aufgelistet, die wegen Besuchen auf der Krim nicht mehr ins Land gelassen werden sollen. Samoilowa steht allerdings nicht auf dieser Liste.

Die Sängerin, die 2014 bei der Eröffnungszeremonie der Paralympischen Spiele in Sotschi aufgetreten war, bestätigte gegenüber der Nachrichtenagentur AFP ihren Aufenthalt auf der Krim. Ob dies ihren Auftritt in Kiew gefährden könne, wisse sie nicht, sagte Samoilowa.

„Ich glaube nicht, dass es ein Problem ist.“ Sie bemühe sich, nicht darüber nachzudenken. Ihr Ziel sei es, bei dem Wettbewerb im Mai „gut zu singen“. Nominiert wurde sie vom russischen TV-Sender Perwij Kanal mit ihrem Lied „Flame is Burning“. Die Organisatoren rechnen mit 200 Millionen Zuschauern.

Der Fall werde vom ukrainischen Geheimdienst überprüft, sagte Außenminister Pawlo Klimkin. Russland habe sich „seit vielen Jahren Akte der Provokation“ zu Schulden kommen lassen. Der Tataren-Abgeordnete Aider Muschdabajew bezeichnete Samoilowa als „Propagandawaffe“ Russlands. Kreml-Sprecher Dmitri Peskow sagte, der Eurovision Song Contest sei ein internationaler Wettbewerb und die Organisatoren müssten sich „an die Regeln halten“. (afp)



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