Streit um Lockerung der Corona-Regeln in Großbritannien
Der britische Premierminister Boris Johnson gerät mit seinen Plänen für eine Lockerung der Ausgangsbeschränkungen in der Coronakrise zunehmend in die Kritik.
Er hatte angekündigt, das weitere Vorgehen der Regierung am Sonntag bekanntzugeben. Erste Lockerungen könnten demnach schon ab Montag gelten. Großbritannien ist mit mehr als 30.000 Toten Statistiken zufolge das am schlimmsten von der Pandemie betroffene Land in Europa.
Eine Lockerung müsse auch mit den Landesteilen abgestimmt werden, sagte der Fraktionschef der Schottischen Nationalpartei SNP im Unterhaus, Ian Blackford, am Donnerstag im BBC-Interview. Weder er noch Schottlands Regierungschefin Nicola Sturgeon seien informiert worden, was Johnson überhaupt plane. England, Wales, Nordirland und Schottland müssten zusammenarbeiten, forderte Blackford.
Ähnlich äußerte sich der Chef der oppositionellen Labour-Partei, Keir Starmer: „Wir haben gemeinsam im Vereinigten Königreich die Ausgangsbeschränkungen gestartet“, sagte er der BBC. Es wäre sinnvoller, eine Lockerung gemeinsam abzustimmen und umzusetzen.
Johnson hatte am Mittwoch im Parlament erklärt, eine Lockerung dürfe nicht zu schnell geschehen, sonst drohe eine zweite Ausbruchswelle. Rein formal sollen die Ausgangsbeschränkungen um drei Wochen verlängert werden, wie der „Telegraph“ am Donnerstag berichtete. Dies schließe Lockerungen allerdings nicht aus, hieß es. Eine Sprecherin der Regierung wollte den Bericht auf Anfrage nicht kommentieren.
Britische Medien hatten bereits über erste Schritte spekuliert, die Johnson planen könnte: Dazu zählt angesichts des schönen Wetters die Öffnung von mehr Parkanlagen, die Zulassung von Picknicks und die Wiedereröffnung von Cafés im Freien. Auch mehr Sport draußen soll ermöglicht werden, heißt es. Kritiker halten das für zu früh. Viele Menschen halten sich schon jetzt nicht an die Vorgaben. (dpa)
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