Straßenblockaden gegen hohe Kraftstoffpreise in Frankreich begonnen – Landesweit werden rund 1500 Aktionen erwartet
In Frankreich haben am Samstagmorgen Proteste und Straßenblockaden gegen hohe Kraftstoffpreise begonnen. Demonstranten versammelten sich gegen 07.00 Uhr im Osten von Paris in der Nähe der Stadtautobahn, wie die Polizei mitteilte. Auch Taxifahrer kamen demnach im Morgengrauen in Paris zusammen. Landesweit rechnet die Polizei mit rund 1500 Aktionen, von denen jedoch nur gut hundert offiziell angemeldet worden seien.
Die Protestbewegung unter dem Schlagwort „Gelbe Warnwesten“ (gilets jaunes) richtet sich gegen das Vorhaben der Regierung, die Steuern für Autofahrer im kommenden Jahr weiter zu erhöhen. Geplant ist unter anderem eine Anhebung der Abgaben auf Diesel und Benzin. Ein Liter Superbenzin kostet derzeit in Frankreich rund zwei Euro. Die Proteste dagegen hatten sich vor allem über die sozialen Netzwerke organisiert.
Nach Polizeiangaben werden Protestaktionen in mehr als 600 Städten und Gemeinden landesweit stattfinden. Schwerpunkte der Mobilisierung dürften demnach das Elsass und die Region Nord-Pas-de-Calais sein.
Die Aktionen in der Hauptstadt würden sich den ganzen Tag hinziehen, sagte der 31-jährige Taxifahrer Steve. Trotz des Einsatzes von Spezialkräften der Polizei planen die Demonstranten demnach, im Schneckentempo über die Pariser Stadtautobahn zu fahren und so den Verkehr zu behindern.
Die Demonstranten der „Gelben Warnwesten“ können sich auf die Unterstützung einer breiten Mehrheit der Franzosen berufen: Laut einer in dieser Woche veröffentlichten Umfrage des Meinungsforschungsinstituts Odoxa unterstützen Dreiviertel der Befragten die Protestbewegung. 15 Prozent der Befragten kündigten an, sich selbst beteiligen zu wollen.
Die Regierung hatte für den Fall von Verkehrsbehinderungen ein hartes Vorgehen der Polizei angekündigt. Regierungschef Edouard Philippe warnte am Freitag, es sei „nicht hinnehmbar“, dass die Kundgebungen „ein ganzes Land blockieren“. (afp)
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