Stormy Daniels‘ Ex-Anwalt bestreitet „Schweigegeld“-Zahlung

Der Anwalt, der in die Zahlungen an Daniels verwickelt war, sagte im Trump-Schweigegeld-Prozess aus. Zudem änderte der Ex-Präsident möglicherweise seine Meinung und will nicht mehr vor Gericht aussagen. Grund sei ein Redeverbot.
Titelbild
Der ehemalige Präsident Donald Trump erscheint während seines Prozesses wegen angeblicher Vertuschung von Schweigegeldzahlungen am 2. Mai 2024 in New York City.Foto: Jeenah Moon-Pool/Getty Images
Von 3. Mai 2024

Ein Anwalt, der an den Verhandlungen über die Vereinbarungen zwischen Donald Trump und zwei Frauen beteiligt war, wies bei einem Gerichtstermin am Donnerstag, 2. Mai, die Behauptung der Staatsanwaltschaft zurück, es habe sich um eine „Schweigegeldzahlung“ gehandelt.

Keith Davidson, der die Verträge mit der Pornodarstellerin Stephanie Clifford, auch bekannt als Stormy Daniels, und dem Model Karen McDougal ausgehandelt hatte, widersprach der Aussage des Manhattan-Staatsanwalts Joshua Steinglass.

„Es war keine ‚Auszahlung‘ und es war kein ‚Schweigegeld‘. Es war eine Gegenleistung für einen zivilrechtlichen Vergleich“, sagte Davidson, der als Zeuge geladen war, am 2. Mai.

„Würden Sie den Ausdruck Schweigegeld verwenden, um das Geld zu beschreiben, das Donald Trump an Ihren Mandanten gezahlt hat?“, fragte Steinglass.

„Ich würde dieses Wort niemals verwenden“, sagte Davidson.

Steinglass fragte ihn, welches Wort er stattdessen verwenden würde.

„Gegenleistung“, antwortete Davidson. Es sei wie ein Vertrag, bei dem man für das Mähen seines Rasens bezahlt.

Grenze zur Erpressung

Trump-Anwalt Emil Bove befragte Davidson zu seinen Kenntnissen zum Erpressungsgesetz und fragte ihn nach früheren Fällen, in denen er Geld verlangt hatte, um peinliche Geschichten zu unterdrücken, darunter eine über den Wrestler Hulk Hogan.

Bove spielte gegenüber dem Zeugen darauf an, dass er zu dem Zeitpunkt, als er die Zahlungen für McDougal und Clifford ausgehandelt hatte, „ziemlich gut darin bewandert war, bis zur Grenze zu gehen, ohne Erpressung zu begehen“.

„Ich hatte mich mit dem Gesetz vertraut gemacht“, antwortete Davidson.

Der Trump-Anwalt entlockte Davidson auch die Aussage, er habe nie mit Trump zu tun gehabt, sondern nur mit seinem ehemaligen Anwalt und möglichen Zeugen Michael Cohen.

Davidson sagte, dass er Trump nie getroffen habe und bis zu seiner ersten Aussage vor Gericht am 30. April nie mit ihm in einem Raum gewesen sei.

Er sagte weiter aus, dass er mit den Buchführungspraktiken der Trump Organisation nicht vertraut sei, aber dass er einige E-Mails von Cohens Firmen-E-Mail-Adresse erhalten habe. Alle Eindrücke, die er von dem ehemaligen Präsidenten hatte, kamen durch andere, sagte der Anwalt aus.

Bove schien die Argumente der Verteidigung zu unterstreichen, dass Trump aus den Verhandlungen herausgenommen wurde und Cohen die Zahlungsangelegenheiten allein abgewickelt hatte.

Die Staatsanwaltschaft wirft Trump vor, Geschäftsunterlagen gefälscht zu haben, um damit die Präsidentschaftswahl im Jahr 2016 zu beeinflussen. Seine Anwälte behaupten jedoch, dass kein solches Verbrechen begangen wurde.

Trump bezeichnete den Prozess als Versuch, seine Wahlkampagne zu stören. Er kritisierte den Richter Juan Merchan für den Maulkorberlass, der es ihm verbietet, über bestimmte Personen zu sprechen, die in den Fall verwickelt sind, darunter Clifford und Cohen.

In einer Gerichtsakte argumentierten Trumps Anwälte, dass er mit dem Redeverbot zum Schweigen gebracht werden soll, während seine Feinde ihn öffentlich attackieren. Die Staatsanwaltschaft dementierte die Behauptungen.

Trump wird möglicherweise doch nicht vor Gericht aussagen

Als Trump am Donnerstag, 2. Mai, von Reportern gefragt wurde, ob er zu seiner eigenen Verteidigung vor Gericht aussagen werde, verneinte er das im Gegensatz zu früheren Äußerungen. „Ich darf nicht aussagen, ich habe ein Redeverbot“, sagte er zu den Pressevertretern.

Diese Kursänderung geschah an dem Tag, als Richter Juan Merchan eine zweite Anhörung zu der Frage durchführte, ob Trump gegen seinen Maulkorberlass verstoßen hatte.

„Wir werden gegen das Redeverbot Berufung einlegen. Ich würde diese Frage gerne beantworten, es ist eine sehr einfache Frage, die einfachste Frage, aber ich darf nicht aussagen, weil dieser konfliktbehaftete Richter mir ein verfassungswidriges Redeverbot auferlegt hat“, sagte Trump.

„Andere Leute dürfen tun, was sie wollen, und ich als Präsidentschaftskandidat, der Spitzenkandidat, der Kandidat der Republikaner und derjenige, der Biden weit voraus ist, darf nicht reden“, sagte er.

Zu Beginn des Prozesses beschuldigte die Staatsanwaltschaft Trump, mit drei Posts in sozialen Medien gegen das Redeverbot verstoßen zu haben, und fügte der Liste Tage später sieben weitere hinzu. Am 23. April stritten die Parteien über die zehn Beiträge; am 25. April befand Richter Merchan Trump in neun Fällen für schuldig und ordnete deren Löschung sowie eine Geldstrafe in Höhe von 9.000 US-Dollar an.

Am 2. Mai hielt der Richter eine weitere Anhörung über vier weitere Fälle ab, in denen Trump mit der Presse gesprochen und sich auf den Fall bezogenen hatte. Bislang hat der Richter noch keine Entscheidung getroffen.

Das Redeverbot verbietet es Trump nicht, auszusagen. Es untersagt ihm aber, sich über Geschworene, Zeugen, Gerichtsmitarbeiter, Rechtsbeistände mit Ausnahme des Bezirksstaatsanwalts von Manhattan, Alvin Bragg, und Familienangehörige des Richters und des Bezirksstaatsanwalts zu äußern, wenn dies zu einer erheblichen Beeinträchtigung des Verfahrens führen würde.

(Mit Material von The Epoch Times)



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