Stoltenberg: Nato muss sich auf mehr russische Raketen vorbereiten

Die Nato appelliert laut Stoltenberg an Moskau, sich wieder an die Vorschriften des von den USA aufgekündigten INF-Abrüstungsvertrags zu halten.
Titelbild
Ein russisches Raketensystem feuert bei St. Petersburg im Rahmen des Manövers «Sapad» Raketen ab. Die militärische Übung der russischen und weißrussischen Streitkräfte verunsichert einige NATO-Mitgliedsstaaten.Foto: Ivan Sekretarev/dpa
Epoch Times1. März 2019

Der Westen muss sich nach Einschätzung von Nato-Generalsekretär Jens Stoltenberg auf ein wachsendes russisches Raketenarsenal einstellen. Die Nato appelliere zwar an Moskau, sich wieder an die Vorschriften des von den USA und Russland aufgekündigten INF-Abrüstungsvertrags zu halten, sagte Stoltenberg am Freitag nach einem Treffen mit dem bulgarischen Regierungschef Boiko Borissow in Sofia. „Zugleich müssen wir auf eine Welt ohne den INF-Vertrag und mit mehr russischen Raketen vorbereitet sein.“

Das Abkommen war laut Stoltenberg jahrzehntelang ein „unumgängliches“ Instrument der Rüstungskontrolle. Die Nato strebe keinen neuen Kalten Krieg und kein neues Wettrüsten an, betonte er.

Borissow, der Anfang kommender Woche Russlands Ministerpräsidenten Dmitri Medwedew empfängt, setzt nach eigenen Worten weiterhin auf Diplomatie, „um nicht in ein neues Wettrüsten zu geraten“. Bulgarien sei nicht das „trojanische Pferd“ Moskaus in der Nato, sondern „eines der diszipliniertesten und loyalsten“ Mitglieder des Bündnisses, fügte er hinzu.

Sofia unterhält traditionell enge Beziehungen zu Moskau. Das Land ist fast vollständig von russischen Energielieferungen abhängig.

Die USA und Russland hatten den INF-Vertrag Anfang Februar aufgekündigt. Sie werfen sich gegenseitig Verletzungen des Abkommens von 1987 vor. Die Aufkündigung hatte weltweit die Sorge vor einem neuen Wettrüsten der beiden Atommächte hervorgerufen.

(afp)



Epoch TV
Epoch Vital
Kommentare
Liebe Leser,

vielen Dank, dass Sie unseren Kommentar-Bereich nutzen.

Bitte verzichten Sie auf Unterstellungen, Schimpfworte, aggressive Formulierungen und Werbe-Links. Solche Kommentare werden wir nicht veröffentlichen. Dies umfasst ebenso abschweifende Kommentare, die keinen konkreten Bezug zum jeweiligen Artikel haben. Viele Kommentare waren bisher schon anregend und auf die Themen bezogen. Wir bitten Sie um eine Qualität, die den Artikeln entspricht, so haben wir alle etwas davon.

Da wir die Verantwortung für jeden veröffentlichten Kommentar tragen, geben wir Kommentare erst nach einer Prüfung frei. Je nach Aufkommen kann es deswegen zu zeitlichen Verzögerungen kommen.


Ihre Epoch Times - Redaktion