Stockholm zu beschädigten Ostsee-Kabeln: Chinesisches Schiff soll in Schwedens Gewässer

Nach Beschädigung zweier Unterwasserkabel in der Ostsee hat Schweden ein in den Blickpunkt gerücktes chinesisches Schiff aufgefordert, für die Ermittlungen in schwedische Gewässer zu kommen. Dies sei keine „Anschuldigung“, betonte Stockholm.
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Das chinesische Schiff „Yi Peng 3“, lag am 20. November 2024 im Kattegat in der Nähe der Stadt Granaa in Jütland, Dänemark vor Anker und wird von einem dänischen Marinepatrouillenschiff (unsichtbar) überwacht.Foto: MIKKEL BERG PEDERSEN/Ritzau Scanpix/AFP via Getty Images
Epoch Times26. November 2024

Nach der Beschädigung von zwei Unterwasserkabeln in der Ostsee hat Schweden ein in den Blickpunkt gerücktes chinesisches Schiff aufgefordert, für die Ermittlungen in schwedische Gewässer zu kommen. „Wir waren mit dem Schiff und mit China in Kontakt und haben dargelegt, dass wir möchten, dass das Schiff in schwedische Gewässer fährt“, sagte Schwedens Regierungschef Ulf Kristersson am Dienstag bei einer Pressekonferenz in Stockholm.

Kristersson betonte, dass es sich nicht um eine „Beschuldigung“ handele. Das chinesische Schiff „Yi Peng 3“ werde lediglich gebeten, in schwedische Gewässer zu fahren, „damit wir leichter zusammenarbeiten können um zu verstehen, was passiert ist“.

China und Russland weisen Beteiligung zurück

Die „Yi Peng 3“ hatte sich in etwa zu der Zeit in der Nähe der Unterwasserkabel aufgehalten, als diese beschädigt wurden. China weist jede Verantwortung zurück. Zur Zeit liegt der chinesische Frachter im Kattegat in internationalen Gewässern zwischen Dänemark und Schweden vor Anker.

Bundesverteidigungsminister Boris Pistorius (SPD) hatte im Zusammenhang mit den beiden Vorfällen in der Ostsee erklärt, dass von „Sabotage“ ausgegangen werden müsse. Die Regierungen in Dänemark und Schweden schlossen sich dieser Sichtweise an. Der Kreml wies Mutmaßungen, dass es sich um Sabotage von seitens Russlands im Zusammenhang mit dem Ukraine-Krieg handeln könnte, als „lächerlich“ und „absurd“ zurück.

Am 17. und 18. November waren binnen 48 Stunden Schäden sowohl an einem Telekommunikationskabel zwischen Deutschland und Finnland als auch an einem derartigen Kabel zwischen Schweden und Litauen bekannt geworden. Die 2001 gebaute „Yi Peng 3“ im Besitz der chinesischen Firma Ningbo Yipeng Shipping hatte sich laut der Schiffsortungswebsite Marinetraffic in der Nähe des beschädigten, zwischen Rostock und Helsinki verlaufenden Kabels Cinia C-Lion 1 aufgehalten.

Überwachung von „Yi Peng 3“

Der Defekt an dem Kabel wurde dem finnischen Technologiekonzerns Cinia zufolge am 18. November in schwedischen Gewässern südlich von Öland festgestellt. Bereits am Vortag waren Schäden an dem Unterwasserkabel Arelion zwischen der schwedischen Insel Gotland und Litauen bemerkt worden, wie der schwedische Telekommunikationskonzern Telia in Litauen mitteilte.

Die schwedische und die finnische Polizei ermittelt in der Sache. Die deutsche Bundespolizei leitete nach eigenen Angaben „im Zusammenhang mit den beschädigten Tiefseekabeln Vorermittlungen“ ein.

Sowohl die dänische Marine als auch die schwedische Küstenwache begannen, die „Yi Peng 3“ zu überwachen. Von der deutschen Bundespolizei kreuzte laut der Schiffsortungsseite Marinetraffic das Einsatzschiff „Bamberg“ am Sonntag südlich der schwedischen Ostsee-Insel Öland. Mittlerweile ist die „Bamberg“ demnach aber wieder in ihren Heimathafen Rostock zurückgekehrt. (afp/red)



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