Stichwahl um Präsidentenamt in Moldau in zwei Wochen

In der ersten Runde holte der pro-russische Präsident Igor Dodon 35 Prozent der Stimmen, seine pro-europäische Rivalin Maia Sandu 31 Prozent.
Titelbild
Das Parlament in Moldau.Foto: frimufilms/iStock
Epoch Times2. November 2020

Über das künftige Staatsoberhaupt der Republik Moldau wird in zwei Wochen in einer Stichwahl entschieden: Dann werden der pro-russische Präsident Igor Dodon und die pro-europäische Ex-Regierungschefin Maia Sandu gegeneinander antreten. Nach Angaben der Wahlkommission vom Sonntagabend lag Dodon in der ersten Runde nach Auszählung von rund 80 Prozent der Stimmen bei einem Anteil von 35 Prozent, Sandu bei 31 Prozent.

Die Stichwahl am 15. November ist erforderlich, da keiner der Bewerber mehr als 50 Prozent der Stimmen holte. Dodon sagte nach Schließung der Wahllokale, die Bürger hätten ihren „Patriotismus“ unter Beweis gestellt und gezeigt, „dass ihnen die Zukunft Moldaus am Herzen liegt“.

Den Wahlverlauf bezeichnete der Präsident als „korrekt, frei und demokratisch“. Vergangene Wahlen in Moldau waren von Betrugsvorwürfen überschattet gewesen. Auch bei diesem Urnengang hatten viele Bürger die Sorge geäußert, dass es Manipulationen geben könnte.

Wahlbeobachter vor Ort

2200 Wahlbeobachter waren im Einsatz, darunter 34 von der Organisation für Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa (OSZE). Die OSZE-Beobachter wollen sich am Montag zum Wahlverlauf äußern. Außer Dodon und Sandu hatten in der ersten Runde noch sechs weitere Kandidaten zur Wahl gestanden.

Der 45-Jährige Dodon ist seit 2016 im Amt. Er gilt als Verbündeter Moskaus. Der russische Präsident Wladimir Putin hatte im Vorfeld der Wahl die Hoffnung geäußert, dass Dodon im Amt bleibt. Dieser hatte im Wahlkampf weiterhin enge Beziehungen zum „strategischen Partner“ Moskau in Aussicht gestellt und dafür plädiert, Russisch zum Pflichtfach in den Schulen zu machen.

Die 48-jährige Sandu war von Juni bis November 2019 Ministerpräsidentin, bevor ihre Regierung gestürzt wurde. Sie steht für einen pro-europäischen Kurs. Die moderat-konservative Politikerin arbeitete früher für die Weltbank. Bei der Präsidentschaftswahl vor vier Jahren hatte sich Dodon gegen Sandu durchgesetzt.

Eines der ärmsten Länder Europas

Die ehemalige Sowjetrepublik mit ihren 3,5 Millionen Einwohnern hat in den vergangenen Jahren mehrere politische Krisen durchlebt. Das Land ist gespalten zwischen Anhängern Europas und jenen, die an engen Beziehungen zu Russland festhalten wollen. Moldau ist zudem eines der ärmsten Länder Europas. (afp)



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